Bau­stel­len in Ober­fran­ken: Info-Kam­pa­gne für EU-Ausländer

In 24 Spra­chen gegen Aus­beu­tung von Bau­ar­bei­tern aus dem Ausland

Offen­si­ve gegen Aus­beu­tung auf dem Bau: Beschäf­tig­te aus dem Aus­land, die auf Bau­stel­len in Ober­fran­ken arbei­ten, kön­nen sich über ihre Rech­te infor­mie­ren – unter www​.cons​truc​tion​wor​kers​.eu. Auf der Home­page fin­den Bau­ar­bei­ter in 24 Spra­chen alle Infos rund um Lohn, Arbeits­zeit, Krank­heit und Urlaub. Dar­auf weist die IG BAU Ober­fran­ken hin.

Wie hoch ist der Lohn? Wel­chen Urlaubs­an­spruch habe ich? Wie sieht es mit Über­stun­den aus?

„Gera­de wenn bei gutem Wet­ter im Som­mer beson­ders viel gebaut wird, set­zen Betrie­be auf aus­län­di­sche Arbeits­kräf­te“, sagt IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­der Gerald Nick­las. Häu­fig bekä­men die­se aber nicht den Lohn, der ihnen zusteht. Auch Über­stun­den blie­ben oft unbe­zahlt. Schnel­le Hil­fe gibt es im Netz: Mit dem Inter­net-Ange­bot der Euro­päi­schen Föde­ra­ti­on der Bau- und Holz­ar­bei­ter (EFBH) erhal­ten Beschäf­tig­te erst­mals einen kom­plet­ten Über­blick zu Löh­nen und Arbeits­stan­dards in allen EU-Ländern.

Nick­las: „In Ober­fran­ken muss jeder, der auf dem Bau arbei­tet, min­de­stens 11,30 Euro pro Stun­de bekom­men – egal woher er kommt. Gelern­te Bau­ar­bei­ter haben sogar Anspruch auf einen Stun­den­lohn von 14,70 Euro.“ Pro­ble­me mit dem Lohn gebe es gera­de im Zusam­men­hang mit soge­nann­ten Sub­un­ter­neh­mer-Ket­ten, hin­ter denen sich oft ille­ga­le Beschäf­ti­gung ver­ber­ge, berich­tet der Gewerk­schaf­ter. „Vie­le Arbei­ter wer­den vor allem in Ost­eu­ro­pa mit gro­ßen Ver­spre­chun­gen gelockt – und dann hier mit Nied­rig­löh­nen abge­speist.“ Ein ent­schei­den­des Mit­tel dage­gen sei, dass die Betrof­fe­nen sol­che Miss­stän­de selbst anzeig­ten. Hil­fe hier­bei gebe es eben­falls über die neue Info- Plattform.