Vor­sicht beim „wil­den Knob­lauch“ Bär­lauch: Johan­ni­ter war­nen vor Ver­wechs­lungs­ge­fahr und geben Tipps

Zu den ersten Boten des Früh­lings gehört der Bär­lauch, ein köst­li­ches Wild­ge­mü­se, das ger­ne zum Kochen ver­wen­det wird. Vie­le Men­schen treibt es in die­sen Tagen nach drau­ßen, um selbst Bär­lauch zu sam­meln. Der harm­lo­se Bär­lauch ist jedoch leicht zu ver­wech­seln mit hoch­gif­ti­gen Pflan­zen wie Mai­glöck­chen oder Herbstzeitlosen.

„Soll­te es zum Kon­takt mit den gif­ti­gen Mai­glöck­chen oder Herbst­zeit­lo­sen gekom­men sein, unbe­dingt gründ­lich die Hän­de waschen. Bei Ver­dacht auf eine Ver­gif­tung, ins­be­son­de­re bei ver­se­hent­li­chem Ver­zehr, rufen Sie unver­züg­lich den Ret­tungs­dienst über die euro­pa­wei­te Not­ruf­num­mer 112“, rät Julia Reisch, Erste-Hil­fe-Aus­bil­dungs­lei­ter bei den Johan­ni­tern in Oberfranken.

Bis zum Ein­tref­fen des Ret­tungs­dien­stes soll­te der Betrof­fe­ne betreut wer­den. „Ach­ten Sie dar­auf, dass er nicht unter­kühlt und kon­trol­lie­ren Sie sei­ne Vital­funk­tio­nen. Brin­gen Sie ihn nicht zum Erbre­chen. Ist er wach und ansprech­bar, lagern Sie ihn mit erhöh­tem Ober­kör­per, oder nach Wunsch. Sichern Sie mög­lichst Reste, wie Pflan­zen­tei­le, Essens­pro­ben und in Aus­nah­me­fäl­len auch Erbro­che­nes, damit die Kli­nik bestim­men kann, um wel­che Pflan­ze es sich gehan­delt hat“, rät Reisch. „Ist der Betrof­fe­ne bewusst­los, brin­gen Sie ihn in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge. Atmet er nicht, begin­nen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.“

Der Bär­lauch wird im Volks­mund auch als „wil­der Bru­der des Knob­lauchs“ bezeich­net, denn sei­ne Blät­ter ver­strö­men einen typi­schen Knob­lauch­duft. „Vie­le Samm­ler ver­su­chen anhand des Dufts den Bär­lauch von den gif­ti­gen Mai­glöck­chen und Herbst­zeit­lo­sen zu unter­schei­den und ver­ges­sen dabei, dass die Fin­ger den Knob­lauch­duft nach dem erst­ma­li­gen Rei­ben anneh­men. Der Geruchs­test ist dadurch nicht mehr zuver­läs­sig“, sagt Julia Reisch von den Johannitern.

Bär­lauch wächst von März bis April/​Mai haupt­säch­lich in lich­ten Auen­wäl­dern, aber auch an Fluss­ufern und auf schat­ti­gen Wie­sen. An die­sen Stel­len kön­nen auch die gif­ti­gen Mai­glöck­chen und Herbst­zeit­lo­sen wach­sen. „Wer sich nicht sicher ist, um wel­che Pflan­ze es sich han­delt, soll­te sie unbe­dingt ste­hen las­sen!“, emp­fiehlt Reisch.

Die­se Merk­ma­le kön­nen hel­fen eine Ver­wechs­lung zu vermeiden:

  • Die Blät­ter des Bär­lauchs duf­ten nach Knoblauch.
    Vor­sicht: Die Fin­ger neh­men den Knob­lauch­ge­ruch beim ersten Rei­ben an, wes­we­gen der Geruchs­test danach nicht mehr aus­schlag­ge­bend ist.
  • Die Blät­ter haben einen Stiel, wach­sen in Grup­pen und dicht bei­ein­an­der. Ihre Unter­sei­te ist hell­grün und matt.
  • Die Blät­ter von Mai­glöck­chen sind etwas här­ter als die des Bär­lauchs und haben eine glän­zen­de Unterseite.
  • Die Blät­ter der Herbst­zeit­lo­sen haben kei­nen Stiel und wach­sen aus einer Rosette heraus.

Die Johan­ni­ter emp­feh­len eine regel­mä­ßi­ge Auf­fri­schung von Erste-Hil­fe-Kennt­nis­sen, um im Ernst­fall rich­tig hel­fen zu kön­nen. Infos zum Kurs­an­ge­bot der Johan­ni­ter gibt es im Inter­net unter www​.johan​ni​ter​.de/​e​r​s​t​e​h​i​lfe oder tele­fo­nisch unter 0800 0191414.