„Bal­tha­sar-Neu­mann-Musik­ta­ge“ in Gößweinstein

Das Ange­bot von Ver­an­stal­tun­gen mit klas­si­scher Musik wird im Land­kreis Forch­heim um einen hoch­wer­ti­gen Bei­trag erwei­tert. Vom 19. bis 22. Okto­ber fin­den in Göß­wein­stein die neu ins Leben geru­fe­nen Bal­tha­sar-Neu­mann-Musik­ta­ge mit hoch­ka­rä­ti­ger künst­le­ri­scher Beset­zung statt. Dabei ist das Kura­to­ri­um zur För­de­rung von Kunst und Kul­tur im Forch­hei­mer Land e. V. ver­ant­wort­li­cher Ver­an­stal­ter, unter­stützt von der Spar­kas­se und dem Land­kreis Forch­heim, von der VHS Forch­heim e. V. sowie dem Katho­li­schen Pfarr­amt und dem Markt Göß­wein­stein. Als Medi­en­part­ner konn­ten die Nord­baye­ri­schen Nach­rich­ten gewon­nen wer­den. Den Spon­so­ren­pool füh­ren das Auto­haus Fried­rich und die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt an.

Die Bal­tha­sar-Neu­mann-Musik­ta­ge Göß­wein­stein sol­len nach der Auf­fas­sung ihres „spi­ri­tus rec­tor“, Ewald Mai­er von der Spar­kas­se Forch­heim, im Kul­tur­le­ben in der Frän­ki­schen Schweiz und im Forch­hei­mer Land künf­tig einen Schwer­punkt set­zen, der auch über­re­gio­nal Beach­tung fin­den soll. Der Name wur­de nach aus­führ­li­cher Dis­kus­si­on der unmit­tel­bar am Pro­jekt Betei­lig­ten ent­wickelt. Die Begrün­dung liegt in der inter­na­tio­na­len Bedeu­tung und dem hohen Bekannt­heits­grad des genia­len Bau­mei­sters der Barockzeit.

Wenn­gleich Neu­mann nicht unmit­tel­bar mit dem Gen­re Musik in Ver­bin­dung steht, hat er doch sei­ne Raum­kom­po­si­tio­nen auch für die Kir­chen­mu­sik geschaf­fen. Nach ihm ist außer­dem das sehr renom­mier­te Bal­tha­sar-Neu­mann-Ensem­ble in Freiburg/​Breisgau benannt, das im Pre­mie­ren­jahr kon­zer­tie­ren wird. Auf­grund der geschlos­se­nen Gesamt­ein­wir­kung des Bau­mei­sters ist die Basi­li­ka grund­sätz­lich als das ori­gi­na­le Neu­mann-Bau­werk in die Kunst­ge­schich­te ein­ge­gan­gen. Zwi­schen Göß­wein­stein und dem Namen Neu­mann liegt folg­lich eine idea­le Ver­bin­dung. Die Basi­li­ka Göß­wein­stein bie­tet für die Musik­ta­ge einen archi­tek­to­nisch her­aus­ra­gen­den Konzertraum.

Die Bal­tha­sar-Neu­mann-Musik­ta­ge wer­den im Pre­mie­ren­jahr mit vier Kon­zer­ten aus­ge­stat­tet. Die Musik­ta­ge haben den Auf­trag, durch ihre über­ört­li­che Bedeu­tung zahl­rei­che Kon­zert­be­su­cher in die inne­re Frän­ki­sche Schweiz zu bewe­gen, die der Regi­on auch wirt­schaft­li­che Impul­se geben.

Den Auf­takt der Kon­zert­rei­he bil­det eine Hom­mage an Georg Phil­ipp Tele­mann anläss­lich des­sen 250. Geburts­tags. Tele­mann war zu sei­ner Zeit einer der berühm­te­sten Musi­ker Euro­pas, des­sen Werk mit über 3600 Kom­po­si­tio­nen in Anzahl und Viel­falt das Schaf­fen sei­ner Zeit­ge­nos­sen Bach und Hän­del zusam­men­ge­nom­men über­ragt. Und doch geriet sei­ne Musik im Ver­lauf der fol­gen­den zwei Jahr­hun­der­te zu Unrecht nahe­zu in Vergessenheit.

Zur Eröff­nung der Bal­tha­sar-Neu­mann Musik­ta­ge im barocken Für­sten­saal des Pfarr­hau­ses Göß­wein­stein erklin­gen neben voka­len und instru­men­ta­len Kam­mer­mu­sik­wer­ken Tele­manns Kom­po­si­tio­nen von Bach und Hän­del, mit denen er befreun­det war.

Wem auch ande­rem als Bal­tha­sar Neu­mann zu Ehren erklingt am 20.10. in der Basi­li­ka ein Fest­kon­zert für Trom­pe­ten, Orgel und Sopran des Ensem­bles Neu­mann. Mit aus­ge­wähl­ten Wer­ken aus der Barock­zeit lässt das Ensem­ble die Besu­cher den Glanz von barocker­Trom­pe­ten- und Orgel­mu­sik sowie soli­sti­schem Gesang spü­ren. Die Akteu­re, alle­samt Mei­ster Ihres Fachs, geben den aus­ge­wähl­ten Wer­ken der Groß­mei­ster klas­si­scher Musik wie Hän­del, Bach, Mozart u. a. in der Basi­li­ka Göß­wein­stein Raum und Klang in voll­ende­ter Form.

Zum Kon­zert­hö­he­punkt am Sams­tag, 21.10. besucht der renom­mier­te Bal­tha­sar-Neu­mann-Chor mit Ensem­ble zum ersten Mal Gößweinstein.

Der Titel „HIM­MEL, ERDE, MEER“ sucht mensch­li­che Lebens­wel­ten und Hoff­nungs­or­te, ergrün­det durch Musik des 17. bis 20. Jahr­hun­derts. Feu­er, Was­ser, Erde, Luft: Urkräf­te des Lebens und zugleich unzähm­ba­re Natur­ge­wal­ten. Zur Eröff­nung loten die ver­ein­ten Bal­tha­sar-Neu­mann-Ensem­bles die Vier­falt der Ele­men­te musi­ka­lisch aus und set­zen dabei auf die ele­men­ta­re Kraft des Gesangs. Mit Mon­te­ver­dis Orpheus fei­ern sie die Schön­heit der blü­hen­den Erde, mit Caris­si­mis Jonas tau­chen sie in einem 20-Minu­ten-Dra­ma ins sturm­be­weg­te Meer. Das Feu­er der Lie­be, ent­facht vom süd­ame­ri­ka­ni­schen Barock­mei­ster Arau­jo, trägt sie in luf­ti­ge Him­mels­hö­hen, wo sich in Sven-David Sand­ströms sug­ge­sti­ven A‑cap­pel­la-Klän­gen eine uner­hört neue Welt ent­fal­tet. Olof Boman am Pult ist als pas­sio­nier­ter Vokal­mu­sik-Spe­zia­list den von Tho­mas Hen­gel­b­rock begrün­de­ten Ensem­bles seit lan­gem ver­bun­den. Ein ful­mi­nan­ter Auf­takt mit einem der besten Chö­re der Welt.

Im Anschluss an das Kon­zert kön­nen auch Kar­ten für einen Fest­emp­fang mit den Künst­lern im Pfarr­haus erwor­ben werden.

Den sakra­len Abschluss der Fest­wo­che bil­det die fei­er­li­che musi­ka­li­sche Umrah­mung des Fest­got­tes­dien­stes am Sonn­tag mit Franz Schu­berts popu­lä­rer „Deut­scher Mes­se“. Der Name „Deut­sche Mes­se“ ist auf den Text in deut­scher Spra­che, nicht wie in der Zeit des Kom­po­ni­sten üblich in Latein, zurück­zu­füh­ren. Anfäng­lich erfuhr das Werk, das von schlicht-ein­gän­gi­ger, dia­to­ni­scher Melo­dik und gleich­mä­ßi­ger Rhyth­mik geprägt ist, durch die Amts­kir­che weit­ge­hen­de Ableh­nung. Die latei­ni­schen Tex­te des katho­li­schen Ritus haben näm­lich in der Regel das Lob Got­tes im Mit­tel­punkt, die „Deut­sche Mes­se“ dage­gen den Men­schen mit sei­nen Sor­gen und Nöten. Dies und die für die Got­tes­dienst­be­su­cher leicht zu sin­gen­den Melo­dien mach­ten die „Schu­bert-Mes­se“ im Volk zur ver­mut­lich popu­lär­sten Mess­kom­po­si­ti­on der deut­schen Klassik.

Neben dem Neu­mann-Ensem­ble tre­ten renom­mier­te Künst­ler und Kir­chen­mu­si­ker auf. Dar­un­ter Trom­pe­ter der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker, die Sopra­ni­stin­nen Corin­na Schrei­ter aus Nürn­berg und Vic­to­ria Kun­ze aus Stutt­gart, Andre­as Groh­mann und Uta Kremtz aus Sach­sen und die bei­den füh­ren­den Orga­ni­sten der Regi­on, Wie­land Hof­mann, Kan­tor in Erlan­gen und Georg Schäff­ner, Regio­nal­kan­tor in Gößweinstein.

Kar­ten erhal­ten Sie beim Kul­tur­amt des Land­krei­ses Forch­heim, an den bekann­ten Vor­ver­kaufs­stel­len für die Kon­zer­te des Kura­to­ri­ums für Kunst und Kul­tur im Forch­hei­mer Land sowie in allen VVK-Stel­len der Nürn­ber­ger Nach­rich­ten und ange­schlos­se­nen Hei­mat­zei­tun­gen, außer­dem ONLINE unter www​.nn​-ticket​corner​.de oder www​.reser​vix​.de