Erz­bi­schof Schick: Das Hei­lig-Blut-Fest in Burg­wind­heim ist Aus­druck der „Volks­spi­ri­tua­li­tät“ und hat mis­sio­na­ri­sche Kraft

Symbolbild Religion

„Kost­ba­rer Schatz der katho­li­schen Kirche”

(bbk) Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat das Hei­lig-Blut-Fest in Burg­wind­heim als einen „kost­ba­ren Schatz“ der Volks­fröm­mig­keit der katho­li­schen Kir­che gewür­digt. „Las­sen wir uns von ihm beschen­ken! Es zeigt unse­ren Glau­ben, ver­tieft unse­re Spi­ri­tua­li­tät und hat mis­sio­na­ri­sche Kraft“, sag­te Schick am Don­ners­tag im Fest­got­tes­dienst und rief dazu auf, die 500 Jah­re alte Tra­di­ti­on wei­ter „hoch und hei­lig“ zu hal­ten. Schick ver­wies auf die Wor­te von Papst Fran­zis­kus in sei­nem Schrei­ben „Evan­ge­lii gau­di­um“, in dem er die „Volks­fröm­mig­keit als kost­ba­ren Schatz der Kir­che“ bezeich­ne­te. Sie sei „eine legi­ti­me Wei­se, den Glau­ben zu leben, eine Wei­se, sich als Teil der Kir­che zu füh­len und Mis­sio­nar zu sein“, so habe der Papst geschrieben.

Die Pro­zes­si­on am Hei­lig-Blut-Fest mit dem Aller­hei­lig­sten sei kei­ne „Demon­stra­ti­on“ in dem Sin­ne, wie die­ses Wort oft ver­stan­den wer­de. Demon­strie­ren bedeu­te: Pro­test gegen und abschaf­fen von. „Wir Chri­sten demon­strie­ren nicht, son­dern wir zei­gen die Mon­stranz und tra­gen sie durch unse­re Stra­ßen, um zu unter­strei­chen, wofür wir sind, was wir beja­hen, erhal­ten und wei­ter­ge­ben wol­len. Wir zei­gen Jesus Chri­stus in der Mon­stranz und wol­len, dass er Brot des Lebens für alle Men­schen ist“, so Schick. Das Zei­gen der Mon­stranz habe auch mis­sio­na­ri­sche Kraft. „Wenn wir an der Pro­zes­si­on teil­neh­men, sin­gen und beten, dann wird unser Glau­be erneu­ert, ohne dass wir viel dar­über nach­den­ken müs­sen. Wir evan­ge­li­sie­ren auch unse­re Mit­men­schen, weil wir sie spü­ren las­sen, dass Gott mit uns ist.“

In der Ver­eh­rung des Blu­tes Chri­sti wer­de Chri­stus ver­ehrt, der sei­nen Leib und sein Blut aus Lie­be zu uns Men­schen hin­ge­ge­ben habe. „Das Blut ist Trä­ger des Lebens, weil es alle wich­ti­gen Lebens­ele­men­te vom Herz aus­ge­hend in den gan­zen Kör­per trans­por­tiert“, so Schick. So wir­ke Chri­stus mit sei­nem Wort und Geist in uns und in der Kirche.

Das Hei­lig-Blut-Fest wird in Burg­wind­heim (Deka­nat Bur­ge­brach) am Don­ners­tag nach Fron­leich­nam gefei­ert. Es geht auf das Hosti­en­wun­der am Fron­leich­nams­fest des Jah­res 1465 zurück: Ohne erkenn­ba­ren Grund war die Hostie aus der Mon­stranz zu Boden gefal­len. Der Prie­ster war nicht im Stan­de, die­se auf­zu­he­ben. Abt Bur­kard II. kam mit sei­nem Kon­vent nach einer Woche Fasten und Gebet zur fei­er­li­chen Erhe­bung. Bald danach setz­te die Wall­fahrt ein, zwei Jah­re spä­ter wur­de die erste Kapel­le errichtet.