Ermitt­ler ent­decken Can­na­bis-Plan­ta­ge in Heroldsbach

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken und der Staats­an­walt­schaft Bamberg

HEROLDS­BACH, LKR. FORCH­HEIM. Den rich­ti­gen Spür­sinn hat­ten Beam­te der Kri­po Bam­berg, die in einer Woh­nung in einem Orts­teil von Herolds­bach durch Zufall eine pri­va­te Can­na­bis-Auf­zucht entdeckten.

Foto: Polizei

Foto: Poli­zei

Eigent­lich war der Grund des Ein­sat­zes der Ermitt­ler in dem Haus des 42-jäh­ri­gen Beschul­dig­ten ein ande­rer. Gegen den Mann hat­ten die Kri­po­be­am­ten vor kur­zer Zeit schon ein­mal wegen Ver­sto­ßes gegen das Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz ermit­telt. Bei der Haupt­ver­hand­lung Mit­te April schil­der­te der Haupt­be­la­stungs­zeu­ge eine ganz ande­re Geschich­te. So kam der Ange­klag­te mit einer mil­den Stra­fe davon. Aller­dings muss­te sich nun der eigent­li­che Zeu­ge straf­recht­lich ver­ant­wor­ten. Durch das Ver­neh­mungs­ge­schick der Kri­mi­nal­be­am­ten zeig­te sich der ursprüng­li­che Zeu­ge reu­mü­tig und erzähl­te, dass er von dem Ange­klag­ten unter Druck gesetzt wur­de. So habe er ihn mehr­fach kör­per­lich ange­gan­gen und mas­siv psy­chi­schen Druck auf­ge­baut. Auf­grund der Ein­las­sun­gen und dar­aus ent­stan­de­nen neu­en Erkennt­nis­se erließ das Amts­ge­richt Bam­berg auf Antrag der Staats­an­walt­schaft einen Durch­su­chungs- und Beschlag­nah­me­be­schluss gegen den frü­he­ren Angeklagten.

So durch­such­ten die Ermitt­ler am ver­gan­ge­nen Diens­tag­mit­tag erneut nach bela­sten­dem Mate­ri­al in dem Anwe­sen des Beschul­dig­ten, ins­be­son­de­re nach tech­ni­schen Din­gen wie Com­pu­ter und Han­dys, mit denen der Kauf­mann den Geschä­dig­ten und des­sen Lebens­ge­fähr­tin drangsalierte.

Bei der Durch­su­chung hat­ten die Kri­mi­nal­be­am­ten den rich­ti­gen Spür­sinn. Einer der Kel­ler­räu­me war klei­ner als erwar­tet. Auf der Suche nach dem Grund der Abwei­chung fan­den Poli­zi­sten eine gehei­me Kam­mer. Annä­hernd per­fekt hat­te der 42-Jäh­ri­ge den Raum optisch vom übri­gen Kel­ler abge­trennt. Hin­ter der Geheim­tür fan­den die Beam­ten eine pro­fes­sio­nel­le Auf­zucht­an­la­ge mit aller­hand tech­ni­scher Aus­stat­tung, wel­che Gärt­ner­her­zen ver­mut­lich hät­te höher schla­gen las­sen. Ein Was­ser­kreis­lauf in Roh­ren mit vor­ge­wärm­tem und gedüng­tem Was­ser, Schäd­lings­be­kämp­fung und eine sanf­te Bri­se des Luft­tau­schers waren nur eini­ge der ein­ge­bau­ten Elemente.

Die Beam­ten staun­ten dann aber nicht schlecht, da sie ins­ge­samt 83 aus­ge­wach­se­ne Can­na­bis­pflan­zen mit einer Höhe von 60 bis 80 Zen­ti­me­tern in dem Raum vor­fan­den. Auf­grund der Grö­ße der Can­na­bis­pflan­zen ist davon aus­zu­ge­hen, dass die­se bereits auch schon bei der ersten Ver­hand­lung auf­ge­gan­gen waren. Zudem fan­den die Beam­ten bei der Durch­su­chung auch noch zir­ka 90 Gramm bereits getrock­ne­tes Marihuana.

Die ille­ga­le Indoor-Grün­an­la­ge stell­te die Kri­mi­nal­po­li­zei sicher. Auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Bam­berg erließ das Amts­ge­richt Haft­be­fehl gegen den Hob­by-Gärt­ner. Der eigent­li­che Plan des Herolds­ba­chers, mit einer gerin­gen Stra­fe aus der ursprüng­li­chen Ankla­ge her­aus­zu­kom­men, ging deut­lich nach hin­ten los.