Ober­mei­ster Erwin Held: „IG BAU ver­hin­dert mit unrea­li­sti­schen For­de­run­gen Lohn­plus der Beschäftigten“

Die am 3. Juni 2016 in Frank­furt in der drit­ten Run­de statt­ge­fun­de­nen Lohn­ta­rif­ver­hand­lun­gen im Maler- und Lackie­rer­hand­werk sind ohne Ergeb­nis been­det wor­den. Hin­ter­grund ist die völ­lig über­zo­ge­ne und rea­li­täts­fer­ne For­de­rung der IG BAU nach 6,9 Pro­zent mehr Lohn und der nicht erkenn­ba­ren Bereit­schaft der Gewerk­schaft, sich auf einen rea­li­täts­na­hen und der aktu­el­len Situa­ti­on mit 0 Pro­zent Infla­ti­on ange­mes­se­nen Wert zuzu­be­we­gen. Arbeit­ge­ber und Gewerk­schaft wol­len das Schei­tern der Ver-hand­lung erklä­ren und die Schlich­tung anrufen.

Ober­mei­ster Erwin Held, der Innung Forch­heim Stadt & Land zeigt sich ent­täuscht vom Ver­hal­ten der IG BAU: „Ich bin davon aus­ge­gan­gen, dass in den Ver­hand­lun­gen zeit­nah ein ver­nünf­ti­ges Ergeb­nis für unse­re Mit­ar­bei­ter gefun­den wird. Mit der Pra­xis unse­rer Betrie­be hat die völ­lig über­zo­ge­ne For­de­rung nach 6,9 Pro­zent mehr Lohn nichts zu tun. Die Gewerk­schaft soll bit­te die Kir­che im Dorf las­sen und sich vor Ort mit der Rea­li­tät befassen.“

Mit Blick auf das anste­hen­de Schlich­tungs­ver­fah­ren hofft Ober­mei­ster Erwin Held, dass im Inter­es­se der Beschäf­tig­ten den­noch bald ein Ergeb­nis gefun­den wird, wel­ches aller­dings die Betrie­be nicht völ­lig über­for­dern darf: „Wir befin­den uns nach wie vor in einem schwie­ri­gen Wett­be­werb mit Betrie­ben, die sich außer­halb jed­we­der Tarif­be­din­gun­gen am Markt bewe­gen. Was nut­zen vor die­sem Hin­ter­grund schö­ne Zah­len, wenn sie dazu füh­ren, dass immer weni­ger Betrie­be den Tarif anwen­den kön­nen. Zudem wer­den sich die über­höh­ten Lohn­for­de­run­gen in den künf­ti­gen Kal­ku­la­tio­nen nie­der­schla­gen, somit ist wie­der mal der End­ver­brau­cher, unser Kun­de, der Dum­me. Dass darf so nicht eintreten.“

Inter­es­sant zu wis­sen: Immer mehr Abga­ben, Bei­trä­ge und Ver­si­che­run­gen rich­ten sich in der Bran­che nach der soge­nann­ten „Brut­to­lohn­sum­me“. Das heißt: jeder Pro­zent Lohn­er­hö­hung erhöht den Ver­rech­nungs­lohn (den Lohn den der Kun­de zah­len muss) noch­mals um ca. 0,2 – 0,3%.