Krä­hen­ver­grä­mung auf dem Forch­hei­mer Neu­en Friedhof

Verunreinigung der Grabsteine durch Vogelkot

Ver­un­rei­ni­gung der Grab­stei­ne durch Vogelkot

Saat­krä­hen sol­len woan­ders schlafen

Auf dem Neu­en Fried­hof an der Haid­feld- und Heim­gar­ten­stra­ße fin­den sich jeden Nach­mit­tag von Okto­ber bis März Krä­hen ein, um auf den Bäu­men ihren Schlaf­platz zu bezie­hen. Besu­cher des Fried­ho­fes bekla­gen die Ver­un­rei­ni­gung der Grab­stei­ne durch Vogel­kot. Eine Ver­grä­mung und mög­li­che Auf­split­te­rung der Kolo­nie kann aber mög­li­cher­wei­se zu einer Ver­tei­lung der Pro­ble­me auf grö­ße­rer Flä­che führen.

Die Saat­krä­he zählt zu den beson­ders geschütz­ten Arten (§ 7Abs. 2 Nr. 13 b) bb) Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz). Nach die­sem Gesetz dür­fen die Fort­pflan­zungs- und Ruhe­stät­ten der wild leben­den Tie­re nicht weg­ge­nom­men, zer­stört oder beschä­digt wer­den. Sie darf nicht gefan­gen, ver­letzt oder getö­tet wer­den. Das Baye­ri­sche Lan­des­amt zählt in einer Bro­schü­re Ver­grä­mungs­ver­su­che von Gemein­den auf, die eben­falls unter der Krä­hen­pla­ge lei­den: „Als Maß­nah­men für die Ver­grä­mung von Saat­krä­hen in den Kolo­nien kamen vor allem Baum­fäll­ak­tio­nen, Aus­schnei­den der Tra­gä­ste der Nester, Her­un­ter­sprit­zen der Nester vor der Brut­zeit, Beschal­lung durch Warn­ru­fe mit Klang­at­trap­pen als aku­sti­sche Vogel­scheu­che oder Abschuss von Böl­lern, Stö­rung in der Vor­brut­zeit durch einen Beiz­vo­gel mit einem Falk­ner sowie Ver­grä­mung der Saat­krä­hen durch Ver­scheu­chen in Fra­ge“. Lei­der erken­nen die intel­li­gen­ten Vögel meist schnell, dass ihnen durch die Ver­grä­mungs­maß­nah­men kei­ne wirk­li­che Gefahr droht.

Intel­li­gen­te Vögel

Das Lan­des­amt schürt wenig Hoff­nung auf Erfolg: „Außer mas­si­ven Ein­grif­fen in die Kolo­nie­stand­or­te wie die Besei­ti­gung von Nist­bäu­men oder ille­ga­len Ver­trei­bungs­ver­su­chen wäh­rend der Brut­zeit war kaum eine die­ser Maß­nah­men nach­hal­tig erfolg­reich. Im Gegen­teil, in vie­len Gemein­den kam es zu einer Ver­meh­rung der Kolo­nien durch stö­rungs­be­ding­te Auf­split­te­rung und damit zum gleich­zei­ti­gen Anstieg der Populationsgröße.“

Maß­nah­men der Stadt Forchheim

Die Stadt Forch­heim ist sich der lästi­gen Aus­wir­kun­gen der Saat­krä­hen bewusst. In Abspra­che mit der Obe­ren Natur­schutz­be­hör­de in Bay­reuth wird das Amt für öffent­li­ches Grün als ersten Schritt die Tie­re mit Knall­ge­räu­schen ver­trei­ben. Wenn die Saat­krä­hen unbe­ein­druckt blei­ben, wer­den falk­ne­risch abge­tra­ge­ne Habich­te oder Wan­der­fal­ken im zwei­ten Schritt zum Ein­satz kommen.