Stadt­hal­le Bay­reuth: Sanie­rungs­ar­bei­ten lau­fen auf vol­len Touren

Abbrucharbeiten in Bayreuth
Abbrucharbeiten in Bayreuth

Beim Pres­se­rund­gang drei Mona­te nach Bau­be­ginn infor­miert die Stadt über den aktu­el­len Stand der Arbeiten

Die Sanie­rungs­ar­bei­ten in der Stadt­hal­le lau­fen auf vol­len Tou­ren. Bei einem Bau­stel­len­rund­gang hat Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe gemein­sam mit Bau­re­fe­ren­tin Urte Kelm und wei­te­ren Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung über den aktu­el­len Stand der Arbei­ten infor­miert. Die Stadt­hal­le wird vor­aus­sicht­lich bis Ende 2019 für rund 55 Mil­lio­nen Euro saniert und zu einem moder­nen Kul­tur­zen­trum umgebaut.

Für die Stadt Bay­reuth ist die Sanie­rung und der Umbau der Stadt­hal­le ein finan­zi­el­ler Kraft­akt, es ist jedoch gelun­gen, die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung bezie­hungs­wei­se die zustän­di­gen Mini­ste­ri­en von der Not­wen­dig­keit des Pro­jek­tes zu über­zeu­gen und eine außer­ge­wöhn­lich gute För­der­si­tua­ti­on zu errei­chen. Für die Stadt ver­blei­ben so bei Gesamt­ko­sten von vor­aus­sicht­lich rund 55 Mil­lio­nen Euro knapp 16 Mil­lio­nen Euro als Eigen­an­teil. Den För­der­be­scheid für einen ersten Teil­be­trag aus Mit­teln des kom­mu­na­len Finanz­aus­gleichs in Höhe von sechs Mil­lio­nen Euro hat Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe die­ser Tage aus den Hän­den von Bay­erns Finanz­mi­ni­ster Dr. Mar­kus Söder entgegengenommen.

„Mehr als ein Jahr­zehnt lang wur­de das The­ma Sanie­rung und Umbau der Stadt­hal­le immer wie­der ver­tagt mit dem Ergeb­nis, dass die Bau­sub­stanz schlech­ter wur­de und der Stand der Tech­nik an Bay­reuth vor­bei­ge­zo­gen ist. Jetzt arbei­ten wir auf der Basis eines über­zeu­gen­den Kon­zep­tes dar­an, dass die Stadt­hal­le wie­der ein her­vor­ra­gen­des Kul­tur­zen­trum für Bay­reuth und die gan­ze Regi­on wird. Das wird die Attrak­ti­vi­tät der Stadt wei­ter stei­gern“, so Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe beim Baustellenrundgang.

Nach Abschluss der Sanie­rungs­ar­bei­ten soll die Stadt­hal­le einen neu­en Namen bekom­men. Denk­bar wäre bei­spiels­wei­se Jean-Paul-Kul­tur­zen­trum oder Franz-Liszt-Hal­le. Bay­reuths Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sol­len die Gele­gen­heit bekom­men, Vor­schlä­ge für die künf­ti­ge Namens­ge­bung ein­zu­rei­chen, eine Jury, in der auch die Stadt­rats­frak­tio­nen ver­tre­ten sein wer­den, soll dann über die Vor­schlä­ge entscheiden.

Abbruch­ar­bei­ten und Schadstoffsanierungen

Der­zeit sind die Hand­wer­ker vor allem mit Abbruch­ar­bei­ten im Inne­ren und Schad­stoff­sa­nie­run­gen beschäf­tigt. Noch in die­sem Jahr soll zudem der Rück­bau des Klei­nen Hau­ses begin­nen. Sei­ne Natur­stei­ne wer­den bis zum Wie­der­auf­bau, der nach Abschluss der erfor­der­li­chen Fun­da­ment- und Roh­bau­ar­bei­ten erfolgt, ein­ge­la­gert. Par­al­lel hier­zu läuft der Abbruch von Wän­den und Decken im gesam­ten Gebäu­de, Durch­brü­che wer­den, wo erfor­der­lich, geschaf­fen, neue tra­gen­de Wän­de und Fun­da­men­te bei­spiels­wei­se für das Büh­nen­por­tal und die Büh­nen­ma­schi­ne­rie der Stadt­hal­le errichtet.

Wei­te­re Schrit­te bei der Sanie­rung wer­den im kom­men­den Jahr der Auf­bau einer neu­en Dach­kon­struk­ti­on für das Gro­ße Haus, der Innen­aus­bau samt Büh­nen­ma­schi­ne­rie und Büh­nen­tech­nik sowie im Jahr 2019 die Errich­tung eines neu­en Wan­del­gangs zur Erschlie­ßung der Stadt­hal­le vom Park­platz Geiß­markt und zur Ver­bin­dung der ein­zel­nen Ver­an­stal­tungs­räu­me sein. Läuft alles nach Plan, so wird die sanier­te und moder­ni­sier­te Stadt­hal­le Ende 2019 fertig.

Was ist bis­her passiert?

Gear­bei­tet wird in der Stadt­hal­le bereits seit Herbst ver­gan­ge­nen Jah­res. Der gesam­te Gebäu­de­kom­plex wur­de aus­ge­räumt, Mobi­li­ar ein­ge­la­gert, nicht mehr benö­tig­tes Inven­tar bei einem öffent­li­chen Floh­markt ver­stei­gert. Zur Prä­zi­sie­rung des Ablaufs der Abbruch­ar­bei­ten und der Schad­stoff­sa­nie­rung im Beson­de­ren wur­den erste Pro­be­sa­nie­run­gen vor­ge­nom­men. Wand­ver­klei­dun­gen in der Stadt­hal­le wur­den geöff­net, Muster­flä­chen für den Umgang mit denk­mal­fach­lich rele­van­ten Bau­tei­len wie der Natur­stein­fas­sa­de oder Wand­ma­le­rei­en erstellt und Lei­stungs­ver­zeich­nis­se für rele­van­te Sanie­rungs­be­rei­che erarbeitet.

Hin­ter­grund

Die Stadt Bay­reuth baut ihre drin­gend sanie­rungs­be­dürf­ti­ge Stadt­hal­le zu einem mul­ti­funk­tio­na­len Kul­tur­zen­trum um. Dem Pro­jekt waren jah­re­lan­ge inten­si­ve Dis­kus­sio­nen in den Stadt­rats­gre­mi­en vor­aus­ge­gan­gen. Im Vor­feld hat­te die Stadt einen euro­pa­wei­ten Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb aus­ge­lobt, an dem sich nach einem vor­ge­schal­te­ten Bewer­ber-Aus­wahl­ver­fah­ren 22 Büros mit ihren Ent­wür­fen betei­ligt hat­ten. Der Stadt­rat hat­te Ende April 2015 für die soge­nann­te „gro­ße Lösung“ zur Sanie­rung der Stadt­hal­le gestimmt und die­sen Grund­satz­be­schluss im Novem­ber 2015 noch­mals bestä­tigt. Der Umbau beinhal­tet unter ande­rem auch deut­li­che aku­sti­sche Ver­bes­se­run­gen im Gro­ßen Haus der Stadt­hal­le. Am 8. Mai 2016 schei­ter­te ein Bür­ger­be­geh­ren gegen die gro­ße Sanierungslösung.