Vor­trag in Bay­reuth: „Der Drei­ßig­jäh­ri­ge Krieg in Oberfranken“

400 Jah­re nach dem Beginn des 30jährigen Krie­ges refe­riert am Don­ners­tag, den 19. Janu­ar um 19.30 Uhr der Nürn­ber­ger Histo­ri­ker Dr. Dani­el Bur­ger im Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk (Semi­nar­raum im Hof), Richard-Wag­ner-Stra­ße 24, in Bay­reuth über den 30jährige Krieg in Oberfranken.

Der Drei­ßig­jäh­ri­ge Krieg als schwe­re, fürch­ter­li­che Kriegs­zeit ist bis heu­te im kul­tu­rel­len Gedächt­nis ver­an­kert. Fran­ken war davon schwer betrof­fen, denn es war ter­ri­to­ri­al und kon­fes­sio­nell zer­split­tert: Pro­te­stan­ti­sche Reichs­städ­te und Für­sten wie die Mark­gra­fen von Ans­bach und Kulm­bach stan­den katho­li­schen Für­sten in Bam­berg, Würz­burg, Eich­stätt und den Deut­schen Orden gegen­über, die sich in jewei­li­gen Ver­tei­di­gungs­bünd­nis­sen zusam­men­ge­schlos­sen hat­ten; klei­ne­re Reichs­rit­ter muss­ten zwi­schen den gro­ßen Nach­barn lavie­ren. Fran­ken hat­te anfangs mit Trup­pen­durch­zü­gen und Muste­run­gen zu tun, bis durch den Vor­marsch der pro­te­stan­ti­schen, schwe­di­schen Armee 1631 der Krieg die Regi­on voll erfass­te. Die Schlacht an der Alten Veste bei Zirn­dorf 1632 war die erste Schlacht, aus der Schwe­den­kö­nig Gustav Adolf, der inzwi­schen sogar Mün­chen ein­ge­nom­men hat­te, nicht sieg­reich her­vor­ging. Nach der ver­nich­ten­den Nie­der­la­ge der Pro­te­stan­ten bei Nörd­lin­gen 1634 zogen sich die Schwe­den aus Süd­deutsch­land zurück – doch nun griff Frank­reich als gro­ßer Geg­ner Habs­burgs in den Krieg ein, der immer blu­ti­ger wur­de, ohne eine Ent­schei­dung mit Waf­fen­ge­walt zu erzwin­gen. Jah­re­lan­ge Ver­hand­lun­gen in Mün­ster und Osna­brück führ­ten end­lich 1648 zum Frie­dens­schluss. Um die Aus­füh­rung, Demo­bi­li­sie­rung, Trup­pen­ab­zug und Ent­schä­di­gun­gen jedoch war ein wei­te­rer Kon­gress not­wen­dig, der 1649/50 in Nürn­berg statt­fand. Er dau­er­te vie­le Jahr­zehn­te, bis sich die Regi­on von den Ver­wü­stun­gen erhol­te. Der Vor­trag umreißt die gro­ßen Lini­en des Krie­ges, stellt wich­ti­ge Ereig­nis­se in Fran­ken dar und blickt auf die Quellen.

Die Ver­an­stal­tung fin­det als Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung von Evan­ge­li­schem Bil­dungs­werk, dem Col­lo­qui­um Histo­ri­cum Wirsber­gen­se (CHW), dem Fran­ken­bund Bay­reuth und dem Freun­des­kreis Bay­reuth der Evan­ge­li­schen Aka­de­mie Tutz­ing statt. Die Teil­nah­me ist offen für alle Inter­es­sier­ten, der Ein­tritt ist frei.