Stu­dio­büh­ne Bay­reuth: Zusatz­vor­stel­lung „Wir sind kei­ne Bar­ba­ren“ im April

Szenenfoto "Barbaren"
Szenenfoto "Barbaren"

Die Vor­stel­lun­gen im März sind bereits alle aus­ver­kauft, des­halb gibt es im April eine Zusatz­vor­stel­lung der aktu­el­len Gesell­schafts­sa­ti­re: am 9. April um 17.00 Uhr.

Neben Bar­ba­ra und Mario sind neue Nach­barn ein­ge­zo­gen. Die bei­den Pär­chen nähern sich zöger­lich an, man fach­sim­pelt über Flach­bild­schir­me, Fit­ness­kur­se, vega­nes Essen und ist mit sich und sei­nem Leben zufrie­den. Bis eines Nachts ein myste­riö­ser Flücht­ling vor der Tür steht und um Unter­kunft bit­tet. Wäh­rend die Neu­en ihm die Tür vor der Nase zuschla­gen, nimmt Bar­ba­ra ihn auf. Und er braucht schließ­lich Hil­fe, das ist ja klar für einen anstän­di­gen Bür­ger – oder nicht? Oder stellt er eine Bedro­hung dar? Oder viel­mehr eine exo­ti­sche Ver­lockung? Noch bevor dar­über end­gül­tig ent­schie­den wer­den kann, gerät die Welt der durch­schnitt­li­chen Wohl­stands­bür­ger mäch­tig aus den Fugen – mit töd­li­chen Folgen.

Die tem­po­rei­che und wit­zi­ge Gesell­schafts­sa­ti­re des Dra­ma­ti­kers Phil­ipp Löh­le (*1978) erzählt von der gestei­ger­ten Hyste­rie im Ange­sicht des Frem­den. Sein Kunst­griff: Den Flücht­ling ler­nen wir wäh­rend des gan­zen Stücks nicht ken­nen, son­dern erfah­ren von ihm immer nur aus den Gesprä­chen zwi­schen den Figu­ren. Die­sen stellt der Autor einen „Hei­mat­chor“ zur Sei­te, eine Grup­pe der Wohl­an­stän­di­gen und bra­ven Müll­tren­ner, die für eine sich regel­mä­ßig zu Wort mel­den­de öffent­li­che Mei­nung stehen.

Dabei schafft es Phil­ipp Löh­le, gesell­schafts­po­li­ti­sche Kon­flikt­si­tua­tio­nen in süf­fi­gen Geschich­ten zu erzäh­len. „Wir sind kei­ne Bar­ba­ren!“ ist ein schwarz­hu­mo­ri­ges Stück in Zei­ten der Flüchtlingsdebatten.