GAL Bam­berg: „Ver­san­det Debat­te um Wirt­schafts­bei­rat in Kleinkrämerei?“

GAL befürch­tet, dass Bam­ber­ger Gro­Ko eine krea­ti­ve Wirt­schafts­po­li­tik end­gül­tig verhindert

„Ver­ab­schie­det sich die Bam­ber­ger Kom­mu­nal­po­li­tik nun end­gül­tig von der Mög­lich­keit, Wirt­schafts­po­li­tik kon­struk­tiv, nach­hal­tig und visio­när zu gestal­ten?“ Mit gro­ßer Ent­täu­schung reagie­ren die Bam­ber­ger Grü­nen auf die jüng­sten Ver­laut­ba­run­gen aus den ande­ren poli­ti­schen Lagern.

Die Debat­te um das Gre­mi­um Wirt­schafts­bei­rat war im April 2016 auf Eis gelegt wor­den, nach­dem SPD und CSU wegen der Per­so­na­lie Heri­bert Trunk in Streit gera­ten waren. Nach Trunks Rück­tritt vom IHK-Vor­sitz und sei­ner Absa­ge gegen­über dem Bam­ber­ger Wirt­schafts­bei­rat hat­te die grün-alter­na­ti­ve Stadt­rats­frak­ti­on dann mit einem Antrag das The­ma wie­der auf die Tages­ord­nung und erneut ihren Vor­schlag eines „Zukunfts­rats“ ins Spiel gebracht. Die­ser soll sich aus exter­nen Expert*innen zusam­men­set­zen und das The­ma Wirt­schaft wei­ter fas­sen, etwa auch Aspek­te wie Kli­ma­wan­del und Ener­gie­ver­sor­gung, Demo­gra­phie und urba­ne Lebens­qua­li­tät in die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung einbringen.

„Statt des­sen haben wir es jetzt offen­bar mit Klein-Klein zu tun“, kri­ti­siert GAL-Stadt­rat Wolf­gang Gra­der, und bezieht sich damit auf den Antrag der SPD, die anstel­le des Wirt­schafts­bei­rats nur noch einen „pra­xis­na­hen Bei­rat zur Beglei­tung des Digi­ta­len Grün­der­zen­trums“ will. Die CSU hin­ge­gen habe nach dem Aus­schei­den ihres Man­nes Trunk aus dem Ren­nen anschei­nend über­haupt kei­ne Per­spek­ti­ve mehr und tra­ge gar nichts zur Debat­te bei.

Dabei gäbe es eben­so viel Poten­ti­al wie Bedarf für die Ent­wick­lung von Visio­nen, meint GAL-Vor­stands­mit­glied Jonas Glü­sen­kamp, der auch im Arbeits­kreis „Grü­ne im Wirt­schafts­dia­log“ aktiv ist: „Wirt­schafts­po­li­tik muss mehr regio­nal und koope­ra­tiv mit dem Umland ver­stan­den wer­den, neue Wirt­schafts­flä­chen müs­sen durch mehr Ver­dich­tung eta­bliert wer­den, nicht durch blin­den Kahl­schlag von Wald­flä­chen, Tou­ris­mus soll sich für die Stadt­fi­nan­zen loh­nen, z.B. durch eine Kul­tur­för­der­ab­ga­be, Ansied­lungs­po­li­tik darf nicht mehr nur reak­tiv sein, son­dern muss gestal­ten, gezielt um inno­va­ti­ve Unter­neh­men wer­ben und über die Auto­stadt hin­aus­den­ken.“ Gera­de auf dem wert­vol­len MUNA-Gelän­de sieht die GAL eine exem­pla­ri­sche Mög­lich­keit, Öko­lo­gie und Öko­no­mie zu ver­ein­ba­ren: durch For­schungs- und Ent­wick­lungs­ein­rich­tun­gen mit gerin­gem Flä­chen­ver­brauch und hoch­wer­ti­gen Arbeitsplätzen.