Bar­ba­ra Poneleit (Grü­ne Igens­dorf) zum The­ma „Grie­chen­land“

„Ein Bei­spiel macht Schu­le: Seit Län­ge­rem ver­är­gert mich die Argu­men­ta­ti­on der deut­schen Regie­rung gegen­über Grie­chen­land. Die mas­si­ve Spar­po­li­tik in Kri­sen­zei­ten ist wirt­schaft­lich und mensch­lich nicht ver­tret­bar. Noch schlim­mer ist für mich den Sprach­ge­brauch in Bezug auf die Zwangs­an­lei­he mög­lichst häu­fig von Repa­ra­tio­nen gespro­chen und geschrie­ben wird. Denn auch wenn die Fra­ge der Repa­ra­tio­nen end­gül­tig geklärt sein soll­te – auch die­ser Auf­fas­sung muss sich nicht zwin­gend jeder Bür­ger Euro­pas anschlie­ßen, da ja nicht alle Staa­ten an der Rege­lung betei­ligt waren, die Opfer der faschi­sti­schen Kriegs­po­li­tik der Nazis waren – so ist die­ser Kre­dit kei­nes­falls rechts­si­cher begli­chen worden.

Es ist beschä­mend, dass gera­de einem Land in einer sol­chen wirt­schaft­li­chen Kri­se, durch unse­re Kanz­le­rin und den Finanz­mi­ni­ster sehr von oben her­ab begeg­net wird, solan­ge die­se Schuld nicht begli­chen wur­de. Ein Arti­kel in der TAZ, der auf den absicht­li­chen Ver­zicht der soge­nann­ten 4 + 2 – Ver­trä­ge auf einen Frie­dens­ver­trag, um eine erneu­te Dis­kus­si­on von Repa­ra­ti­ons­for­de­run­gen zu ver­mei­den hin­wies, hat mich zum Nach­den­ken gebracht.

Die Akti­on von Toni Schu­berl* aus Pas­sau hat mich über­zeugt: Somit habe ich heu­te eben­falls mei­nen Anteil an der Zwangs­an­lei­he von 1942, in Höhe von 135€ an die Orga­ni­sa­ti­on „Ärz­te der Welt“ überwiesen.“

Bar­ba­ra Poneleit
Bünd­nis 90/ DIE GRÜ­NEN KV Forch­heim, Markt­ge­mein­de­rä­tin in Igens­dorf, Kreis­rä­tin Land­kreis Forchheim

* http://​www​.wochen​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​p​a​s​s​a​u​/​r​e​g​i​o​n​a​l​e​s​/​P​a​s​s​a​u​-​G​r​u​e​n​e​-​G​r​i​e​c​h​e​n​l​a​n​d​;​a​r​t​1​1​7​3​,​2​9​5​782