Brunn, Ober­lei­ter­bach und Ober­haid sind die Siegerdörfer

Oberhaid

Ober­haid

Kreis­wett­be­werb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö­ner wer­den“ ist abgeschlossen

Brunn, Ober­lei­ter­bach und Ober­haid hei­ßen die Sie­ger des dies­jäh­ri­gen Wett­be­werbs „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö­ner wer­den“ auf Kreis­ebe­ne. Brunn und Ober­lei­ter­bach setz­ten sich bei den Dör­fern unter 600 Ein­woh­nern durch, Ober­haid bei den Dör­fern mit mehr als 600 Ein­woh­nern. Die drei Sie­ger­dör­fer haben sich damit für die näch­ste Run­de auf Bezirks­ebe­ne 2017 qualifiziert.

Die Kreis­kom­mis­si­on, unter der Lei­tung der Kreis­fach­be­ra­ter für Gar­ten­kul­tur und Lan­des­pfle­ge am Land­rats­amt Bam­berg, bestand aus Ver­tre­tern des Kreis­ver­ban­des für Gar­ten­bau und Lan­des­pfle­ge, der Hei­mat­pfle­ge, des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des, des Amtes für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten, der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de und der Bau­ab­tei­lung des Land­krei­ses. Sie besich­tig­te an drei Tagen ins­ge­samt 11 Dör­fer, die von ihren Gemein­den gemel­det wor­den waren.

Der Gemein­de­teil Brunn des Mark­tes Hei­li­gen­stadt steht nicht nur alpha­be­tisch an erster Stel­le, son­dern hat auch sei­ne Chan­ce erkannt, die Zukunft des Dor­fes aktiv in eige­ne Hän­de zu neh­men: Das selbst erbau­te Gemein­schafts­haus mit reger Nut­zung, die gemein­sam betrie­be­ne Fest­hal­le, die vor­bild­lich gepfleg­ten Grün­flä­chen im Dorf, der gut erhal­te­ne Obst­baum­gür­tel ums Dorf und die Pfle­ge der Dorf­tra­di­ti­on zeu­gen von einem gro­ßen Zusam­men­halt der Orts­be­völ­ke­rung. Bemer­kens­wert ist außer­dem, dass dies alles ohne öffent­li­che För­de­rung erreicht wur­de. So wur­de zum Bei­spiel das Feu­er­wehr­haus, wel­ches durch einen Blitz­ein­schlag abbrann­te, durch die Feu­er­wehr neu errich­tet und die Orgel zur Hälf­te aus Spen­den der Bevöl­ke­rung saniert. Die bei­spiel­haft reno­vier­te Kir­che und der angren­zen­de grü­ne Fried­hof mit Grä­bern ohne Ein­fas­sun­gen sind ein Klein­od inner­halb des Dor­fes. Abge­run­det wird der posi­ti­ve Gesamt­ein­druck durch zahl­rei­che Fas­sa­den­be­grü­nun­gen, gro­ße Haus- und Hof­bäu­me und blü­hen­de Bau­ern­gär­ten. Die Nut­zung der Abwär­me einer am Orts­rand ste­hen­den Bio­gas­an­la­ge zum Hei­zen eini­ger Wohn­häu­ser ist bei­spiel­haft für die Nut­zung rege­ne­ra­ti­ver Energien.

Noch einen Schritt wei­ter gegan­gen ist der Gemein­de­teil Ober­lei­ter­bach des Mark­tes Zap­fen­dorf. Er ist das erste offi­zi­ell aner­kann­te Bio­en­er­gie­dorf im Land­kreis Bam­berg. Durch die Abwär­me einer Bio­gas­an­la­ge und einer Hack­schnit­zel­heiz­an­la­ge wur­den bis jetzt 52% der Haus­hal­te ans Nah­wär­me­netz ange­schlos­sen. Der Jah­res­ver­brauch des Dor­fes an Wär­me wird zu 66% und der Strom zu 100% aus Bio­mas­se gedeckt. Die­se nach­hal­ti­ge Ener­gie­ver­sor­gung führt zur Stär­kung der regio­na­len Wirt­schafts­kreis­läu­fe. Ober­lei­ter­bach, das bereits 1977 im Bun­des­wett­be­werb „Unser Dorf soll schö­ner wer­den“ mit einer Gold­me­dail­le aus­ge­zeich­net wor­den war, hat sich seit­dem durch die Dorf­er­neue­rung mit Hil­fe des Amtes für länd­li­che Ent­wick­lung kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wickelt. Die Ver­bun­den­heit zu ihrem Dorf zei­gen auch die zahl­reich erschie­nen Dorf­be­woh­ner zur Begrü­ßung der Kom­mis­si­on. Die­se Zusam­men­ar­beit zeigt sich auch in vie­len gemein­sa­men Pro­jek­ten, wel­che Dorf­be­woh­ner geschaf­fen haben: Der Bau und Betrieb des Gemein­schafts­hau­ses, eines Spiel­plat­zes, die Fried­hofs­grün­ge­stal­tung und das zukunfts­ori­en­tier­te Ener­gie­kon­zept sind bei­spiel­haft. Auch die Sanie­rung der zahl­rei­chen schmucken Fach­werk­häu­ser ver­dient größ­te Aner­ken­nung. Wei­te­re Pro­jek­te wie die Kir­chen­sa­nie­rung und die Hoch­was­ser­frei­le­gung mit Rena­tu­rie­rung des Lei­ter­ba­ches sind bereits in der Ausführung.

Anders struk­tu­riert – bedingt durch sei­ne Grö­ße – ist Ober­haid. Kin­der­gär­ten, Schu­le, Senio­ren­wohn­an­la­ge und betreu­tes Woh­nen las­sen eine zukunfts­ori­en­tier­te Pla­nung für alle Gene­ra­tio­nen erken­nen. Ein Nah­erho­lungs- und Tou­ris­mus­kon­zept mit Wan­der- und Rad­we­gen stei­gert in beson­de­rem Maße die Attrak­ti­vi­tät der Gemein­de. Sehens­wert ist das im Rah­men der Flur­be­rei­ni­gung geschaf­fe­ne Natur­wald­re­ser­vat See­laub. Ein sehr reges Ver­eins­le­ben bie­tet zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten der Frei­zeit­ge­stal­tung. Der Kreis­lehr­gar­ten des Obst- und Gar­ten­bau­ver­eins sei nur als ein Bei­spiel genannt. Früh­zei­tig hat sich die Gemein­de auch um För­der­gel­der für die Gestal­tung des Alt­or­tes bemüht. Die im Rah­men der Städ­te­bau­för­de­rung durch­ge­führ­ten Maß­nah­men mit Umge­stal­tung des Dr.-Hau-Platzes, der Unte­ren Stra­ße und der Wei­de tra­gen zu einer Ver­bes­se­rung des Orts­bil­des bei. Durch den Kauf der histo­ri­schen Müh­le ein­schließ­lich der Was­ser­rech­te hat sich die Gemein­de neben der Umge­stal­tung des Gebäu­des, auch eine Opti­on für ein zukünf­ti­ges Ener­gie­kon­zept gesichert.

Die Kom­mis­si­on war ange­nehm über­rascht von den vie­len guten Bei­spie­le der Dorf­ent­wick­lung. Bei ent­spre­chen­der Umset­zung der Anre­gun­gen bestehen vie­le Chan­cen auf ein Wei­ter­kom­men im näch­sten Wett­be­werb 2020. Der Dorf­wett­be­werb schafft Anrei­ze für die Bür­ger, den gemein­sa­men Lebens­raum in eige­ner Ver­ant­wor­tung aktiv zu gestal­ten und öff­net Chan­cen für eine zukunfts­ori­en­tier­te Ent­wick­lung der Lebensqualität.