Erz­bi­schof Schick weiht Dia­kon im Bam­ber­ger Dom

Symbolbild Religion

Cari­tas und Dia­ko­nie sind das Mar­ken­zei­chen der Kirche

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Sams­tag den Prie­ster­amts­kan­di­da­ten Tobi­as Fehn zum Dia­kon geweiht. „Das Erz­bis­tum Bam­berg soll eine dia­ko­ni­sche Diö­ze­se sein, die den Men­schen mit der Ver­kün­di­gung, den Got­tes­dien­sten und der Cari­tas dient, wo Wert­schät­zung und Aner­ken­nung herr­schen, wo Arme und Not­lei­den­de Hil­fe fin­den“, sag­te Schick bei der fei­er­li­chen Wei­he im Bam­ber­ger Dom.

Das Wort Dia­kon hän­ge mit dem grie­chi­schen Wort koi­no­nia – Gemein­schaft – zusam­men. Dem Dia­kon sei der Dienst an der Gemein­schaft der Chri­sten auf­ge­tra­gen, die er auf­bau­en und bewah­ren müs­se. Er habe dar­auf zu ach­ten, dass alle in Wohl­wol­len und Hilfs­be­reit­schaft ver­bun­den blei­ben und nie­mand Not lei­de. Er müs­se sich beson­ders um die Armen, Kran­ken und Alten, aber auch um die im Glau­ben Ver­un­si­cher­ten und Zwei­feln­den küm­mern, so der Erz­bi­schof. Der Dia­kon müs­se auch die Kir­che und die Chri­sten ver­tei­di­gen und vor bös­wil­li­gen Ver­leum­dun­gen und Angrif­fen schüt­zen, die es heu­te viel­leicht mehr gebe als zur Zeit der Chri­sten­ver­fol­gung in Jeru­sa­lem und Rom.

In Deutsch­land sei­en kirch­li­che Beru­fe der­zeit nicht beson­ders aner­kannt, sag­te Schick und beton­te: „Da sind wir zum Teil auch selbst schuld, weil wir nicht hei­lig und authen­tisch genug leben.“ Gebraucht wür­den aber die kirch­li­chen Dien­ste mehr denn je. Die Gesell­schaft in Deutsch­land und welt­weit benö­ti­ge den Geist Chri­sti, „der ver­bin­det und ver­söhnt, Hoff­nung gibt und Zukunft schafft, der Wer­te ver­mit­telt und das Gemein­wohl fördert“.

In der katho­li­schen Kir­che ist die Wei­he zum Dia­kon die erste Stu­fe des Wei­he­sa­kra­ments – die bei­den ande­ren sind die Prie­ster- und Bischofs­wei­he. Bei der Dia­ko­nen­wei­he ver­spre­chen die Kan­di­da­ten das Evan­ge­li­um getreu zu ver­kün­den, in den Got­tes­dien­sten mit­zu­wir­ken und den Not­lei­den­den zu hel­fen. Sie gelo­ben auch Gehor­sam gegen­über dem Bischof sowie die Ehelosigkeit.
Dia­ko­ne hel­fen dem Prie­ster bei der Eucha­ri­stie, sie dür­fen die Tau­fe spen­den sowie bei der Trau­ung assi­stie­ren und Begräb­nis­fei­ern lei­ten, Wort­got­tes­dien­ste fei­ern, die Kom­mu­ni­on aus­tei­len und den Segen spen­den. Die Fei­er der hei­li­gen Mes­se sowie das Spen­den der Kran­ken­sal­bung und des Buß­sa­kra­men­tes blei­ben den Prie­stern vor­be­hal­ten. Nach einem Jahr Dia­ko­nat steht gewöhn­lich die Prie­ster­wei­he an. Es gibt in der katho­li­schen Kir­che auch stän­di­ge Dia­ko­ne, die größ­ten­teils ver­hei­ra­tet sind und einen Zivil­be­ruf ausüben.

Der 28-Jäh­ri­ge Tobi­as Fehn wur­de in Lich­ten­fels gebo­ren und ist in Hirsch­feld im Fran­ken­wald auf­ge­wach­sen. Er stu­dier­te in Eich­stätt zunächst Reli­gi­ons­päd­ago­gik und Kirch­li­che Bil­dungs­ar­beit. Theo­lo­gie stu­dier­te er in Würz­burg, Rom und Hei­li­gen­kreuz. Seit 2015 war er als Prak­ti­kant in den Nürn­ber­ger Innen­stadt­pfar­rei­en Unse­re Lie­be Frau und St. Eli­sa­beth tätig.