Domi­nik Gru­bert ist Lan­des­sie­ger und zwei­ter Bun­des­sie­ger im Lei­stungs­wett­be­werb des Handwerks

Joachim Angerer, Dominik Grubert
Joachim Angerer, Dominik Grubert

Hall­stadter Unter­neh­men mit gro­ßer Historie

Hier wird das The­ma Aus­bil­dung wirk­lich ganz groß geschrie­ben. „Wir haben seit dem Jahr 2000 über 50 Lehr­lin­ge aus­ge­bil­det“, sagt Joa­chim Ange­rer, einer der bei­den Geschäfts­füh­rer der Stahl­bau-Metall­tech­nik Johann Heim GmbH in Hall­stadt bei Bam­berg. Neben ihm sitzt Domi­nik Gru­bert, 20 Jah­re jung aus Müh­len­dorf bei Ste­gau­rach. Er hat nach drei­ein­halb Jah­ren in dem tra­di­ti­ons­rei­chen Unter­neh­men nicht nur sei­ne Leh­re zum Metall­bau­er, Fach­rich­tung Kon­struk­ti­ons­tech­nik, erfolg­reich abge­schlos­sen, er ist auch baye­ri­scher Lan­des­sie­ger im Lei­stungs­wett­be­werb des Hand­werks. Am Wochen­en­de hat Domi­nik beim Bun­des­ent­scheid in Nort­heim den zwei­ten Platz belegt und ist somit auch der zweit­be­ste Metall­bau­er, Fach­rich­tung Kon­struk­ti­ons­tech­nik, Deutschlands.

Die Metall­ver­ar­bei­tung hat ihn schon immer inter­es­siert. Über den Vater, als Flie­sen­le­ger eben­falls klas­si­scher Hand­wer­ker, kam er mit der Stahl­bau-Metall­tech­nik Heim in Kon­takt und absol­vier­te erst ein­mal ein Prak­ti­kum. „Domi­nik war gleich inter­es­siert“, erin­nert sich Ange­rer. Auch die gestell­ten Auf­ga­ben aus der Mathe­ma­tik und dem tech­ni­schen Zeich­nen mei­ster­te der jet­zi­ge Lan­des­sie­ger mit Bra­vour. Domi­nik Gru­bert ist seit 2006 der fünf­te Kam­mer­sie­ger des Unter­neh­mens, zwei davon wur­den immer­hin schon drit­te Landessieger.

„Unse­re Fir­ma hat einen guten Namen“, sagt Ange­rer. Das Stahl- und Metall­bau­un­ter­neh­men gilt all­ge­mein als inter­es­san­ter Betrieb. Ange­rer ver­schweigt aber auch nicht, dass es aktu­ell zu wenig Bewer­bun­gen gibt, um die gro­ße Aus­bil­dungs­lei­stung auf­recht­zu­er­hal­ten. Dabei hat sich die Unter­neh­mens­lei­tung ein heh­res Ziel gesetzt: „Wir sind offen und sozi­al ein­ge­stellt und wol­len nicht nur den Besten eine Chan­ce geben.“ So hat das Unter­neh­men auch mit ver­meint­lich schwa­chen Bewer­bern, die nicht unbe­dingt Best­no­ten haben, schon gute Erfah­run­gen gemacht.

Die Stahl­bau-Metall­tech­nik Johann Heim GmbH in Hall­stadt kann auf eine über 240-jäh­ri­ge Geschich­te zurück­blicken. Damit ist das Unter­neh­men eines der älte­sten in der Regi­on. Die beson­de­re Note dabei: Stahl­bau Heim liegt in unun­ter­bro­che­ner Rei­hen­fol­ge in Hän­den der Fami­lie Heim und wird mitt­ler­wei­le von der sieb­ten Gene­ra­ti­on gelei­tet. Her­vor­ge­gan­gen war der Betrieb aus dem Schlos­s­erbe­trieb von Niko­laus Heim in der Con­cor­dia­stra­ße in Bamberg.

Urkund­lich belegt ist, dass bereits in den Grün­dungs­jah­ren die Aus­bil­dung ein The­ma war. So lie­fert eine Ein­tra­gung im Auf­ding­buch von 1775 einen Nach­weis für den ersten Aus­zu­bil­den­den im Heim­schen Schlos­s­erbe­trieb. Dem Buch zufol­ge hieß er Johann Unrein, kam aus Bam­berg und wur­de von Niko­laus Heim für vier Jah­re in die Leh­re genom­men. Schon 1779 fol­ge mit Johann Schell aus Zell, Sohn eines Schlos­ser­mei­sters, der näch­ste Lehr­bub. „Damit fun­giert die Schlos­se­rei Heim seit ihrer Grün­dung vor über 241 Jah­ren als Aus­bil­dungs­be­trieb im Hand­werk“, sagt Ange­rer. Die erfolg­rei­che Lehr­lings­aus­bil­dung habe seit Gene­ra­tio­nen einen hohen Stel­len­wert im Unter­neh­men. In die­ser Tra­di­ti­on ste­he Stahl­bau-Metall­tech­nik Heim bis heute.

Das soli­de Fun­da­ment für die aktu­el­le Inno­va­ti­ons­kraft schuf letzt­end­lich der 2007 ver­stor­be­ne Cle­mens Heim, der nach dem Krieg den Betrieb mit nur noch drei Mit­ar­bei­tern über­nahm, und nach über 50-jäh­ri­ger Schaf­fens­kraft, mit der Grün­dung der GmbH im Jahr 1996 die Über­ga­be der betrieb­li­chen Ver­ant­wor­tung an die bei­den jet­zi­gen Geschäfts­füh­rer Joa­chim Ange­rer und Joa­chim Heim in zukunfts­wei­sen­de Hän­de ein­lei­te­te. Heu­te hat die Fir­ma über 100 Beschäftigte.

Die Stahl­bau-Metall­tech­nik Johann Heim GmbH ist ein Lohn­fer­ti­ger und Schweiß­fach­be­trieb mit einer Viel­zahl von Zulas­sun­gen, umfang­rei­chen Mög­lich­kei­ten in der Blech­be­ar­bei­tung und in der mecha­ni­schen CNC-Fer­ti­gung und steht für Spe­zi­al­an­fer­ti­gun­gen im Eisen- und Nicht­ei­sen­be­reich. Zu den Kun­den gehö­ren 300 inno­va­ti­ve Unter­neh­men vor­nehm­lich aus der Regi­on, die Pro­duk­te fin­den in aller Welt ihren Einsatz.

Für Lan­des­sie­ger Domi­nik Gru­bert, der natür­lich auch über­nom­men wur­de und momen­tan als Fach­ar­bei­ter im Unter­neh­men tätig ist, steht dem­nächst wohl die Mei­ster­prü­fung an. „Bei der Aus­zeich­nung ist der Mei­ster ein Muss“, sagen die Geschäfts­füh­rer Joa­chim Ange­rer und Joa­chim Heim: „Enga­gier­te Mit­ar­bei­ter wie Domi­nik Gru­bert, die Ver­ant­wor­tung und Füh­rung über­neh­men wol­len, haben bei der Fir­ma Heim eine siche­re Zukunft.“ Die Chan­cen ste­hen gut, dass die Stahl­bau-Metall­tech­nik Johann Heim GmbH auch künf­tig um die drei Metall­bau­er und einen Fein­werk­me­cha­ni­ker aus­bil­den und über­neh­men kann.

Prä­si­dent Tho­mas Zim­mer, Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler, Vize­prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann und Kreis­hand­werks­mei­ster Man­fred Amon haben dem Lan­des­sie­ger und zwei­tem Bun­des­sie­ger und dem Aus­bil­dungs­be­trieb per­sön­lich die Glück­wün­sche des ober­frän­ki­schen Hand­werks überbracht.