Imker­stamm­tisch Het­zels­dorf: Well­ness für die Bienen?

Reges Interesse an der 'Bienensauna'
Reges Interesse an der 'Bienensauna'

Der Imker­stamm­tisch Het­zels­dorf im Gast­haus Pen­ning-Zeiß­ler in Het­zels­dorf hat­te am 24.03.2017 den „Erfin­der“ der Bie­ne­vi­tal-Sau­na, Herrn Dirk Schnei­der, zu Gast.

Eines der Haupt­pro­ble­me in der heu­ti­gen Imke­rei ist der Befall der Bie­nen mit der Var­roa-Mil­be. Die­se Mil­be schä­digt die Bie­nen und schleppt z.B. Virus­er­kran­kun­gen in den Bie­nen­stock ein. Ohne kon­se­quen­te Behand­lung ster­ben die Bie­nen­völ­ker. Her­kömm­li­che Metho­den zur Bekämp­fung der Mil­be sind die Behand­lung mit ver­schie­de­nen Säu­ren (Amei­sen­säu­re, Milch­säu­re, Oxal­säu­re). Hier suchen die Imker nach scho­nen­de­ren Alter­na­ti­ven – mög­lichst ohne Chemie.

Es gab und gibt sicher­lich meh­re­re Ver­su­che die Var­roa­mil­be mit Wär­me zu bekämp­fen. Die Wär­me­be­hand­lung gegen die Var­roa­mil­be ist nicht neu. Wis­sen­schaft­ler aus der ehe­ma­li­gen Sowjet­uni­on expe­ri­men­tier­ten damit seit Beginn der 80-ziger Jah­re. War­um die­ses Ver­fah­ren in Ver­ges­sen­heit gera­ten ist, weiß man nicht. Die Hyper­ther­mie funk­tio­niert, denn wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen haben erge­ben, daß ab einer Tem­pe­ra­tur über 38,6°C sich die Eiwei­ße im Kör­per der Mil­be der­art ver­än­dern, daß sie dar­an zu Grun­de geht bzw. so geschä­digt wird, daß sie sich nicht mehr ver­meh­ren kann. Die Bie­nen dage­gen kön­nen Tem­pe­ra­tu­ren bis 45°C gut ver­tra­gen. Die Behand­lung mit Wär­me ist für Bie­nen wesent­lich stress­frei­er als durch Medi­ka­men­te und hat kei­ne Nebenwirkungen.

Herr Schnei­der konn­te sehr über­zeu­gend dar­stel­len, wie das Gerät funk­tio­niert und erklär­te ein­ge­hend den Behandlungsablauf.

Ins­ge­samt brach­te der Abend einen neu­en Blick auf das The­ma „Mil­ben-Behand­lung“. Die Zukunft muß zei­gen, ob sich die­se Metho­de (auch im Hin­blick auf die Kosten – das Gerät kostet ca. 1000 Euro) durch­set­zen kann.