Pres­se­mit­tei­lung des Ver­eins „Natio­nal­park Nordsteigerwald“

„Kom­mu­nal­po­li­ti­ker mit ver­ant­wort­lich, wenn Jahr­hun­dert­chan­ce Natio­nal­park nicht geprüft wird!“

Ein bun­tes Quar­tett aus Kom­mu­nal­po­li­ti­kern infor­mier­te die­se Woche bei Ver­an­stal­tun­gen des Bür­ger­ver­eins Natio­nal­park Nord­stei­ger­wald in Haß­furt- Augs­feld und Senn­feld über die Ange­bo­te der Staats­re­gie­rung für die 3. Natio­nal­park­re­gi­on: Dr. Gün­ther Denz­ler, ehe­ma­li­ger Land­rat Bam­berg und Bezirks­tags­prä­si­dent Ober­fran­ken (CSU), Dr. Lieb­hard Löff­ler, Kreis­rat Bam­berg (FDP), Max-Die­ter Schnei­der, Ebrachs Bür­ger­mei­ster und Kreis­rat Bam­berg (SPD), Tho­mas Vizl, Kreis­rat Schwein­furt (Grü­ne). Par­tei­über­grei­fend appel­lier­ten sie an ihre Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in der Kom­mu­nal­po­li­tik, allen vor­an an die Land­rä­te der drei betrof­fe­nen Land­krei­se, sich dafür ein­zu­set­zen, dass die „Jahr­hun­dert­chan­ce Natio­nal­park“ auch für den Stei­ger­wald sach­lich geprüft wird. Eine sol­che „histo­ri­sche Ent­schei­dung für kom­men­de Gene­ra­tio­nen“, wie Mini­ster­prä­si­dent Horst See­ho­fer sie in sei­ner Regie­rungs­er­klä­rung 2016 nennt,muss die Bür­ge­rIn­nen mit ein­be­zie­hen. Sie setzt deren umfas­sen­de Infor­mie­rung über die Bedeu­tung eines Natio­nal­parks sowie eine ergeb­nis­of­fe­ne Dis­kus­si­on vor­aus. Dass den Bür­ge­rIn­nen die­se Chan­ce jetzt auch durch den Dia­log­pro­zess genom­men wird, bei dem zuerst die Opti­on Natio­nal­park mit geprüft wer­den soll­te und dann „von oben“ wie­der aus­ge­schlos­sen wur­de, ist ein Skan­dal. Alle Bür­ge­rIn­nen sind auf­ge­ru­fen, jetzt die Peti­ti­on „Fai­re Chan­ce für den Stei­ger­wald“ für mehr Infor­ma­tio­nen durch die Staats­re­gie­rung zu unter­zeich­nen: www​.open​pe​ti​ti​on​.de/​!​s​t​e​i​g​e​r​w​ald

„Auf­wer­tung der Regi­on durch Natio­nal­park ist konkurrenzlos“

Der Staat inve­stiert jähr­lich mind. 10 Mil­lio­nen Euro dau­er­haft in die neue Natio­nal­park-Regi­on, also 100 Mil­lio­nen Euro in 10 Jah­ren. Hin­zu kommt eine mil­lio­nen­ho­he Wert­schöp­fung durch Wan­der­tou­ris­mus, das „Prä­di­kat Natio­nal­park“ schützt nicht nur hei­mi­sche Natur, es macht die Regi­on zum attrak­ti­ven Urlaubs­ge­biet. Von die­ser Auf­wer­tung pro­fi­tiert die gesam­te Regi­on, u.a. ver­bes­sert sich die Auf­trags­la­ge loka­ler Betrie­be, da die nöti­ge tou­ri­sti­sche Infra­struk­tur geschaf­fen wer­den muss. In den Aus­bau des Öffent­li­che Per­so­nen­nah­ver­kehrs und des kul­tu­rel­le Ange­bots wird staat­lich inve­stiert. Dorf­lä­den und Gast­be­trie­be wer­den wie­der belebt, pri­va­te Frem­den­zim­mer aus­ge­baut. Da neue Arbeits­plät­ze geschaf­fen wer­den, wird die Regi­on wird attrak­ti­ver als Wohn­raum für jun­ge Fami­li­en, was einen posi­ti­ven Effekt auf den Erhalt von Kin­der­gär­ten und Schu­len hät­te. Die regio­na­le Holz­ver­sor­gung wird durch maß­ge­schnei­der­te Kon­zep­te zuge­si­chert. Auf der Sei­te der Staats­re­gie­rung http://​www​.np3​.bay​ern​.de kann sich jeder selbst informieren.

„Die Mehr­heit der Bür­ge­rIn­nen will Infor­ma­tio­nen – kei­nen Aus­schluss „von oben“!“

Die Refe­ren­ten mach­ten deut­lich, dass es nichts mit Demo­kra­tie zu tun hat, wenn der Regi­on Stei­ger­wald die „Jahr­hun­dert­chan­ce Nationalpark“von oben weg­ge­nom­men wird –gegen den Wil­len der Mehr­heit der Bür­ge­rIn­nen, wie mitt­ler­wei­le zwei Umfra­gen bestätigen.

Sie for­dern alle Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­rIn­nen auf, sich jetzt für ihre Regi­on stark zu machen, damit ihre Bür­ge­rIn­nen die­sel­be umfas­sen­de Infor­mie­rung und ergeb­nis­of­fe­ne Dis­kus­si­on erhal­ten, wie die in Spes­sart, Rhön, Donau­ge­biet und Fran­ken­wald. Die Ent­schei­dung muss mit den Men­schen in der Regi­on getrof­fen wer­den, nicht über deren Köp­fe hin­weg. Ver­schla­fen die regio­na­len Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­rIn­nen, allen vor­an die Landräte,jetzt die­se Chan­ce, haben sie unge­prüft eine „histo­ri­sche Chan­ce für kom­men­de Gene­ra­tio­nen“ an eine ande­re Regi­on in Bay­ern abgetreten.

Stadt­rä­te bewer­ben sich um Teil­nah­me am Such­pro­zess – Alli­anz hat über 200 Unterzeichner
Die Stadt Gerolz­ho­fen hat sich mit einem Brief an Mini­ster­prä­si­dent See­ho­fer gewandt mit der Bit­te, den Stei­ger­wald in den Natio­nal­park-Such­pro­zess mit auf­zu­neh­men. Der Stadt­rat Würz­burg hat im Mai einen eben­sol­chen Brief beschlos­sen, da der Stei­ger­wald Nah­erho­lungs­ge­biet ist. Die Alli­anz aus Wirt­schafts­ver­tre­te­rIn­nen und Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­rIn­nen um Bür­ger­mei­ster Schnei­der hat bereits mehr als 210 Unter­zeich­ner, die sich für mehr Infor­ma­tio­nen durch die Staats­re­gie­rung einsetzen.

„Bür­ge­rIn­nen ein­be­zie­hen, nicht aus­gren­zen – Dis­kus­si­on um Natio­nal­park wird verstärkt!“

Dass beim letz­ten run­den Tisch des Dia­log­pro­zes­ses die Auf­klä­rung der Bür­ge­rIn­nen zum The­ma Natio­nal­park ver­hin­dert wur­de, nach­dem sie beim letz­ten Tref­fen bereits beschlos­sen war, ist ein Skan­dal! Statt­des­sen wird nun mit der„Nebelbombe Welt­kul­tur­er­be“ gewor­fen, um von der her­aus­ra­gen­den Bedeu­tung der Buchen­wäl­der abzu­len­ken, wie Dr. Denz­ler es for­mu­lier­te. Der ehe­ma­li­ge Land­rat hat­te sich in sei­ner Amts­zeit inten­siv mit den Aus­wir­kun­gen eines Natio­nal­parks beschäf­tigt und ist der festen Über­zeu­gung, dass es nur die Buchen­wäl­der sind, die mit Prä­di­kats­aus­zeich­nung der Regi­on einen gro­ßen Auf­schwung ver­schaf­fen kön­nen. Die Bewer­bung um den Welt-Kul­tur­er­be­ti­tel hat laut Exper­ten wenig Aus­sicht auf Erfolg.Das Euro­päi­sche Kul­tur­sie­gel ist gar ein Titel ohne Mit­tel und bringt der Regi­on nichts. Ande­re Regio­nen wer­den umfas­send zum Natio­nal­park infor­miert, selbst wenn sie natur­schutz­fach­lich weni­ger zu bie­ten oder, wie die Rhön, bereits einen Sta­tus haben, der ihre Regi­on auf­wer­tet. Auch ein Bio­sphä­ren­re­ser­vat sehen die Refe­ren­ten als Ablenk­ma­nö­ver, da durch die Ein­be­zie­hung land­wirt­schaft­li­cher Flä­chen und der wesent­lich grö­ße­ren Gesamt­flä­che von min­de­stens 30 000 Hekt­ar der Wider­stand stär­ker aus­fal­len dürf­te als beim Natio­nal­park. Die­ser umfasst nur Staats­wald und hat eine Min­dest­grö­ße von 10 000 Hekt­ar. Exper­ten hat­ten 2006 den Stei­ger­wald als bestes baye­ri­sches Gebiet für das Natur-Erbe der gesam­ten Mensch­heit (UNESCO Welt­na­tur­er­be) ein­ge­stuft, allein das nöti­ge Schutz­ge­biet fehl­te für den Titel.Geht es der Staats­re­gie­rung um den Schutz hei­mi­scher Natur, dann kommt sie um ihr TOP-Gebiet nicht her­um: Auch wenn der Stei­ger­wald im aktu­el­len Such­pro­zess kei­ne fai­re Chan­ce erhal­ten soll­te, wird die Dis­kus­si­on in der Regi­on ver­stärkt wei­ter gehen!