Das Wal­ber­la, belieb­tes Wan­der­ziel und Hei­mat der Orchideen

Flie­gen­rag­wurz, Breit­blätt­ri­ge Stän­del­wurz und Wei­ßes Wald­vö­ge­lein – nur eine klei­ne Aus­wahl an hei­mi­schen Orchi­deen, die Adolf Rie­chelm­ann, der Vor­sit­zen­de des Arbeits­kreis Hei­mi­scher Orchi­deen in Nord­bay­ern, und sein Bei­rat Adolf Zirn­sack ihren Gästen auf dem Wal­ber­la zei­gen konnten.

Orchideenwanderung am Walberla

Orchi­deen­wan­de­rung am Walberla

Viel mehr Men­schen woll­ten an die­ser vom Tou­ris­mus­ver­ein rund ums Wal­ber­la orga­ni­sier­ten Wan­de­rung teil­neh­men, zur Wah­rung des stren­gen Natur­schut­zes war es aber nur der begrenz­ten Zahl von 30 Inter­es­sier­ten mög­lich. Die bei­den hoch­ka­rä­ti­gen Orchi­deen­ex­per­ten erläu­ter­ten ihren Beglei­tern sehr anschau­lich die Bedeu­tung des scho­nen­den Ver­hal­tens in der Natur, da gera­de hier am Wal­ber­la eini­ge der vom Aus­ster­ben bedroh­ten Arten noch blü­hen. Bei guter Wit­te­rung und nach dem lan­ge ersehn­ten Regen bot sich ein tie­fer Ein­blick in die Flo­ra des mar­kan­ten Zeu­gen­bergs der Frän­ki­schen Schweiz. Erst weni­ge Wochen nach dem Wal­ber­la­fest, wo sich noch Tau­sen­de auf dem Berg ver­gnügt hat­ten, zeig­ten sich auch die Mager­ra­sen­flä­chen schon wie­der gut erholt. So wur­den auch die typi­schen Wie­sen­blü­her wie der Wie­sen­sal­bei oder die Pfingst­nel­ke im Mager­ra­sen des Fels­ab­bruchs gefun­den und auf Bil­dern festgehalten.

Adolf Rie­chelm­ann und Adolf Zirn­sack konn­ten direkt am Objekt vie­le Details erläu­tern und streu­ten zudem auch vie­le amü­san­te Epi­so­den ein. So sind zum Bei­spiel vie­le Orchi­deen wegen ihrer Knol­len syn­onym für eine ver­mut­lich aphro­di­sie­ren­de Wir­kung gewor­den. Auch die Namen Stän­del­wurz und Rag­wurz wur­den als phal­lus­ähn­lich inter­pre­tiert. Die Palet­te der unter­schied­li­chen Mecha­nis­men, denen sich die Orchi­deen zu ihrer Ver­meh­rung bedie­nen, bann­te die Auf­merk­sam­keit der Teil­neh­mer. Von Düf­ten, die paa­rungs­be­rei­te Flie­gen imi­tie­ren bis hin zum Aus­se­hen einer Bie­ne, um ech­te Bie­nen zum Bestäu­ben anzu­locken, reicht die Erfin­der­viel­falt der Natur. Aber auch von sol­chen Exem­pla­ren, die aus ande­ren Regio­nen zuge­wan­dert sind und deren poten­ti­el­le Bestäu­bungs­part­ner hier feh­len und die des­we­gen lang­fri­stig wie­der von hier ver­schwin­den werden.

Ein beson­de­res Erleb­nis bot sich dann noch den Teil­neh­mern: beim Abstieg ent­deck­te Frau Dr. Rebek­ka Übler, eine jun­ge Juri­stin aus Regens­burg, ein äußerst sel­te­nes Exem­plar der Bocks-Rie­men­zun­ge, Himan­toglossum hir­ci­ni­um. Die Fach­leu­te wuss­ten zwar, dass sie auch am Wal­ber­la vor­kommt, gese­hen wur­de sie aber an die­ser Stel­le noch nicht. Mit modern­ster Tech­nik hiel­ten die Fach­leu­te den Stand­ort zur Kar­tie­rung und Doku­men­ta­ti­on fest.

Wei­te­re Natur­wan­de­run­gen des Tou­ris­mus­ver­eins rund ums Wal­ber­la wer­den recht­zei­tig in der Pres­se ange­kün­digt, die Besich­ti­gung der Moritz­ka­pel­le mit auf­wän­dig reno­vier­ter Ein­sie­de­lei fin­det schon im Juni statt.

Nähe­res dazu und zwei neue Publi­ka­tio­nen von Adolf Rie­chelm­ann unter www​.wal​ber​la​.de oder Tele­fon 09197 625090.