„Ein deut­sches Requi­em“ in Pegnitz

„Ich will euch trö­sten…“: Kon­zert der Kan­to­rei St. Bar­tho­lo­mä­us mit dem „Deut­schen Requi­em“ und dem „Schick­sals­lied“ von Johan­nes Brahms“ am Sonn­tag, 02. April um 17 Uhr in der St. Bar­tho­lo­mä­us­kir­che in Pegnitz

Eine ganz beson­de­re Musik des Tro­stes und der Zuver­sicht erklingt am Sonn­tag 2. April um 17 Uhr in der St. Bar­tho­lo­mä­us­kir­che in Peg­nitz: das „Schick­sals­lied“ und „Ein deut­sches Requi­em“ von Johan­nes Brahms (1833 – 1897) auf Wor­te des Dich­ters Fried­rich Höl­der­lin und der Bibel. Der Text zum Schick­sals­lied stammt vom Tübin­ger Dich­ter Fried­rich Höl­der­lin (1770 – 1843). Das Gedicht stammt aus dem Zusam­men­hang des lyri­schen Brief­ro­mans „Hype­ri­on oder der Ere­mit in Grie­chen­land“. Der Name „Hype­ri­on“ weist über­setzt als „der oben Gehen­de“ bereits auf das Grund­mo­tiv des Romans hin, leid­vol­le Erfah­run­gen rück­blickend zu reflek­tie­ren und zu über­win­den. Das Gedicht stellt die hei­te­re, erlö­ste Welt der Seli­gen dem leid­vol­len Schick­sal der irdi­schen Men­schen schroff gegen­über. Doch wie im Roman das Gedicht kurz vor dem Beginn einer neu­en Selig­keit und Ein­heit steht, belässt es Brahms nicht bei einer depri­mie­ren­den Grund­stim­mung. Viel­mehr führt er in einem rein orche­stra­len Aus­klang auch den Men­schen sym­bo­lisch zur Selig­keit „dro­ben im Licht“. Das „Deut­sche Requi­em“ wur­de von Johan­nes Brahms nicht über den tra­di­tio­nel­len Text der Toten­mes­se kom­po­niert. Statt­des­sen wähl­te er Tex­te aus dem alten und neu­en Testa­ment aus, in denen der Trost für die Hin­ter­blie­be­nen im Vor­der­grund steht. Dabei bewies er eine sehr pro­fun­de Bibel­kennt­nis. So gestal­te­te Brahms sein Deut­sches Requi­em nicht als Trau­er­mu­sik, son­dern zum Trost derer, „die da Leid tra­gen“, also als eine von Ernst, Wür­de und Zuver­sicht getra­ge­ne Musik für die Lebenden.

Mit dem „Requi­em“ gelang dem Kom­po­ni­sten der musi­ka­li­sche Durch­bruch. Es zählt bis heu­te zu sei­nen popu­lär­sten Werken.

Bei­de Wer­ke sind in gro­ßer Nähe zuein­an­der ent­stan­den. Zwar begann Brahms bereits 1861 mit der Zusam­men­stel­lung der Tex­te zum „Requi­em“ und der Ver­to­nung. Aber erst nach dem Tod der Mut­ter 1865 nahm er die Arbeit wie­der auf. 1868 ent­stand als letz­ter Teil der heu­ti­ge 5. Satz. Im dar­auf­fol­gen­den Jahr 1869 erleb­te das „Deut­sche Requi­em“ sei­ne Urauf­füh­rung in der heu­te bekann­ten Fas­sung. Im Som­mer des sel­ben Jah­res stieß Brahms in einem Gedicht­band Höl­der­lins auf das „Schick­sals­lied“ und kom­po­nier­te ziem­lich zügig die Musik für Chor und Orchester.

Aus­füh­ren­de sind Saskia Kreu­ser, Sopran und Tobi­as Freund, Bass. Die Kan­to­rei St. Bar­tho­lo­mä­us wird von der Vogt­land-Phil­har­mo­nie Greiz-Rei­chen­bach beglei­tet. Sie erhielt 2014 den Kul­tur­haupt­preis des Land­krei­ses Bay­reuth. Die Gesamt­lei­tung hat Jörg Fuhr.

Ein­tritts­kar­ten sind im Schreib­wa­ren­ge­schäft Wöckel, Tele­fon 09241–5771, ab Mitt­woch, 15. März zum Preis zwi­schen 6,- und 18,- € erhält­lich. Für Kin­der, Jugend­li­che, Schü­ler und Stu­den­ten gibt es eine Ermä­ßi­gung. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind im Inter­net unter www​.soli​deo​.de, der Sei­te der evan­ge­li­schen Kir­chen­mu­sik in Bay­ern zu fin­den und auf der Sei­te www​.peg​nitz​-evan​ge​lisch​.de der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Peg­nitz. Die Abend­kas­se ist ab 16.15 Uhr geöffnet

Die Musi­ker

Saskia Kreu­ser, Sopran

Aus Stutt­gart, ver­brach­te ihre Kind­heit und Jugend in Spa­ni­en und Argen­ti­ni­en. Sie stu­dier­te Musik­wis­sen­schaft in Frei­burg und Gesang an der Musik­hoch­schu­le in Stutt­gart bei Prof. Michi­ko Takan­ashi. Mei­ster­kur­se bei Ingrid Kreml­ing-Doman­ski, Syl­via Gesz­ty, Mar­tha Sharp und Tho­mas Peif­fer ergänz­ten die Aus­bil­dung. Saskia Kreu­ser sam­mel­te erste Büh­nen­er­fah­run­gen am Stadt­thea­ter Gie­ßen. Seit 2003 ist sie festes Mit­glie­der des Fest­spiel­cho­res der Bay­reu­ther Fest­spie­le und des Cho­res der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker und wirk­te 2009 bei den Lud­wigs­bur­ger Fest­spie­len mit.

Tobi­as B. Freund, Bass

aus Wen­del­stein bei Nürn­berg stu­dier­te zunächst Lehr­amt am Gym­na­si­um mit den Fächern Musik, Geo­gra­fie und Bera­tungs­leh­rer an der LMU und der Musik­hoch­schu­le Mün­chen und schloss die­ses Stu­di­um im Herbst 2008 mit dem 1. Staats­examen mit dem Schwer­punkt Gesang ab (bei Prof. Hen­ri­et­te Mey­er-Raven­stein und Prof. Tho­mas Grop­per). Anschlie­ßend stu­dier­te er Gesang in der Klas­se von Prof. Arno Leicht an der Musik­hoch­schu­le Nürn­berg und been­de­te im Juli 2012 sein Stu­di­um als Diplomsän­ger für Oper, Ora­to­ri­um und Lied.

Sän­ge­ri­sche Erfah­rung konn­te er in zahl­rei­chen Kon­zer­ten als Solist sam­meln u.a. mit dem Ans­ba­cher Kam­mer­or­che­ster, dem Oet­tin­ger Bach­or­che­ster, dem Bach-Col­le­gi­um Nürn­berg, der Phil­har­mo­nie Greiz-Rei­chen­bach und Bell‚Arte Salz­burg. Sei­ne musi­ka­li­schen Stu­di­en ver­tief­te er außer­dem bei Mei­ster­kur­sen mit Ruth Zie­sak, Hen­ri­et­te Mey­er-Raven­stein, Kon­rad Jar­not, Ulrich Eisen­l­ohr, Hel­muth Deutsch, und Andre­as Staier.

Neben Gesang wid­met sich Tobi­as B. Freund auch der Stimm­bil­dung und Chor­lei­tung in St. Bar­tho­lo­mä­us in Nürn­berg. Er erteilt Unter­rich­tet in Gesang/​Stimmbildung (ein­zeln und für Chö­re), Kla­ri­net­te und Saxo­phon. Außer­dem war er Stimm­bild­ner für die C‑Kirchenmusikerausbildung im Erz­bis­tum Bam­berg und vom Win­ter­se­me­ster 2011/2012 bis ein­schließ­lich Win­ter­se­me­ster 2012/2013 Dozent für Stimm­bil­dung und Sprech­erzie­hung an der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen. Tobi­as B. Freund ist Richard-Wag­ner-Sti­pen­di­at 2011.