Erz­bi­schof Schick nimmt an der Lich­ter­pro­zes­si­on in Holl­feld teil

Symbolbild Religion

„Um Frie­den beten in einer fried­lo­sen Zeit“

(bbk) Wie auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick in Holl­feld am Fest Maria Him­mel­fahrt (15. August) die seit über 50 Jah­re statt­fin­den­de Lich­ter­pro­zes­si­on ange­führt. Mit tau­sen­den Gläu­bi­gen aus der gan­zen Gegend dank­te er dafür, dass die Bevöl­ke­rung von Bam­berg bis Bay­reuth von Bom­bar­die­run­gen und ande­ren Kriegs­schä­den bewahrt wur­de. In sei­ner Anspra­che rief er dazu auf, sich wei­ter­hin im Gebet und Han­deln um Ein­heit und Frie­den zu bemü­hen. Die Wall­fahrt stand unter dem Mot­to: „dass alle eins sei­en“. „Das Ziel der Pro­zes­si­on und unse­rer Gebe­te ist, dass die Ein­heit unter uns nicht ver­lo­ren geht, son­dern wächst“, sag­te der Erzbischof.

Men­schen und Völ­ker sei­en ver­schie­den. Wenn sie sich gegen­sei­tig in Lie­be und Frie­den anneh­men, erfah­ren sie ihre Ver­schie­den­heit als Berei­che­rung. In die Ein­heit müss­ten der­zeit vor allem auch die Flücht­lin­ge und Asyl­su­chen­de ein­be­zo­gen wer­den. Schick ermun­ter­te in sei­ner Pre­digt dazu, an der jähr­li­chen Pro­zes­si­on fest­zu­hal­ten. Es gehe dabei nicht um ein mehr oder weni­ger gesi­cher­tes Fak­tum im Jahr 1945 im Pfarr­haus in Holl­feld. „Wir hal­ten die Pro­zes­si­on, dan­ken und bit­ten, weil wir für den Frie­den dank­bar sind und ihn bewah­ren wol­len – im Geden­ken, im Beten und Han­deln“. In Holl­feld wird jähr­lich eine Lich­ter­pro­zes­si­on am Abend des 15. August zu Ehren der Got­tes­mut­ter, Köni­gin des Frie­dens, gehal­ten, weil Pfar­rer Kurt Wei­ra­ther 1945 dies in einem Gelüb­de für alle Zei­ten als Dank dafür fest­ge­legt hat, dass Holl­feld und die gan­ze Umge­bung vor der Zer­stö­rung bewahrt wurde.

Wahr sei, so Schick, dass sich der Erz­bi­schof von Bam­berg Josef Otto Kolb zusam­men mit sei­nem Weih­bi­schof Artur Land­graf dar­um bemüh­te, den Städ­ten, Dör­fern und Wall­fahrts­or­ten in der Diö­ze­se Bam­berg das Schick­sal Nürn­bergs und sei­ner Umge­bung zu erspa­ren. In einem Schrei­ben vom 9. April 1945 appel­lier­te Kolb an Stadt­kom­man­dan­ten Oberst Krö­ner, die Stadt Bam­berg mit allen zur Ver­fü­gung ste­hen Mit­teln vor der Ver­nich­tung zu bewah­ren. Sein Ein­satz sei erfolg­reich gewe­sen. Ähn­lich habe er sich wohl auch für Holl­feld, Bay­reuth und ande­re Städ­te und Dör­fer ein­ge­setzt. „Dafür soll­ten wir ihm und der Kir­che dank­bar sein und ihr Gedächt­nis ehren“, führ­te Erz­bi­schof Schick aus.

Schick beton­te: „Lasst uns dank­bar sein, dass wir schon so lan­ge Frie­den haben und beten, dass es so wei­ter geht in unse­rer sehr fried­lo­sen Zeit“.