Bam­ber­ger Lati­ni­stik-Pro­fes­sor stellt neue Lehr­werk-Kon­zep­ti­on vor

Symbolbild Bildung

Latein ler­nen leicht gemacht

2016 und 2017 wer­den in allen deut­schen Bun­des­län­dern die Lehr­plä­ne aktua­li­siert. Viel­fach müs­sen daher Schul­bü­cher kom­plett anders kon­zi­piert wer­den. Der Olden­bourg Schul­buch­ver­lag hat sich als Reak­ti­on auf die Lehr­plan­än­de­rung unter ande­rem für die Erstel­lung eines neu­en latei­ni­schen Unter­richts­werks ent­schie­den und den Bam­ber­ger Pro­fes­sor Dr. Mar­kus Schau­er als einen von zwei Gesamt­her­aus­ge­bern enga­giert. „Adea­mus!“ heißt das Lehr­werk, für das der Inha­ber des Lehr­stuhls für Klas­si­sche Phi­lo­lo­gie mit Schwer­punkt Lati­ni­stik an der Uni­ver­si­tät Bam­berg ein neu­ar­ti­ges didak­ti­sches Kon­zept ent­wickelt hat, für des­sen Umset­zung er auch ver­ant­wort­lich ist. Es wird im Febru­ar 2016 erschei­nen und soll Schü­le­rin­nen und Schü­lern die latei­ni­sche Spra­che näher­brin­gen – mit Hil­fe histo­risch exak­ter Dar­stel­lun­gen der römi­schen Welt und dem neu­en Kon­zept der syste­ma­ti­schen Vorentlastung.

Das Lehr­werk soll ver­schie­de­nen Bedürf­nis­sen gerecht wer­den. „Eine seit Jah­ren drän­gen­de und wei­ter zuneh­men­de Her­aus­for­de­rung für Lehr­kräf­te sind hete­ro­ge­ne Schü­ler­schaf­ten“, erklärt Schau­er. „Dar­auf soll ‚Adea­mus!’ reagie­ren.“ Bei der didak­ti­schen Kon­zep­ti­on habe er zudem beach­tet, dass das Lehr­werk unter­schied­li­che Leh­rer­ty­pen mit­nimmt – jun­ge und alte, inno­va­ti­ve und konservative.

Vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler emp­fin­den die Lek­tü­re­tex­te als zu vor­aus­set­zungs­reich. Dar­auf reagiert das Kon­zept der syste­ma­ti­schen Vor­ent­la­stung. Bevor es an die Lek­tü­re des latei­ni­schen Tex­tes geht, wird zu Beginn jeder Lek­ti­on ent­spre­chen­des Hin­ter­grund­wis­sen ver­mit­telt – etwa zu Feld­zü­gen, Opfer­ri­tua­len oder der Her­ku­les-Legen­de. Auf die­se Wei­se wer­den die Schü­ler mit der latei­ni­schen Mythen-Welt ver­traut gemacht. Auch die Annä­he­rung an den Wort­schatz geschieht im neu­en Lehr­werk in klei­nen Schrit­ten. Es gibt zum Bei­spiel Schau­bil­der, die mit latei­ni­schen Begrif­fen ver­se­hen sind. In die Kul­tur­tex­te flie­ßen latei­ni­sche Wör­ter zudem von Beginn an ein, wodurch die Schü­ler gleich den inhalt­li­chen Kon­text des Wor­tes kennenlernen.

Bei dem Lehr­werk han­delt es sich nicht nur um ein­zel­ne Bän­de. Viel­mehr ent­wickel­ten die Her­aus­ge­ber das didak­ti­sche Kon­zept für einen gan­zen Pro­dukt­kranz – Lehr­buch, Begleit­gram­ma­tik, Übungs­hef­te und Leh­rer­hand­rei­chun­gen sowie wei­te­re Mate­ria­li­en für Lehr­kräf­te und Schü­ler. „Alles ist auf­ein­an­der bezo­gen und mit­ein­an­der ver­zahnt“, sagt Schau­er. Wich­tig war Schau­er dabei die exak­te Dar­stel­lung der römi­schen Welt. Dem­entspre­chend fußen sämt­li­che Lek­tü­re­tex­te auf rea­len Bege­ben­hei­ten. „So ler­nen Schü­ler gleich das histo­risch Rich­ti­ge“, sagt Schau­er. „Wir woll­ten kein Hol­ly­wood-Rom schaffen.“

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