Gemein­de Kirch­eh­ren­bach und Land­kreis inve­stier­ten kräf­tig in Brand- und Katastrophenschutz

Kommandant Sebastian Müller, Bürgermeisterin Anja Gebhardt, Kreisbrandrat Oliver Flake und stellvertretender Kommandant Bernd Gebhard (von links) mit den neuen Einsatzfahrzeugen und einigen Gerätschaften. Foto: Florian Burkhardt/Kreisfeuerwehrverband
Kommandant Sebastian Müller, Bürgermeisterin Anja Gebhardt, Kreisbrandrat Oliver Flake und stellvertretender Kommandant Bernd Gebhard (von links) mit den neuen Einsatzfahrzeugen und einigen Gerätschaften. Foto: Florian Burkhardt/Kreisfeuerwehrverband

Zwei Neue zum Schutz für Kirch­eh­ren­bach und die Regi­on – gro­ße Dop­pel-Ein­wei­hung am Sonntag

Dass eine Gemein­de gleich zwei neue Feu­er­wehr­fahr­zeu­ge ein­wei­hen kann, kommt nicht oft vor: In Kirch­eh­ren­bach ist das am kom­men­den Sonn­tag aber der Fall. Im Bei­sein von Bay­erns Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann und Land­rat Her­mann Ulm wer­den ein neu­es Hil­fe­lei­stungs­lösch­fahr­zeug und ein neu­er Gerä­te­wa­gen Logi­stik ihrer Bestim­mung über­ge­ben. Das Inve­sti­ti­ons­vo­lu­men von Gemein­de, Land­kreis und Staat beträgt mehr als 500.000 Euro. Bei einem Pres­se­ter­min stell­ten Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt, die Kom­man­dan­ten Seba­sti­an Mül­ler und Bernd Geb­hard sowie Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke die Aus­stat­tung im Detail vor. Im Vor­feld haben die Ein­satz­kräf­te hun­der­te Stun­den Aus­bil­dung absol­viert, um im Ernst­fall alles rich­tig ein­set­zen zu können.

HLF 20 ersetzt alten Vorgänger

Bereits Ende letz­ten Jah­res haben die Ver­ant­wort­li­chen der Wehr ein neu­es Lösch­fahr­zeug vom Typ HLF 20 beim Her­stel­ler in Nie­der­sach­sen abge­holt. Es ersetzt den 25 Jah­re alten Vor­gän­ger und ist das Uni­ver­sal­fahr­zeug für Brän­de und Ver­kehrs­un­fäl­le. Dabei gehö­ren vier Atem­schutz­ge­rä­te, Ret­tungs­sche­re und Sprei­zer mit viel Zube­hör sowie ein gro­ßes Strom­ag­gre­gat, eine Wär­me­bild­ka­me­ra und ein elek­tri­scher Lüf­ter unter ande­rem zur Aus­rü­stung. Als Eigen­tü­mer trägt die Gemein­de mit 305.000 den Löwen­an­teil der Kosten in Höhe von etwa 430.000 Euro. Der Frei­staat Bay­ern betei­ligt sich mit 125.000 Euro.

Sicher­heit ist Pflicht­auf­ga­be – viel Trai­ning nötig

Was Kom­man­dant Seba­sti­an Mül­ler bei dem Pres­se­ter­min mehr­mals betont: „Nicht die Feu­er­wehr hat zwei neue Fahr­zeu­ge bekom­men, son­dern die Gemein­de ist ihrer gesetz­li­chen Pflicht­auf­ga­be nach­ge­kom­men, für die Sicher­heit ihrer Bür­ger zu sor­gen. Und zum Glück gibt es bei uns 50 Frau­en und Män­ner, die bereit sind, von einer auf die ande­re Sekun­de alles ste­hen und lie­gen zu las­sen, um in Not­fäl­len zu hel­fen“. Für die Ehren­amt­li­chen sind die zwei neu­en Fahr­zeu­ge ein enor­mer Kraft­akt: Viel Trai­ning und Aus­bil­dung waren nötig, um sich mit allen Gerä­ten aus­zu­ken­nen. Auf fast 500 Stun­den sum­mier­te sich der zusätz­li­che Auf­wand beim HLF 20, geben die Kom­man­dan­ten bekannt. Stolz sind sie aber auf ihre Mann­schaft, weil sie von Ende Novem­ber bis Ende Janu­ar – auch zwi­schen Weih­nach­ten und Drei­kö­nig – ins­ge­samt 29 Ter­mi­ne absol­viert haben. „Noch nicht mit­ge­zählt sind dabei die nöti­gen Ein­wei­sungs­fahr­ten für alle Maschi­ni­sten“, ergänzt stell­ver­tre­ten­der Kom­man­dant Bernd Geb­hard. Seit Febru­ar ist das HLF 20 schon im Einsatzdienst.

Gerä­te­wa­gen Logi­stik einmalig

Der zwei­te Neu­zu­gang ist ein soge­nann­ter Gerä­te­wa­gen Logi­stik 1 (GW-L1). Es ist das erste Fahr­zeug die­ses Typs in der gesam­ten Regi­on. Sie­ben Ton­nen bringt der Ive­co auf die Waa­ge und kann je nach Ein­satz­la­ge modu­lar mit unter­schied­li­chen Roll­con­tai­nern bela­den wer­den. „Und dabei kommt der Land­kreis mit ins Spiel“, ergänzt Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke. Im Rah­men des Ent­wick­lungs­kon­zepts Brand- und Kata­stro­phen­schutz 2016 bis 2020 ist ein sol­ches Fahr­zeug vor­ge­se­hen, um land­kreis­weit eine Zubrin­ger­funk­ti­on wahr­zu­neh­men. Des­halb ragt auch das Land­kreis­lo­go groß auf der Pla­ne des Trans­port­fahr­zeugs. „Mit der Gemein­de Kirch­eh­ren­bach haben wir einen Part­ner gefun­den, der die­se Auf­ga­be stemmt“, so Fla­ke. „Des­halb trägt der Kreis die Hälf­te der Anschaf­fungs­ko­sten“. Von den ins­ge­samt knapp 98.000 Euro ent­fal­len nach Abzug der staat­li­chen För­de­rung von 33.600 Euro auf Gemein­de und Kreis jeweils rund 32.000 Euro. Und nach­dem der Feu­er­wehr­ver­ein Kirch­eh­ren­bach freund­li­cher­wei­se eine Spen­de in Höhe von 10.000 Euro zuge­sagt hat, blei­ben für die Gemein­de selbst nur noch ca. 22.000 Euro der Gesamt­ko­sten übrig. „Eine abso­lu­te Win-Win-Situa­ti­on für Kreis und Gemein­de“, sagt Fla­ke, „Vor allem wenn man die mög­li­chen Ein­satz­op­tio­nen gegenüberstellt“.

Unter­stüt­zung des Landkreises

Die Kirch­eh­ren­ba­cher wer­den künf­tig der Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung des Krei­ses (eine Ein­heit des Kata­stro­phen­schut­zes) behilf­lich sein. Im Herbst wer­den dafür drei Roll­con­tai­ner mit ent­spre­chen­der Aus­rü­stung in der Wal­ber­la­ge­mein­de sta­tio­niert. Für Not­fäl­le im Gemein­de­ge­biet ste­hen den Kirch­eh­ren­ba­chern ab sofort vier eige­ne Roll­con­tai­ner zur Ver­fü­gung. Einer ist mit Hoch­was­ser­pum­pen bela­den, ein wei­te­rer hat ein Strom­ag­gre­gat und einen Licht­mast dabei, der drit­te Roll­con­tai­ner ist spe­zi­ell für Ölspu­ren aus­ge­stat­tet und ein Vier­ter wird als Trans­port-Git­ter­box ver­wen­det. Wie Kom­man­dant Mül­ler erklärt, eröff­net das Logi­stik­fahr­zeug ganz neue Mög­lich­kei­ten in der Ein­satz­ab­wick­lung. Am Bei­spiel des gro­ßen Hoch­was­sers vom Juli 2011 wird deut­lich, was jetzt mög­lich ist: Zum einen kön­nen vie­le ein­zel­ne Gerä­te effi­zi­ent und auf ein­mal trans­por­tiert wer­den. Vor Ort arbei­ten die Ein­satz­kräf­te dann damit aus den Roll­con­tai­nern, wäh­rend der Gerä­te­wa­gen Logi­stik selbst schon wie­der wei­te­re Mate­ria­li­en auf­lädt. „Das kön­nen zum Bei­spiel die am Bau­hof gela­ger­ten Sand­säcke sein“, sagt Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt. Die Gemein­de­che­fin ist stolz auf den tech­ni­schen Stand, den die Feu­er­wehr jetzt hat. „Natür­lich ist das ein Kraft­akt, aber es ist schließ­lich die Pflicht­auf­ga­be, für den Brand­schutz zu sor­gen“. Die Pla­nun­gen für bei­de Fahr­zeug­be­schaf­fun­gen hat­te der frü­he­re Kom­man­dant Diet­mar Wil­lert noch in die Wege gelei­tet. Einig waren sich alle: Neben viel Trai­ning kom­men die Fahr­zeu­ge hof­fent­lich wenig zum Einsatz.

Schau­übun­gen am Sonntag

Nach dem offi­zi­el­len Teil der Ein­wei­hung am Sonn­tag­vor­mit­tag wer­den die Ein­satz­fahr­zeu­ge am Nach­mit­tag in Schau­übun­gen genau­er vor­ge­stellt. Für alle klei­nen Gäste gibt es Mit­ma­ch­an­ge­bo­te. Und natür­lich ist bei der Feu­er­wehr auch für beste Ver­pfle­gung gesorgt. Ein Besuch am Feu­er­wehr­haus lohnt sich also doppelt.

Dop­pel-Fahr­zeug-Ein­wei­hung am Sonn­tag, 23. Juli, am Feu­er­wehr­haus (Haupt­stra­ße 98)

  • 9:30 Uhr Got­tes­dienst mit Weihe
  • 10:30 Uhr Fest­akt mit Über­ga­be der Fahrzeuge
  • ab 11:30 Uhr Mittagstisch
  • ab 13:30 Uhr Schau­übun­gen und Kinderprogramm