Land­rat Hüb­ner zur Bewer­tung des F‑16-Abstur­zes durch die Bun­des­re­gie­rung: „So wird das Ehren­amt mit Füßen getreten!“

Symbolbild Polizei

In aller Schär­fe wen­det sich der Bay­reu­ther Land­rat Her­mann Hüb­ner gegen Aus­sa­gen in der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung vom 22.01.2016 auf eine Par­la­ments­an­fra­ge zum Absturz des F‑16-US-Kampf­jets in Ober­fran­ken im August 2015. Dar­in heißt es wört­lich, dass „bei den frei­wil­li­gen Ret­tungs­kräf­ten Kennt­nis­de­fi­zi­te zu den Beson­der­hei­ten bei einem Flug­un­fall mit mili­tä­ri­schen Luft­fahr­zeu­gen fest­ge­stellt und bereits Schu­lungs­maß­nah­men zur Erhö­hung der Hand­lungs­si­cher­heit von frei­wil­li­gen Ret­tungs­kräf­ten ver­an­lasst wurden.“

„Das schlägt dem Fass den Boden aus“, reagiert Hüb­ner empört.

„Es gab zu kei­ner Zeit des Ein­sat­zes Wis­sens­de­fi­zi­te bei den ehren­amt­li­chen Ein­satz­kräf­ten, die durch Unkennt­nis wegen Aus­bil­dungs­män­geln ent­stan­den wären. Viel­mehr hat­ten die US-Streit­kräf­te man­gel­haf­te und nicht den Tat­sa­chen ent­spre­chen­de Aus­sa­gen getrof­fen. Die­se unkor­rek­te Infor­ma­ti­ons­stra­te­gie hat­ten Ver­tre­ter der US-Streit­kräf­te bereits in einem klä­ren­den Gespräch mit den Land­rä­ten und Sach­be­ar­bei­tern der bei­den betei­lig­ten Land­rats­äm­ter Neustadt/​Waldnaab und Bay­reuth ein­ge­stan­den und sich eigent­lich dafür ent­schul­digt. Die Kreis­brand­rä­te bei­der Land­krei­se hat­ten sei­ner­zeit vor­ge­schla­gen, dass die Streit­kräf­te einen Ansprech­part­ner in Gra­fen­wöhr für zukünf­ti­ge Mili­tär­un­fäl­le benen­nen, der Infor­ma­tio­nen schnellst­mög­lich an die Ein­satz­kräf­te wei­ter­ge­ben und als zen­tra­le Ansprech­stel­le fun­gie­ren kann. Dies wur­de zugesagt.

Die von der Bun­des­re­gie­rung genann­ten angeb­li­chen „Schu­lungs­maß­nah­men für die Ein­satz­kräf­te“ sind uns nicht bekannt. Auch wur­de ein sol­ches Ange­bot nicht unter­brei­tet“, stellt der Land­rat fest. „Ich habe im Gegen­teil selbst eine Kata­stro­phen­schutz­übung zusam­men mit den Ame­ri­ka­nern ange­kün­digt, um die Zusam­men­ar­beit zu ver­bes­sern und fest­ge­stell­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­män­gel abzustellen.

Die Empö­rung bei den sei­ner­zeit sehr enga­gier­ten Kräf­ten über die­se von wem auch immer getrof­fe­nen Aus­sa­ge der Bun­des­re­gie­rung ist sehr groß – und auch ich bin mehr als ver­är­gert. So wird das Ehren­amt mit Füßen getre­ten“, so Land­rat Hüb­ner. „Das las­sen wir nicht auf uns sitzen.“