Edu­ard-Anthes-Preis 2017 für Bam­ber­ger Archäologen

Symbolbild Bildung

Eike Hen­ning Michls Dis­ser­ta­ti­on „Castel­lum, Curia, Pala­ti­um?! Die mit­tel­al­ter­li­che Besied­lungs­ge­schich­te eines main­frän­ki­schen Zen­tral­or­tes auf dem Kapell­berg bei Gerolz­ho­fen“ erhält den höchst dotier­ten Preis für archäo­lo­gi­sche Dis­ser­ta­tio­nen in Deutschland.

Für sei­ne Dis­ser­ta­ti­on im Fach Archäo­lo­gie des Mit­tel­al­ters und der Neu­zeit an der Uni­ver­si­tät Bam­berg ist Dr. Eike Hen­ning Michl am Frei­tag, den 21. April, mit dem renom­mier­ten Edu­ard-Anthes-Preis aus­ge­zeich­net wor­den. Im Haus der Geschich­te in Darm­stadt über­ga­ben der Staats­se­kre­tär Ing­mar Jung, der hes­si­sche Lan­des­ar­chäo­lo­ge Dr. Udo Recker und die Vor­sit­zen­de des Ver­eins von Alter­tums­freun­den im Regie­rungs­be­zirk Darm­stadt e.V., Prof. Dr. Fran­zis­ka Lang, den Preis an Michl. Michls Dis­ser­ta­ti­on „Castel­lum, Curia, Pala­ti­um?! Die mit­tel­al­ter­li­che Besied­lungs­ge­schich­te eines main­frän­ki­schen Zen­tral­or­tes auf dem Kapell­berg bei Gerolz­ho­fen“ ist das Ergeb­nis lang­jäh­ri­ger Arbeit. „Ins­ge­samt habe ich an die­sem Pro­jekt etwa sechs Jah­re gear­bei­tet. Des­we­gen freue ich mich natür­lich außer­or­dent­lich über die­sen Preis und die Wür­di­gung mei­ner For­schungs­er­geb­nis­se“, so Michl.

Der Lau­da­tor und Betreu­er der Dis­ser­ta­ti­on Prof. Dr. Ingolf Erics­son erläu­tert die Beson­der­hei­ten der prä­mier­ten Arbeit: „Die erfreu­lich quel­len­kri­ti­sche und inter­dis­zi­pli­när aus­ge­rich­te­te Dis­ser­ta­ti­on von Eike Hen­ning Michl mit ihren völ­lig uner­war­te­ten, aber über­zeu­gen­den Ergeb­nis­sen zur Ent­ste­hung und Ent­wick­lung einer, wäh­rend des Mit­tel­al­ters sehr bedeu­ten­den, bis­lang aber wei­test­ge­hend unbe­kann­ten histo­ri­schen Loka­li­tät in Main­fran­ken weist den Autor nicht nur als wis­sen­schaft­lich äußerst ver­sier­ten, hoch qua­li­fi­zier­ten Mit­tel­al­ter- und Neu­zeit­ar­chäo­lo­gen aus, son­dern bezeugt dar­über hin­aus sei­ne hohe Befä­hi­gung auch im Umgang mit archi­tek­tur­hi­sto­ri­schen und ganz beson­ders mit schrift­hi­sto­ri­schen Quellen.“

Die Aus­gra­bun­gen in der Nähe der unter­frän­ki­schen Klein­stadt Gerolz­ho­fen fan­den zwi­schen 2007 und 2010 mit einem Team aus etwa 60 Stu­die­ren­den und festen Mit­ar­bei­tern statt. Mit Erfolg: Die archäo­lo­gi­schen Fun­de auf dem Kapell­berg bewei­sen, dass es dort vom 8. bis zum 15. Jahr­hun­dert ein Macht­zen­trum loka­ler Eli­ten gab, das bis­lang völ­lig unbe­kannt war. Aus einer früh­mit­tel­al­ter­li­chen Burg­an­la­ge des 8. bis 10. Jahr­hun­derts, einem „Castel­lum“, wur­de ab dem 11. Jahr­hun­dert ein Wirt­schafts­hof der Würz­bur­ger Bischö­fe, eine „Curia“, die im 14. Jahr­hun­dert schließ­lich zu einem „Pala­ti­um“, also einem wich­ti­gen Ver­wal­tungs­sitz des Hoch­stifts, erho­ben wur­de. Von die­sen resi­denz­ähn­li­chen Besit­zun­gen exi­stier­ten unter dem Ein­fluss der Würz­bur­ger Kir­che nur ins­ge­samt fünf.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Arbeit von Eike Hen­ning Michl und dem Edu­ard-Anthes-Preis, der erst­mals an einen Wis­sen­schaft­ler des Lehr­stuhls für Archäo­lo­gie des Mit­tel­al­ters und der Neu­zeit der Uni­ver­si­tät Bam­berg ver­lie­hen wur­de, unter: www​.uni​-bam​berg​.de/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​m​i​c​h​l​-​a​n​t​h​e​s​-​p​r​eis

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Preis­trä­ger: www​.uni​-bam​berg​.de/​a​m​a​n​z​/​l​e​h​r​s​t​u​h​l​t​e​a​m​/​d​r​-​e​i​k​e​-​h​e​n​n​i​n​g​-​m​i​chl