AOK Bam­berg: Neue Früh­erken­nung für Män­ner ab 65

Krank­haft erwei­ter­te Bauch­schlag­ader recht­zei­tig erkennen

Für Män­ner ab 65 Jah­ren bie­ten die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen zukünf­tig eine Ultra­schall­un­ter­su­chung zur Früh­erken­nung von Bau­cha­or­ten­an­eu­rys­men an, so Peter Weber, Direk­tor von der AOK in Bam­berg. Die Unter­su­chung wird ein­ma­lig durch­ge­führt und soll Erwei­te­run­gen bezie­hungs­wei­se Aus­sackun­gen (Aneu­rys­men) der Bauch­schlag­ader (Aor­ta) früh­zei­tig erken­nen. Eine krank­haft erwei­te­re Bauch­schlag­ader kann rei­ßen, was für Betrof­fe­ne lebens­ge­fähr­lich ist. Etwa zwei Pro­zent aller Män­ner zwi­schen 65 und 75 Jah­ren ent­wickeln ein Aneu­rys­ma der Bauch­schlag­ader, Frau­en deut­lich seltener.

„Die AOK Bay­ern hat­te bereits seit 2015 das Scree­ning zur Früh­erken­nung von Bau­cha­or­ten­an­eu­rys­men im Rah­men ihrer Arzt­net­ze ange­bo­ten“, so Weber. Jetzt hat der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (G‑BA) eine ent­spre­chen­de Richt­li­nie für die­se Vor­sor­ge­un­ter­su­chung in Kraft gesetzt. In den näch­sten sechs Mona­ten regeln GKV-Spit­zen­ver­band und Kas­sen­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung noch die Fra­ge der Ver­gü­tung. Danach kön­nen alle Pati­en­ten das Ange­bot wahrnehmen.

Nor­ma­ler­wei­se deh­nen sich Aneu­rys­men lang­sam aus. Die mei­sten machen nie Beschwer­den und blei­ben lebens­lang harm­los. „Ist das Aneu­rys­ma jedoch sehr groß oder wächst schnell, steigt das Risi­ko für einen Riss“, sagt Weber. Die Betrof­fe­nen haben zuvor meist kei­ne Schmer­zen, doch ein Riss der Bauch­schlag­ader führt unbe­han­delt in kur­zer Zeit zum Tod.

Das Risi­ko ein Bau­cha­or­ten­an­eu­rys­ma zu ent­wickeln, steigt bei Män­nern mit dem Alter. Hin­zu kom­men wei­te­re Fak­to­ren wie Rau­chen, Blut­hoch­druck, zu hohe Cho­le­ste­rin­wer­te oder eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung. Bei der Ultra­schall­un­ter­su­chung wird der Durch­mes­ser der Bauch­schlag­ader bestimmt. Ab einer Aus­buch­tung von drei Zen­ti­me­tern spricht man von einem Aneu­rys­ma. Klei­ne­re Aneu­rys­men der Bauch­schlag­ader mit einem Durch­mes­ser von weni­ger als 5,5 Zen­ti­me­tern wer­den regel­mä­ßig beob­ach­tet. Grund­er­kran­kun­gen wie Blut­hoch­druck und erhöh­te Cho­le­ste­rin­wer­te soll­ten kon­se­quent mit­be­han­delt werden.

Wenn sich ein Aneu­rys­ma wei­ter aus­dehnt und ein hohes Risi­ko besteht, dass es reißt, ist ein ope­ra­ti­ver Ein­griff die ein­zi­ge Mög­lich­keit der Behand­lung. Doch Ope­ra­tio­nen an der Bauch­schlag­ader sind nicht ohne Risi­ko, so Weber. Hier ist es wich­tig, dass Pati­en­ten ent­spre­chend auf­ge­klärt wer­den und so gut infor­miert ihre Ent­schei­dung tref­fen können.“

Wei­te­re Informationen:
www​.gesund​heits​in​for​ma​ti​on​.de > The­men von A bis Z > Aneu­rys­ma der Bauchschlagader