Sonn­tags­ge­dan­ken: Der Leuch­turm als Gleichnis

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Ein Leucht­turm sen­det sein Licht hin­aus aufs Meer, um Schif­fen den rech­ten Weg zu wei­sen. Geht das Feu­er aus, schläft der Steu­er­mann ein, wird’s gefähr­lich. Am Fuß des Leucht­turms aber ist es fin­ster. So erle­ben vie­le ihre Kir­che: Sie pre­digt die Fro­he Bot­schaft, die Lie­be Got­tes zu allen Men­schen. Aber in der Kir­che selbst geht es oft ganz anders zu. Da wen­det sich man­cher ver­letzt, ver­bit­tert von der Chri­sten­ge­mein­de ab mit den Wor­ten: „Die sind auch nicht bes­ser als die Ande­ren!“ Wir Chri­sten sind tat­säch­lich nicht bes­ser als unse­re Mit­men­schen, doch wir sind bes­ser dran. Wir ken­nen den Weg, der zum Heil führt, die Ande­ren fah­ren in die Dun­kel­heit, mögen sie ihr Lebens­schiff noch so sehr aus­schmücken und rau­schen­de Par­tys dar­auf fei­ern. Es wird ihnen so erge­hen wie der unglück­li­chen TITA­NIC, die, recht­zei­tig gewarnt, die Mög­lich­keit gehabt hät­te, dem Ver­der­ben zu ent­kom­men, aber wegen der Arro­ganz der Schiffs­lei­tung ins Unglück raste.

Je wei­ter man dem Leucht­turm empor­steigt, desto hel­ler wird es. So steht es auch in der Kir­che: Je näher wir dem Evan­ge­li­um kom­men, desto wär­mer wird es in unse­rem Leben, desto kla­rer sehen wir uns selbst, unse­re Irr­tü­mer und Vor­ur­tei­le, unse­re klei­nen Bosheiten.

Wie das Evan­ge­li­um einen Men­schen ins Herz tref­fen, sein Leben umkrem­peln kann, möch­te ich Ihnen an fol­gen­der Geschich­te verdeutlichen:

In Paris, der Haupt­stadt des süßen Lebens, schlug eine Bibel­ge­sell­schaft ihren Stand auf. Da toll­ten jun­ge Leu­te vor­über. Einer mit Namen Phil­ipp maul­te den Bibel­ver­käu­fer an: „Hau doch ab mit Dei­nem Zeug. Das juckt doch nie­man­den mehr!“ Die Übri­gen gröhl­ten Bei­fall. Der Christ aber erwi­der­te: „In die­sem Buch spricht Gott heu­te zu Dir.“ Phil­ipp schüt­tel­te nur kichernd den Kopf, griff sich eine Bibel, schlug sie an einer belie­bi­gen Stel­le auf, las dar­in, erbleich­te und tau­mel­te erschrocken zurück. Er hat­te Johan­nes­evan­ge­li­um Kapi­tel 14 Vers 9 gele­sen: „Jesus spricht: So lan­ge bin ich bei Euch und Du kennst mich nicht, Phil­ipp? Wer mich sieht, der sieht den Vater.“

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind