Hir­ten­wort zum Ver­än­de­rungs­pro­zess im Erz­bis­tum Bamberg

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick ruft Gläu­bi­ge auf: „Erz­bis­tum mitgestalten“

Hir­ten­wort eröff­net Ver­än­de­rungs­pro­zess: Zahl der Seel­sor­ge­be­rei­che wird sich bis 2022 hal­bie­ren / Pfar­rei­en sol­len inten­si­ver zusammenarbeiten

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die Gläu­bi­gen auf, die bevor­ste­hen­den Neu­struk­tu­rie­run­gen im Erz­bis­tum Bam­berg aktiv mit­zu­ge­stal­ten. In den näch­sten fünf Jah­ren sol­len der Ein­satz des pasto­ra­len Per­so­nals sowie die Ver­wal­tung und die ter­ri­to­ria­len Struk­tu­ren der Gemein­den neu geord­net wer­den, damit die Kir­che auch in Zukunft leben­dig bleibt. Den Start­schuss für den Pro­zess „Erz­bis­tum mit­ge­stal­ten“ gibt Schick mit einem Hir­ten­brief, der am Wochen­en­de in allen Gemein­den ver­le­sen wird.

Seit mehr als einem Jahr haben Grup­pen und Gre­mi­en in den Seel­sor­ge­be­rei­chen den Ist-Zustand ana­ly­siert. Dabei sei deut­lich gewor­den, dass fünf­köp­fi­ge haupt­amt­li­che Teams, bestehend aus Prie­stern, Dia­ko­nen, Pasto­ral- und Gemein­de­re­fe­ren­ten, am effek­tiv­sten für die Men­schen wir­ken kön­nen. Das hat zur Fol­ge, dass bei einer gerech­ten Ver­tei­lung des pasto­ra­len Per­so­nals sich die Zahl der der­zeit 94 Seel­sor­ge­be­rei­che etwa hal­bie­ren wird. „In den neu­en Seel­sor­ge­be­rei­chen kön­nen die jet­zi­gen Pfar­rei­en wei­ter bestehen blei­ben, sie wer­den aber inten­si­ver als bis­her zusam­men­ar­bei­ten müs­sen“, schreibt Schick. Dafür gebe es meh­re­re Model­le, über die vor Ort in den zustän­di­gen Gre­mi­en bera­ten und ent­schie­den wer­den soll. „Es ist ein Ziel unse­res Pro­zes­ses, die Prie­ster und pasto­ra­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von den Ver­wal­tungs­auf­ga­ben wei­test­mög­lich zu befrei­en. Dafür sol­len auch mehr haupt­amt­li­che Ver­wal­tungs­kräf­te ange­stellt wer­den“, so Schick.

Nach der Neu­struk­tu­rie­rung wer­de es nicht mehr jedes Ange­bot an jedem Ort in glei­cher Form geben kön­nen. Dabei müs­se das Prin­zip gel­ten: „Die Kir­che soll im Dorf blei­ben! Aber zugleich muss jeder über den eige­nen Kirch­turm hin­aus­schau­en.“ Auch künf­tig wer­de jeder Gläu­bi­ge am Sonn­tag einen Got­tes­dienst in erreich­ba­rer Nähe besu­chen kön­nen, ver­si­cher­te Schick. Der Got­tes­dienst am Sonn­tag sei die Eucha­ri­stie­fei­er. Wo wegen Prie­ster­man­gel kei­ne Mess­fei­er mög­lich ist, wer­de es eine Wort-Got­tes-Fei­er geben. Der Erz­bi­schof appel­lier­te an die Gläu­bi­gen, sich fle­xi­bel und kom­pro­miss­be­reit zu zei­gen und nicht auf bis­he­ri­ge Gewohn­hei­ten und ver­meint­li­che „Rech­te“ zu bestehen. Vor allem die Prie­ster dürf­ten nicht über­for­dert werden.

Die kon­kre­ten Ent­schei­dun­gen über die künf­ti­gen Struk­tu­ren sol­len vor Ort getrof­fen wer­den. Unter­stüt­zung dafür gibt es vom Ordi­na­ri­at in Bam­berg aus der Stabs­stel­le Diö­ze­sa­ne Ent­wick­lung. Die Ver­än­de­run­gen sol­len im Herbst 2019 in Kraft tre­ten und sich bis 2022 bewäh­ren und festi­gen. „Mit Freu­de am Glau­ben und akti­ver Teil­nah­me am kirch­li­chen Leben wer­den wir auch nach 2022 eine leben­di­ge, akti­ve Kir­che im Erz­bis­tum Bam­berg sein“, beton­te Erz­bi­schof Schick. Das Gebot der Stun­de lau­te „nicht pas­siv abwar­ten, son­dern aktiv mitgestalten“.

Zugleich rief der Ober­hir­te die Gläu­bi­gen auf, um geist­li­che Beru­fe zu beten. „Wir kön­nen kei­ne pasto­ra­len Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen ent­sen­den, wenn aus unse­ren Gemein­den kaum Nach­wuchs für die kirch­li­chen Beru­fe kommt.“ Eben­so wür­den für die sozia­len und kari­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen enga­gier­te Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter gesucht, die aus dem Geist der christ­li­chen Näch­sten­lie­be ihre Arbeit tun.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Ver­än­de­rungs­pro­zess sowie den Wort­laut des Hir­ten­briefs fin­den Sie auf www​.erz​bis​tum​-mit​ge​stal​ten​.de