Erz­bi­schof Schick ruft im Fasten­hir­ten­brief zu Ent­schleu­ni­gung auf und erin­nert an die Tugenden

Symbolbild Religion

„Was sich nicht wan­delt, vergeht“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die Chri­sten auf, den Wan­del in Kir­che und Gesell­schaft mit­zu­ge­stal­ten. „Wan­del ist nor­mal und not­wen­dig. Was sich nicht wan­delt, ver­geht“, schreibt Schick in sei­nem am Don­ners­tag ver­öf­fent­lich­ten Hir­ten­brief zur Fasten­zeit und appel­liert in einer Zeit der immer schnel­le­ren Ver­än­de­run­gen für Ent­schleu­ni­gung und Besin­nung. Bei allen not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen müss­ten Chri­sten auch beden­ken, was blei­ben muss. Dazu gehör­ten vor allem die gött­li­chen Tugen­den Glau­be, Hoff­nung und Lie­be sowie die Kar­di­nal­tu­gen­den Klug­heit, Gerech­tig­keit, Tap­fer­keit und Mäßigung.

Der Glau­be an den guten Vater Gott schen­ke Ver­trau­en im Leben. Die Hoff­nung, dass Gott sein Reich der Gerech­tig­keit und des Frie­dens für alle Men­schen ent­fal­ten und voll­enden wer­de, gebe Zuver­sicht, sich für das Gute, Wah­re und Schö­ne ein­zu­set­zen. Die Lie­be schen­ke Mut, den Ego­is­mus zu über­win­den und für das Gemein­wohl zu wirken.

Von den Kar­di­nal­tu­gen­den sei die Klug­heit die erste. Sie „bewahrt vor Popu­lis­mus, post­fak­ti­schem Reden und Ver­hal­ten und auch vor Natio­na­lis­mus“, schreibt Schick. Die Klug­heit hel­fe, das Gute vom Bösen und das Rich­ti­ge vom Fal­schen zu unter­schei­den. Sie set­ze Ruhe und Acht­sam­keit vor­aus, dies sei heu­te not­wen­di­ger denn je.

Die Gerech­tig­keit bedeu­te, jedem das Sei­ne zukom­men zu las­sen und allen Glie­dern der Gesell­schaft gegen­über ange­mes­sen zu reagie­ren, den Kin­dern und Jugend­li­chen, den Fami­li­en und Allein­ste­hen­den, den Alten, Kran­ken und Behin­der­ten. Gerech­tig­keit schaf­fe ein Kli­ma der Ver­ant­wor­tung für das Gemein­wohl. Sie bewah­re vor einer Kluft zwi­schen Super­rei­chen und Bitterarmen.

Die Tap­fer­keit bewah­re vor Pes­si­mis­mus und Resi­gna­ti­on, sie set­ze sich für die Wür­de jedes Men­schen und die Men­schen­rech­te ein.
Das Maß­hal­ten wer­de vor allem dann gefor­dert, wenn die Mög­lich­kei­ten zu haben, zu gebrau­chen und zu genie­ßen groß sei­en. Maß­hal­ten dür­fe nicht als Ver­nei­nen und „Gür­tel enger schnal­len“ gese­hen wer­den, son­dern als Tugend für ein gesün­de­res, erfüll­te­res und glück­li­che­res Leben.

„Wan­del muss sein, aber im Wan­del müs­sen die Tugen­den blei­ben, nicht, damit alles bleibt, wie es ist, son­dern damit der Wan­del in die rich­ti­ge Rich­tung auf Voll­endung hin geht“, schließt der Ober­hir­te sein Schreiben.

Der Fasten­hir­ten­brief soll am kom­men­den Sams­tag und Sonn­tag in allen Got­tes­dien­sten im Erz­bis­tum ver­le­sen wer­den. Er kann im vol­len Wort­laut her­un­ter­la­den wer­den auf www​.erz​bis​tum​-bam​berg​.de