Der Arbeits­markt im Dezem­ber 2017 – Spe­zi­al­bei­trag Jahresrückblick

Arbeits­markt zeigt dem Win­ter noch die kal­te Schul­ter – Nur leich­ter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Obwohl in die­sem Jahr der Win­ter bereits zum Beginn der Advents­zeit, jedoch nur für ein paar Tage, mit fro­sti­gen Tem­pe­ra­tu­ren und Schnee ein­zog, blieb der Arbeits­markt in den letz­ten Wochen weit­ge­hend unbe­ein­druckt davon. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich im Dezem­ber ledig­lich um 0,1 Pro­zent­punk­te. Mit aktu­ell 2,9 Pro­zent blieb sie das gesam­te vier­te Quar­tal unter der Mar­ke (3,0 Pro­zent) zur Voll­be­schäf­ti­gung. Vor zwölf Mona­ten lag sie bei 3,1 Pro­zent. Zum Jah­res­wech­sel waren 9 909 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det. Seit Novem­ber stieg die Arbeits­lo­sig­keit sai­so­nal bedingt ledig­lich um 2,9 Pro­zent (+282 Per­so­nen), obwohl sich in der Zeit vor den Weih­nachts­fei­er­ta­gen nor­ma­ler­wei­se zuneh­mend Beschäf­tig­te aus den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Außen­be­ru­fen arbeits­los mel­den. Die Arbeits­lo­sig­keit steigt über die Win­ter­mo­na­te dadurch an. In die­sem Jahr fiel der jah­res­zeit­üb­li­che Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit im Dezem­ber um über ein Vier­tel (27,5 Pro­zent) gerin­ger aus als in 2016. Die Arbeits­lo­sig­keit bei den Män­nern erhöh­te sich in den letz­ten vier Wochen um 314 (+6,2 Pro­zent), da die­se vor­nehm­lich in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen tätig sind. Bei den Frau­en ist sie sogar um 32 (-0,7 Pro­zent) zurück­ge­gan­gen. Sie liegt bei bei­den Geschlech­tern jedoch wei­ter­hin deut­lich unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Seit dem letz­ten Jahr hat sich die Zahl der Arbeits­lo­sen um 828 Per­so­nen (-7,7 Pro­zent) verringert.

Im letz­ten Monat des Jah­res ver­lo­ren 1 463 Per­so­nen ihre Beschäf­ti­gung. Das waren 89 mehr als im Novem­ber, jedoch 216 oder 12,9 weni­ger als vor einem Jahr. Das Risi­ko gekün­digt zu wer­den ist wei­ter­hin gerin­ger als im Vor­jahr. Gleich­zei­tig gelang es 870 Män­nern und Frau­en, die Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer Erwerbs­tä­tig­keit zu been­den (76 weni­ger als im Dezem­ber 2016).

Vita­le Kon­junk­tur – Win­ter auf Janu­ar verschoben

„Im Dezem­ber gab es bei den Arbeits­los­mel­dun­gen kei­nen beruf­lich sai­son­ty­pi­schen Schwer­punkt. Man denkt in Hin­blick auf die kal­te Jah­res­zeit zuerst an den Bau­be­reich. Die­ser lag mit einem Anteil von 12,0 Pro­zent gera­de mal an vier­ter Stel­le. Der Groß­teil, mit 23,0 Pro­zent aller Neu­mel­dun­gen, betrifft Beru­fe in Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, wei­te­re 19,7 Pro­zent im Bereich Ver­kehr und Logi­stik incl. Schutz und Sicher­heit sowie 12,7 Pro­zent kauf­män­ni­sche Dienst­lei­stun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus. Die vier Berei­che machen zusam­men aber auch einen hohen Anteil an sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Agen­tur­be­zirk aus. Zum Jah­res­en­de hin zeigt sich der Arbeits­markt wei­ter­hin agil auf Expan­si­ons­kurs. Eine gestie­ge­ne Zahl an Arbeits­ver­trags­ver­län­ge­run­gen und –ent­fri­stun­gen zum Quar­tals­wech­sel sowie Ein­stel­lun­gen noch bis kurz vor den Weih­nachts­fei­er­ta­gen sind ein siche­res Indiz dafür.

Den­noch rech­ne ich mit den bereits begon­nen Rauh­näch­ten im Janu­ar mit einem deut­lich stär­ke­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit, was jedoch für die Jah­res­zeit nor­mal ist.“- erklärt Bri­git­te Glos, Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, die aktu­el­le Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Unter­be­schäf­ti­gung: Wei­ter­bil­dung ist die beste Ver­si­che­rung gegen Arbeitslosigkeit

Die Unter­be­schäf­ti­gungs­quo­te hat sich gegen­über dem letz­ten Jahr um 0,4 Pro­zent­punk­te redu­ziert. Sie liegt bei 4,1 Pro­zent. Die Unter­be­schäf­ti­gungs­quo­te berück­sich­tigt Per­so­nen, die zwar nach der gesetz­li­chen Defi­ni­ti­on nicht arbeits­los sind, aber den­noch nicht in einem regu­lä­ren Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis ste­hen wie z. B. Men­schen, die sich beruf­lich wei­ter­bil­den. Die Arbeits­agen­tur und die Job­cen­ter unter­stüt­zen und för­dern bei Bedarf beruf­li­che Wei­ter­bil­dung sowie Umschu­lun­gen. Da zum Groß­teil Fach­kräf­te bzw. Exper­ten auf dem Arbeits­markt gefragt sind, wer­den momen­tan 994 Per­so­nen im Bezirk beruf­lich wei­ter­ge­bil­det, um ihre Berufs­chan­cen zu opti­mie­ren. Das sind 71 oder 6,7 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr.

Regio­nen – Win­ter klopft an die Tür, erster Anstieg der Arbeitslosigkeit

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Der Win­ter kün­dig­te sich mit sei­nen ersten Vor­bo­ten bereits Ende Novem­ber an. Jedoch blie­ben die Tem­pe­ra­tu­ren im Lau­fe des Dezem­bers noch die über­wie­gen­de Zeit in den Plus­gra­den. Ent­spre­chend stieg die Arbeits­lo­sig­keit, bis auf die Stadt Bam­berg (-1,9 Pro­zent), in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks erst­mals nur leicht an. Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren jedoch in Bezug auf die Inten­si­tät unter­schied­lich. Der Land­kreis Lich­ten­fels ver­zeich­ne­te den sai­so­nal stärk­sten Anstieg (+7,0 Pro­zent), gefolgt vom Land­kreis Coburg (+5,2 Pro­zent), dem Land­kreis Forch­heim (+3,8 Pro­zent), der Stadt Coburg (3,0 Pro­zent), dem Land­kreis Kro­nach mit plus 2,9 Pro­zent und dem Bam­ber­ger Land (+2,0 Prozent).

Im Ver­gleich zum Vor­jahr sank die Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks. Mit Abstand am stärk­sten ver­rin­ger­te sie sich in den Land­krei­sen Kro­nach (-17,3 Pro­zent) und Bam­berg (-17,1 Pro­zent). In den übri­gen Krei­sen und Städ­ten liegt der Rück­gang pro­zen­tu­al im ein­stel­li­gen Bereich.

Stel­len­markt: Vom Win­ter kei­ne Spur, über 1 700 Zukunfts­per­spek­ti­ven mehr als 2016

Übli­cher­wei­se flaut der Stel­len­zu­gang zum Jah­res­wech­sel vor den Fei­er­ta­gen ein wenig ab. In die­sem Jahr ließ die Dyna­mik am Arbeits­markt jedoch nicht nach, son­dern leg­te noch ein wenig zu. Im Dezem­ber bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1 663 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Arbeits­platz­an­ge­bo­te gemel­det. Im Vor­jah­res­ver­gleich ist das ein Anstieg um 206 oder 14,1 Pro­zent. Aktu­ell gibt es 1 730 mehr Zukunfts­per­spek­ti­ven als vor zwölf Mona­ten. Der Stel­len­pool ist mit 7 517 Arbeits­platz­an­ge­bo­ten bin­nen Jah­res­frist um 29,9 Pro­zent gewachsen.
„Die gestie­ge­ne Nach­fra­ge ver­teilt sich auf alle Bran­chen. Das größ­te Plus kommt aus dem Bau­ge­wer­be. Der Stel­len­be­stand ist in die­sem Bereich um 60,7 Pro­zent gewach­sen. Neu ist in die­sem Jahr, dass es dort von Novem­ber auf Dezem­ber kei­nen Bestands­rück­gang gab.

Hier bie­ten sich zuneh­mend neue Per­spek­ti­ven auf eine durch­gän­gi­ge Beschäf­ti­gung und Ent­loh­nung für über den Win­ter Ent­las­se­ne, die wir ger­ne unter­stüt­zen und ver­mit­teln.“ – so das Fazit von Bri­git­te Glos, Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Lage am Stellenmarkt.
Der Groß­teil der Stel­len­an­ge­bo­te ent­fällt auf die fol­gen­den Berufs­be­rei­che: 3 095 Pro­duk­ti­on, Fer­ti­gung, 1 644 Ver­kehr, Logi­stik, Schutz und Sicher­heit, 860 kauf­män­ni­sche Dienst­lei­stun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus, 802 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung sowie 548 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Job­cen­ter – 308 weni­ger Langzeitarbeitslose

In den Job­cen­tern des Agen­tur­be­zirks waren Ende des Jah­res 4 650 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. Das sind 28 Men­schen oder 0,6 Pro­zent mehr als im Novem­ber. 90,1 Pro­zent des jah­res­zeit­lich beding­ten Anstiegs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel im Dezem­ber auf den SGB III-Bereich. In den Win­ter­mo­na­ten mel­den sich Per­so­nen aus wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen arbeits­los. Die­se wer­den jedoch zum Groß­teil von der Agen­tur für Arbeit betreut. In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten ver­rin­ger­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im SGB II Bereich um 574 (-11,0 Pro­zent). Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen ist um 308 Per­so­nen (-15,4 Pro­zent) auf 1 696 gesunken.

Stadt Coburg

Die Zahl der Arbeits­lo­sen stieg in der Stadt Coburg zum Win­ter­an­fang im Dezem­ber um 31 (+3,0 Pro­zent) auf 1 052. Sie sank im Ver­gleich zum Vor­jahr um 28 Per­so­nen oder 2,6 Pro­zent. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 4,7 Pro­zent. Mit Ein­set­zen des Herbst­auf­schwungs lag sie seit Okto­ber durch­gän­gig unter der Fünf-Pro­zent Marke.

Im Dezem­ber mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus der Stadt Coburg dem Arbeit­ge­ber­ser­vice 241 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das sind 58 mehr (+31,7 Pro­zent) als vor einem Jahr. Im Bestand füh­ren die Ver­mitt­lungs­pro­fis aktu­ell 856 Arbeits­platz­of­fer­ten, 180 (+26,6 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Land­kreis Coburg

Auch im Land­kreis Coburg erhöh­te sich die Arbeits­lo­sen­zahl zu Beginn der kal­ten Jah­res­zeit. Jedoch wirkt sich im Gegen­satz zur Stadt der sai­so­na­le Anstieg grö­ßer aus, da im Land­kreis mehr Men­schen in wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen beschäf­tigt sind. Die Zahl der Erwerbs­lo­sen stieg im Dezem­ber um 73 (+5,2 Pro­zent) auf 1 471. Im Vor­jah­res­ver­gleich waren es 107 Arbeits­lo­se oder 6,8 Pro­zent weni­ger. Es ver­lo­ren 15,4 Pro­zent weni­ger Men­schen ihre Beschäf­ti­gung als im Dezem­ber 2016. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 2,9 Pro­zent (Vor­jahr 3,2 Pro­zent). Das ist wei­ter­hin Vollbeschäftigung.
Der Arbeit­ge­ber­ser­vice konn­te im letz­ten Monat des Jah­res 235 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te aus dem Land­kreis ent­ge­gen­neh­men. Das waren 17,5 Pro­zent mehr als im Dezem­ber 2016. Im Bestand gibt es aktu­ell 1 193 Arbeits­platz­an­ge­bo­te, 321 (+36,8 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.

Land­kreis Kronach

Im Land­kreis Kro­nach erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen zum Jah­res­aus­klang sai­so­nal bedingt um 29 Per­so­nen oder 2,9 Pro­zent. Der Anstieg fiel heu­er nur halb so hoch aus wie im letz­ten Jahr (+61 Per­so­nen). 1 025 Men­schen waren Ende Dezem­ber arbeits­los gemel­det. Bin­nen zwölf Mona­ten redu­zier­te sich die­se Zahl um 215 bzw. 17,3 Pro­zent. Kro­nach ver­zeich­net den größ­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit im gesam­ten Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg. Es ver­lo­ren im ver­gan­ge­nen Monat 10,8 Pro­zent weni­ger Men­schen ihre Anstel­lung als vor einem Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 2,7 Pro­zent (Vor­jahr 3,2 Pro­zent). Das ist Vollbeschäftigung.

Aus dem Fran­ken­wald gin­gen im letz­ten Monat 108 ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te beim Arbeit­ge­ber­ser­vice Kro­nach ein. Das sind fast so vie­le (-5) wie im Vor­jahr. Im Bestand gibt es der­zeit 810 Vakan­zen plus 188 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te bzw. 30,2 Pro­zent gegen­über 2016.

Land­kreis Lichtenfels

Der Land­kreis Lich­ten­fels ist von den sai­so­na­len Ein­flüs­sen am Arbeits­markt stär­ker betrof­fen als Städ­te wie Coburg und Bam­berg. Mit dem meteo­ro­lo­gi­schen Win­ter­an­fang erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit daher wit­te­rungs­be­dingt um 85 Per­so­nen (+7,0 Pro­zent) auf 1 296. Am Jah­res­en­de waren 40 Men­schen weni­ger (-3,0 Pro­zent) arbeits­los als ein Jahr zuvor. Es ver­lo­ren 7,3 Pro­zent weni­ger Men­schen ihre Beschäf­ti­gung als im Vor­jah­res­mo­nat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im letz­ten Monat um 0,3 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent.

Beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gin­gen aus dem Land­kreis Lich­ten­fels 289 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 76,2 Pro­zent (+125) mehr als im Vor­jah­res­mo­nat. Die Ver­mitt­lungs­pro­fis betreu­en aktu­ell 1 180 Arbeits­platz­an­ge­bo­te, 393 Job­per­spek­ti­ven (+49,9 Pro­zent) mehr als vor einem Jahr. Lich­ten­fels ist sowohl im Bestands- als auch im Zugangs­plus im Vor­jah­res­ver­gleich der Spit­zen­rei­ter unter allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks Bam­berg-Coburg. Die größ­ten Bestands­zu­wäch­se ver­zeich­nen die bei­den Berufs­be­rei­che Pro­duk­ti­on (+76,6 Pro­zent) und Bau (+77,8 Prozent).
Eini­ge Arbeit­ge­ber, die für 2017 kei­nen Aus­zu­bil­den­den gefun­den haben, nut­zen jetzt die Mög­lich­keit, über die Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­rung (EQ) Bewer­ber mit nicht so guten Schul­no­ten in der Pra­xis ken­nen zu ler­nen. Die EQ ist ein Lang­zeit­prak­ti­kum, bei dem Jugend­li­che einen Betrieb bzw. Aus­bil­dungs­be­ruf über einen Zeit­raum von sechs bis zwölf Mona­ten ken­nen­ler­nen kön­nen. Auch das Unter­neh­men kann sich so ein genau­es Bild vom jewei­li­gen Bewer­ber machen. Über 70 Pro­zent der EQ füh­ren letzt­end­lich zu einem Ausbildungsvertrag.

Bam­berg Stadt

In der Stadt Bam­berg sind die sai­so­na­len Ein­flüs­se des Win­ters auf die Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung weni­ger stark aus­ge­prägt wie in den länd­li­chen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks. Im Gegen­satz zu allen ande­ren Krei­sen und Städ­ten hat sich die Zahl der Arbeits­lo­sen auch im Dezem­ber noch­mals redu­ziert. Sie ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 32 Per­so­nen (-1,9 Pro­zent) auf 1 662. Vor einem Jahr waren 48 Per­so­nen (+2,8 Pro­zent) mehr arbeits­los gewe­sen. Die Arbeits­lo­sen­quo­te sank um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,2 Pro­zent (Vor­jahr 4,3 Prozent).
Im Dezem­ber mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus der Stadt Bam­berg 345 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 3,9 Pro­zent mehr (+13) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1 367 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 218 (+19,0 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Land­kreis Bamberg

Im Land­kreis Bam­berg hat der Win­ter auf dem Arbeits­markt erwar­tungs­ge­mäß sei­ne ersten Spu­ren hin­ter­las­sen, jedoch weni­ger stark als im Dezem­ber 2016 (+88 Per­so­nen). Zum Aus­klang des Jah­res stieg die Arbeits­lo­sig­keit sai­so­nal bedingt um 34 Per­so­nen oder 2,0 Pro­zent. Im Dezem­ber waren 1 706 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. In den letz­ten zwölf Mona­ten nahm die Arbeits­lo­sig­keit um 352 Per­so­nen bzw. 17,1 Pro­zent ab. Die Arbeits­lo­sen­quo­te blieb unver­än­dert bei 1,9 Pro­zent und liegt um 0,5 Pro­zent­punk­te unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rig­ste Quo­te im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg. Sie lag das gesam­te vier­te Quar­tal unter der Zwei-Pro­zent Mar­ke. Im Okto­ber unter­schritt sie die­se erst­ma­lig seit über 25 Jahren.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen in die­sem Monat 241 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein. Das sind 2,6 Pro­zent (+6) mehr als vor zwölf Mona­ten. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice gibt es aktu­ell 1 199 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 156 oder 15,0 Pro­zent mehr als im Dezem­ber 2016.

Land­kreis Forchheim

In Forch­heim stieg mit dem meteo­ro­lo­gi­schen Start in den Win­ter die Arbeits­lo­sig­keit erst­ma­lig wie­der leicht. Seit Novem­ber nahm die Zahl der Arbeits­lo­sen um 62 Per­so­nen (+3,8 Pro­zent) auf 1 697 zu. In den letz­ten zwölf Mona­ten sank die Arbeits­lo­sen­zahl um 38 Men­schen bzw. 2,2 Pro­zent. Im Dezem­ber ver­lo­ren 10,2 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihre Beschäf­ti­gung als im Vor­jah­res­mo­nat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te liegt mit 2,6 Pro­zent unver­än­dert auf dem Vor­jah­res­ni­veau. Das ist Vollbeschäftigung.

Im Dezem­ber bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice 204 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te aus der Stadt und dem Land­kreis gemel­det, 26 weni­ger als im Dezem­ber letz­ten Jah­res. Im Bestand gibt es 912 Stel­len­of­fer­ten. Vor zwölf Mona­ten waren es 274 (-42,9 Pro­zent) weniger.

Jah­res­rück­blick 2017: Beschäf­ti­gung wei­ter auf Wachstumskurs

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten hat im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg im Juni 2017 (aktu­ell­ster Stich­tag) mit 238 640 Frau­en und Män­nern einen neu­en Höchst­stand erreicht. Bin­nen eines Jah­res stieg die Zahl um 5 099 Per­so­nen oder 2,2 Pro­zent an. 38,1 Pro­zent des Zuwach­ses ent­fällt auf die Grup­pe der Aus­län­der. Im Ver­lauf der letz­ten zwei Jah­re wuchs die Beschäf­tig­ten­zahl um 7 827 Personen.

Im letz­ten Jahr­zehnt belief sich der Beschäf­ti­gungs­an­stieg auf 34 618 Per­so­nen (+17,0 Pro­zent). 33,7 Pro­zent davon sind Vollzeitarbeitsplätze.
Der Arbeits­markt im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg ver­zeich­net einen ste­ti­gen Beschäf­ti­gungs­auf­bau über Jah­re hin­weg. Selbst von der Welt­wirt­schafts­kri­se in 2008-09 blieb er weit­ge­hend unbe­ein­druckt. Bereits 2010 gab es wie­der 1 072 mehr Beschäf­tig­te als zu Beginn der Krise.

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten unter 25 Jah­re war im ver­gan­ge­nen Jahr erst­ma­lig nicht mehr rück­läu­fig, nach­dem sie in der letz­ten Deka­de fast durch­gän­gig Jahr für Jahr leicht gesun­ken war. Mit ins­ge­samt 26 347 Beschäf­tig­ten der Alters­grup­pe, stieg ihre Zahl immer­hin um 209 Per­so­nen (0,8 Pro­zent). Die Beschäf­ti­gung der Alters­grup­pe 55 bis zur Regel­al­ters­gren­ze leg­te im Ver­gleich zu den ande­ren über­pro­por­tio­nal um 3 174 (+7,5 Pro­zent) auf 45 296 Per­so­nen zu. Damit stel­len die über 55 Jäh­ri­gen einen Anteil von 19,0 Pro­zent an allen sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten, wäh­rend die unter 25-Jäh­ri­gen 11,0 Pro­zent ausmachen.

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig beschäf­tig­ten Aus­län­der stieg im letz­ten Jahr pro­por­tio­nal über elf Mal so stark (+1 944 oder 15,8 Pro­zent im Ver­gleich zu Juni 2016) wie die der Deut­schen. Im Ver­gleich zu 2015 stieg sie sogar um 31,7 Pro­zent. Ihr Anteil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 14 232 Per­so­nen bei 6,0 Prozent.

Arbeits­lo­sig­keit auf Tiefst­stand seit über 35 Jahren

In letz­ten Jahr waren durch­schnitt­lich 10 770 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Die Zahl der Arbeits­lo­sen ist im Ver­gleich zu 2016 um 934 Per­so­nen gesun­ken (-8,0 Pro­zent). Seit 2015 hat sie sich sogar um 1 735 (-13,9 Pro­zent) Per­so­nen ver­rin­gert. Die Arbeits­los­zahl lag alle zwölf Mona­te kon­ti­nu­ier­lich deut­lich unter dem Vorjahresniveau.

Im Jah­res­durch­schnitt lag die Arbeits­lo­sen­quo­te bei 3,1 Pro­zent. Die Durch­schnitts­quo­te von 2016 lag bei 3,4 Prozent.

„Obwohl der Win­ter im Janu­ar 2017 mit eisi­gen Tem­pe­ra­tu­ren kam, reagier­te der Arbeits­markt unbe­ein­druckt mit einem jah­res­ty­pi­schen, jedoch gerin­ge­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit wie in den Vor­jah­ren. Der Abbau der sai­so­na­len Arbeits­lo­sig­keit setz­te bereits vor der Schnee­schmel­ze im Febru­ar ein. Nor­ma­ler­wei­se sin­ken die Arbeits­lo­sen­zah­len erst Ende März mit dem Start in den Früh­ling. Im Won­ne­mo­nat Mai war der sehr dyna­mi­sche Früh­jahrs­auf­schwung so gut wie abge­schlos­sen. Die Arbeits­lo­sig­keit sank auf­grund der flo­rie­ren­den Wirt­schafts­la­ge wie­der auf die Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung von 3,0 Pro­zent. Über die Som­mer­mo­na­te stieg die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­be­dingt zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de leicht. Mit Aus­nah­me von August und Sep­tem­ber lag die Arbeits­lo­sig­keit jedoch das rest­li­che Jahr über unun­ter­bro­chen unter der Drei-Pro­zent­mar­ke. Der Herbst­auf­schwung star­te­te im Sep­tem­ber und setz­te sich bis ein­schließ­lich Novem­ber fort. Erst im Dezem­ber stie­gen die Arbeits­lo­sen­zah­len erst­ma­lig wie­der leicht. Die Arbeits­lo­sig­keit erreich­te in 2017 den Tiefst­stand von vor über 35 Jah­ren. Unse­re Arbeits­lo­sen­quo­te war deut­lich bes­ser als der Bundes‑, und lag auch unter dem Bay­ern­durch­schnitt. Erst­ma­lig seit über 25 Jah­ren sank im Okto­ber die Arbeits­lo­sen­quo­te im Land­kreis Bam­berg sogar unter die Zwei-Pro­zent-Mar­ke. Bis ein­schließ­lich zum Jah­res­en­de blieb sie dar­un­ter. Die Lage auf dem Arbeits­markt ist histo­risch gün­stig. Die Nach­fra­ge für Pro­duk­te Made in Ger­ma­ny ist unge­bro­chen. Bei gleich­blei­ben­der kon­junk­tu­rel­ler Ent­wick­lung rech­ne ich für das kom­men­de Jahr daher erneut mit einer leicht sin­ken­den Arbeits­lo­sig­keit und stei­gen­den Beschäf­tig­ten­zah­len.“ erklärt Bri­git­te Glos, Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg.

Gerin­ge­res Risi­ko arbeits­los zu wer­den als in 2016

Im Jahr 2017 mel­de­ten sich 17 896 Per­so­nen aus einer Erwerbs­tä­tig­keit arbeits­los. Das waren 958 oder 5,1 Pro­zent weni­ger als im Jahr 2016. Im glei­chen Zeit­raum fan­den 15 699 Arbeits­lo­se eine neue Beschäf­ti­gung. Das waren 466 oder 2,9 weni­ger als im Vor­jahr. Eine Aus­bil­dung oder Qua­li­fi­zie­rung nah­men 8 973 arbeits­lo­se Per­so­nen auf, 54 oder 0,6 Pro­zent weni­ger als 2016.
Im abge­lau­fe­nen Jahr gab es kei­ne Anzei­chen für eine gesamt­wirt­schaft­li­che Ein­trü­bung mit grö­ße­ren Ent­las­sungs­zah­len. Auch die kon­junk­tu­rel­le Kurz­ar­beit lag im Juni (aktu­ell­ster Wert) mit 49 Betrie­ben und 1 010 Per­so­nen unge­fähr auf dem Vor­jah­res­ni­veau (54 Betrie­be / 861 Personen).

Stel­len­markt – Höchst­stand seit dem Jahr 2000

Im Jah­res­durch­schnitt hat­te die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 7 051 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te im Bestand. Das waren 29,5 Pro­zent oder 1 605 mehr als im Vor­jahr und 61,6 Pro­zent (+2 687) als 2015.

Der Bestand an Stel­len lag nicht nur 2017, son­dern die letz­ten zwei Jah­re kon­ti­nu­ier­lich in allen 24 Mona­ten pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich über den Vor­jah­res­wer­ten. Seit dem Jahr 2000 gab es nicht mehr so vie­le Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te im Bestand wie im ver­gan­ge­nen Jahr.

Dem Arbeit­ge­ber­ser­vice wur­den letz­tes Jahr ins­ge­samt 22 492 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det. Das waren 3 017 Zukunfts­per­spek­ti­ven mehr (+15,5 Pro­zent) als im Vor­jahr und ein Drit­tel mehr (+5 669) als 2015.

Die Anzahl der gemel­de­ten Aus­bil­dungs­stel­len ist nach dem Höhen­flug der letz­ten Jah­re leicht gesun­ken. Mit ins­ge­samt 5 132 waren es 145 (-2,7 Pro­zent) weni­ger als 2016. Jedoch blie­ben 812 Lehr­stel­len unbe­setzt, 310 (+61,8 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.