Sonn­tags­ge­dan­ken: Vom Segen

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Ein alter Mann besucht all­sonn­täg­lich den Got­tes­dienst, obwohl er stock­taub ist. Auf die Fra­ge nach dem War­um, erwi­der­te der Seni­or: „Wegen des Segens.“ In der latei­ni­schen Bibel steht für „seg­nen“ das Wort „signa­re“, das im Deut­schen zu „signie­ren“ gewor­den ist. Wenn ich etwas signie­re, weiß jeder, von wem die­ser Gegen­stand stammt bzw. wem er gehört. So ist jeder Segen Got­tes, begon­nen mit der Tau­fe, wie­der­holt im sonn­täg­li­chen Got­tes­dienst, eine Gabe Got­tes und zugleich Auf­ga­be des frei­en, zur Ver­ant­wor­tung beru­fe­nen Men­schen. Der Geseg­ne­te darf dar­auf ver­trau­en, dass er ein Kind Got­tes ist, kein Kind der Hek­tik, der Sor­ge, des Has­ses, ja des Todes. Nun muss sich der Geseg­ne­te aber auch im All­tag bewähren.

Der christ­li­che Segen wird in Kreuz­form erteilt, d. h. wir Chri­sten wis­sen, dass Jesus uns mit Gott (ver­ti­ka­le Linie) und unter­ein­an­der (hori­zon­ta­le Linie) ver­bin­det. Das Kreuz­zei­chen bewahrt uns vor der rosa­ro­ten Ver­kit­schung unse­rer Welt. Alle Schla­ger pler­ren von Lust und Lie­be. Aber jede zwei­te Ehe schei­tert und der Tod reißt unschul­di­ge Kin­der, drin­gend gebrauch­te Müt­ter aus ihren Fami­li­en. Hel­fen kann, gehol­fen hat einer, näm­lich der Gekreu­zig­te und Auferstandene.

Als ein klei­nes Mäd­chen durch die Stra­ßen einer Stadt spa­zier­te, frag­te es sei­ne Mut­ter, war­um auf man­chen hohen Tür­men ein Plus­zei­chen ste­he, denn im Mathe­ma­tik­un­ter­richt hat­te es gelernt, dass Plus etwas Posi­ti­ves sei. Das Plus­zei­chen Got­tes ist in der Form des Kreu­zes über unse­rem Leben auf­ge­rich­tet: Mögen wir auch noch so tief ins Minus gera­ten mit unse­rer Lebens­rech­nung, Chri­sti Kreuz bringt uns ins Plus!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind