Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Drei­fa­che Aus­zeich­nung für Bay­reu­ther Wirtschaftswissenschaftler

Symbolbild Bildung

Ein „Tri­ple“ für Prof. Dr. David Sta­del­mann (35), Pro­fes­sor für Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth! Am 22. Novem­ber 2017 erhielt er in Ber­lin den Lud­wig-Erhard-Preis für Wirt­schafts­pu­bli­zi­stik. Die Lud­wig-Erhard-Stif­tung wür­digt mit die­ser Aus­zeich­nung all­jähr­lich publi­zi­sti­sche Bei­trä­ge, wel­che die Grund­sät­ze der Sozia­len Markt­wirt­schaft auf aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen in Wirt­schaft und Gesell­schaft anwen­den und dadurch viel­ver­spre­chen­de Lösungs­an­sät­ze ent­wickeln. Kurz zuvor wur­de der Bay­reu­ther Öko­nom von der Zeit­schrift „Capi­tal“ zum Mit­glied der „Jun­gen Éli­te – Top 40 unter 40“ gekürt, einem Netz­werk enga­gier­ter Per­sön­lich­kei­ten, die in den Berei­chen Poli­tik und Staat, Gesell­schaft und Wis­sen­schaft oder Manage­ment und Unter­neh­men neue Impul­se set­zen. Und bereits am 13. Novem­ber nahm Sta­del­mann in Bre­genz einen der dies­jäh­ri­gen Wis­sen­schafts­prei­se des Lan­des Vor­arl­berg ent­ge­gen, der ihm für sei­ne her­vor­ra­gen­den For­schungs­lei­stun­gen ver­lie­hen wurde.

Der preis­ge­krön­te Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler ist seit 2013 Pro­fes­sor für Ent­wick­lungs­öko­no­mik an der Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Sei­ne For­schungs­schwer­punk­te lie­gen ins­be­son­de­re in den Berei­chen wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung und Wachs­tum, Wirt­schafts­po­li­tik und poli­ti­sche Öko­no­mie. In den letz­ten Jah­ren haben ins­be­son­de­re sei­ne Ana­ly­sen zur Ver­tre­tung von Bür­ger­prä­fe­ren­zen durch die Poli­tik inter­na­tio­na­le Beach­tung gefunden.

Den Lud­wig-Erhard-Preis für Wirt­schafts­pu­bli­zi­stik erhielt der Bay­reu­ther Öko­nom für einen Arti­kel, der unter dem Titel „Flücht­lin­ge sol­len einen Bei­trag zah­len“ am 11. Janu­ar 2017 in der Süd­deut­schen Zei­tung erschien und danach in wei­te­ren Zei­tun­gen – unter ande­rem der „Huf­fing­ton Post“ – abge­druckt wur­de. Der Bei­trag ent­wickelt die Eck­punk­te eines neu­en Kon­zepts, das die Migra­ti­on aus Län­dern Afri­kas nach Euro­pa mit markt­wirt­schaft­li­chen Instru­men­ten bes­ser regu­lie­ren soll. Die Zie­le: Flücht­lin­gen und Migran­ten mehr Sicher­heit für ihr eige­nes Leben zu geben, Schlep­per­or­ga­ni­sa­tio­nen nach­hal­tig zurück­zu­drän­gen, die Pla­nungs­si­cher­heit in den Auf­nah­me­län­dern Euro­pas zu stär­ken und die Inte­gra­ti­on der Geflüch­te­ten zu för­dern. Dafür sol­len Flücht­lin­ge und Migran­ten einen finan­zi­el­len Inte­gra­ti­ons­bei­trag ent­rich­ten, noch bevor sie den ihre jewei­li­gen Hei­mat­län­der ver­las­sen. Die Höhe des Inte­gra­ti­ons­bei­trags soll­te knapp unter den von den Schlep­per­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­lang­ten Prei­sen sein. Statt sich auf eine lebens­ge­fähr­li­che See­rei­se zu bege­ben, könn­ten die Flücht­lin­ge nach Ent­rich­tung des Inte­gra­ti­ons­bei­trags mit dem von ihnen bevor­zug­ten Trans­port­mit­tel legal einreisen.

„Wirt­schaft­li­che Steue­rungs­in­stru­men­te sind im Zusam­men­hang mit den Flucht- und Migra­ti­ons­be­we­gun­gen nach Euro­pa viel zu wenig berück­sich­tigt wor­den. Ich bin über­zeugt, dass wir mit dem Mut zu markt­wirt­schaft­lich ori­en­tier­ten Über­le­gun­gen neue Lösungs­an­sät­ze fin­den kön­nen, die den huma­nen Umgang mit Geflüch­te­ten stär­ken und zugleich den Inter­es­sen der Auf­nah­me­län­der bes­ser ent­spre­chen als die bis­he­ri­ge Flücht­lings­po­li­tik“, erklärt Stadelmann.