GAL Bam­berg: Wer­den Auf­sichts­rä­te zu ungleich entschädigt?

GAL will das System auf den Prüf­stand stel­len und harmonisieren

Was ver­dient ein Auf­sichts­rats­mit­glied in Bam­berg? Die­se Fra­ge kann man zwei­deu­tig ver­ste­hen und genau so möch­te GAL-Stadt­rä­tin Kiki Laa­ser sie auch im Stadt­rat dis­ku­tiert haben: Was erhält erstens ein Auf­sichts­rats­mit­glied an Geld für sei­ne Tätig­keit? Und inwie­weit sind zwei­tens die­se Zah­lun­gen durch eben die­se Tätig­keit gerecht­fer­tigt? Laa­ser bean­tragt eine Über­prü­fung der jet­zi­gen Pra­xis und eine Har­mo­ni­sie­rung der Ent­schä­di­gun­gen der ver­schie­de­nen Aufsichtsräte.

Anlass geben ihr die ziem­lich unter­schied­li­chen Beträ­ge und Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten für die Auf­sichts­rä­te der Stadt, was die GAL-Stadt­rä­tin an zwei Bei­spie­len fest macht. Als Mit­glied im Zweck­ver­bands­rat des Müll­heiz­kraft­wer­kes erhält man laut Laa­ser rund 100 Euro pro Monat, egal ob eine Sit­zung statt­fin­det oder nicht. „Vom Beginn der Legis­la­tur­pe­ri­ode im Mai bis zum Dezem­ber sind das also 800 Euro – und das obwohl nur zwei Sit­zun­gen anbe­raumt sind.“ Anders beim Stif­tungs­rat der Sozi­al­stif­tung: Des­sen Mit­glie­der erhal­ten 200 Euro pro Sit­zung, also: Kei­ne Sit­zung, kein Geld.

Laa­ser möch­te die­ses Ungleich­ge­wicht nun auf den Prüf­stand stel­len und dabei auch berück­sich­ti­gen, wel­cher Arbeits- und Zeit­sauf­wand, wel­che Ver­ant­wort­lich­kei­ten, wel­ches Kapi­tal­vo­lu­men usw. hin­ter der jewei­li­gen Tätig­keit stecken. „Ich selbst als Zweck­ver­bands­rä­tin des Müll­heiz­kraft­wer­kes wer­de ver­mut­lich weni­ger kom­pli­zier­te, auf­wän­di­ge oder lang­wie­ri­ge Sit­zun­gen haben als mein Kol­le­ge Gra­der, der im Sozi­al­stif­tungs­rat zudem noch für Tau­sen­de von Beschäf­tig­ten, Pati­en­tIn­nen und Alten­heim­be­woh­ne­rIn­nen mit­ver­ant­wort­lich ist und ent­spre­chend vie­le Bür­ger­kon­tak­te bewäl­ti­gen muss. Ich fin­de, das soll­te auch bei der Ent­schä­di­gung eine Rol­le spielen.“

Als posi­ti­ven Neben­ef­fekt einer sol­chen Debat­te sieht Laa­ser auch die Trans­pa­renz für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Die Tätig­keit der Auf­sichts­rä­te an sich wol­le sie nicht in Fra­ge stel­len, „aber auch die­se muss sich der öffent­li­chen Dis­kus­si­on stellen.“