Sil­ber für Jonas Land­graf beim Phy­sik-Welt­cup für Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Shrews­bu­ry, UK

Symbolbild Bildung

Wei­de­ner Schü­ler gehört zu Phy­sik-Schü­ler­for­schungs­grup­pe der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Das Team der deutschen Nationalmannschaft mit Silbermedaille und Urkunde, ganz links der 16-jährige Jonas Landgraf aus Weiden in der Oberpfalz. Die vier weiteren 16 bis 18-jährigen Schüler der National-mannschaft kommen aus Spalt (Bayern), Wuppertal (NRW), Borken (Hessen) und Chemnitz (Sachsen).

Das Team der deut­schen Natio­nal­mann­schaft mit Sil­ber­me­dail­le und Urkun­de, ganz links der 16-jäh­ri­ge Jonas Land­graf aus Wei­den in der Ober­pfalz. Die vier wei­te­ren 16 bis 18-jäh­ri­gen Schü­ler der Natio­nal-mann­schaft kom­men aus Spalt (Bay­ern), Wup­per­tal (NRW), Bor­ken (Hes­sen) und Chem­nitz (Sach­sen).

Jonas Land­graf gewann mit der deut­schen Natio­nal­mann­schaft beim 27. Inter­na­tio­nal Young Phy­si­cists Tour­na­ment (IYPT) eine Sil­ber­me­dail­le. Das Tur­nier fand vom 4. bis 10. Juli 2014 im eng­li­schen Shrews­bu­ry statt. Der ‘Phy­sics World Cup‘ ist ein inter­na­tio­na­ler Wett­be­werb für phy­sik­be­gei­ster­te Schü­le­rin­nen und Schü­ler, bei dem die Teams ihre Lösungen zu 17 phy­si­ka­li­schen Pro­ble­men vor­stel­len und dis­ku­tie­ren. Der Wett­be­werb, der in eng­li­scher Spra­che statt­fin­det, besteht aus Präsentation und Dis­kus­si­on. Neben dem phy­si­ka­li­schen Know-how sind auch Teamfähigkeit, Rhe­to­rik, Stra­te­gie und Präsentationstechnik gefragt.

Jonas Land­graf ist Schü­ler der 10. Klas­se am Augu­sti­nus-Gym­na­si­um in Wei­den in der Ober­pfalz. Seit 2013 gehört er zur Phy­sik-Schü­ler­for­schungs­grup­pe, die Prof. Dr. Wal­ter Zim­mer­mann, Lehr­stuhl­in­ha­ber Theo­re­ti­sche Phy­sik I, initi­iert und 2013 an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth mit Unter­stüt­zung der Deut­schen Phy­si­ka­li­schen Gesell­schaft und der Heraeus-Stif­tung ein­ge­rich­tet hatte.

Jonas Land­graf hat bereits 2013 in sei­nem 9. Schul­jahr – neben sei­nem regu­lä­ren Schul­un­ter­richt – erfolg­reich eine Klau­sur in Phy­sik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth bestan­den. Er und drei wei­te­re Mit­strei­ter der Bay­reu­ther Phy­sik-Schü­ler-for­schungs­grup­pe wer­den von den bei­den Phy­sik­stu­den­ten Sime­on Völ­kel und Robin Maretz­ki betreut; die regel­mä­ßi­gen Tref­fen fin­den mit Unter­stüt­zung der Phy­sik-Pro­fes­so­ren Ingo Reh­berg und Wal­ter Zim­mer­mann statt. Sime­on Völ­kel stu­diert im 7. Seme­ster Phy­sik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. In sei­nem 11. Schul­jahr mei­ster­te er eben­falls erfolg­reich eine Phy­sik­prü­fung für Erst­se­me­ster und hielt wei­ter engen Kon­takt mit den bei­den vor­ge­nann­ten Phy­sik­pro­fes­so­ren. 2011 wur­de er Bun­des­sie­ger bei ‚Jugend forscht‘. Jonas Land­graf und Sime­on Völ­kel wur­den früh von ihrem Leh­rer und För­de­rer, Stu­di­en­di­rek­tor Klaus Mär­ker am Augu­sti­nus-Gym­na­si­um in Wei­den, wie wei­te­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch, zur erfolg­rei­chen Teil­nah­me an Phy­sik­vor­le­sun­gen an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ermun­tert und unterstützt.

Hin­ter­grund

Wie jedes Jahr muss­ten vor Beginn des Wett­be­werbs von Schü­le­rin­nen und Schü­lern 17 For­schungs­auf­ga­ben ‚geknackt‘ wer­den. Bei dem ein­wö­chi­gen Tur­nier in Shrews­bu­ry, UK, prä­sen­tier­ten die 28 teil­neh­men­den Teams aus aller Welt ihre Lösun­gen auf Eng­lisch. Eine inter­na­tio­na­le Jury bewer­te­te die ‚phy­sics fights‘, den wis­sen­schaft­li­chen Schlag­ab­tausch, der jeweils zwi­schen drei Teams aus­ge­tra­gen wird. Die Auf­ga­ben wer­den jeweils im Herbst des Vor­jah­res ver­öf­fent­licht und beschrei­ben oft All­tags­phä­no­me­ne, die aber nur auf den ersten Blick ein­fach er-schei­nen. Die for­schen­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler müs­sen theo­re­ti­sche Model­le ent­wickeln, die expe­ri­men­tell über­prüft wer­den, um so der Pro­blem­lö­sung auf die Spur zukom­men. Da es kaum einem Team gelingt, alle Auf­ga­ben zu lösen, kommt es vor Ort in den fünf Wett­kampfrun­den neben umfang­rei­chem Fach­wis­sen auch auf eine über­zeu­gen­de Prä­sen­ta­ti­on und Rhe­to­rik sowie die rich­ti­ge Stra­te­gie an.

In die­sem Jahr soll­te bei­spiels­wei­se u.a. unter­sucht wer­den, wie man eine ‚Was­ser­bom­be‘ wer­fen muss, damit sie auch wirk­lich platzt, denn oft prallt sie unver­sehrt zurück. Die deut­sche Natio­nal­mann­schaft mit Jonas Land­graf fand eine pas­sen­de Erklä­rung: Sie unter­such­te die Bewe­gung der ‚Was­ser­bom­be‘, ihre Ver­for­mung und expe­ri­men­tier­ten dazu mit unter­schied­li­chen Arten von ‚Was­ser­bom­ben‘. Dabei fan­den die Schü­ler her­aus, dass ‚Was­ser­bom­ben‘ spä­ter plat­zen, wenn sie auf eine Schrä­ge tref­fen. Der Auf­prall wird dabei durch eine Abroll­be­we­gung gedämpft, sodass die ‚Bom­be‘ nicht mehr plat­zen kann. Die genaue Unter­su­chung zeig­te, dass die­ser Effekt außer­dem sowohl von der Füll­men­ge als auch der Auf­prall­ge­schwin­dig­keit / Fall­hö­he abhän­gig ist.