Erz­bi­schof Schick ruft auf der Land­volk-Welt­kon­fe­renz zur Wert­schät­zung von Natur und Schöp­fung auf

Symbolbild Religion

„Die Erde muss als Wohn­raum der Men­schen und nicht als Res­sour­ce für die Men­schen betrach­tet werden“

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat dazu auf­ge­ru­fen, den Trend zur „Ver­städ­te­rung zu stop­pen und der Land­flucht zu weh­ren“. „Über­all auf der Welt sol­len Men­schen leben, ihre ent­spre­chen­den Kul­tu­ren und dadurch die Bio­di­ver­si­tät bewah­ren“, sag­te Schick am Frei­tag im Eröff­nungs­got­tes­dienst der Land­volk-Welt­kon­fe­renz im Haus Vol­kers­berg bei Bad Brücken­au. Dort fin­det bis zum 31. Mai die Welt­kon­fe­renz der Inter­na­tio­na­len Katho­li­schen Land­volk­be­we­gung (fim­arc) statt. Sie fei­ert in die­sem Jahr ihr 50. Jubiläum.

Im ersten Buch der Bibel ste­he bereits, so Schick, dass die Men­schen die gan­ze Welt bewoh­nen, die Erde bebau­en, die Schöp­fung nut­zen und bewah­ren sol­len. „Wir sind der­zeit dabei, die­sen Auf­trag zu ver­ges­sen. Dadurch ver­kom­men gan­ze Land­stri­che bei uns. Die Mega­städ­te ver­än­dern auch die Men­schen und haben Aus­wir­kun­gen auf das sozia­le, gei­sti­ge und reli­giö­se Leben.“ Die zuneh­men­de Ver­städ­te­rung sei besorg­nis­er­re­gend. Schick sprach sich dafür aus, alles zu tun, das Leben auf dem Land zu erhal­ten und zu för­dern. Es müs­se neben guten Schu­len auch kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen wie Biblio­the­ken, Kino, Thea­ter oder Muse­en geben, der Zugang zu den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln und die IT-Ver­net­zung sei­en heu­te unab­ding­bar, und eine gute Anbin­dung an die Stadt mit Bus und Bahn soll­te gewähr­lei­stet sein, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist.

Bischof Schick beton­te die wich­ti­ge Bedeu­tung von fim­arc und der Land­volk­be­we­gung. Sie trü­gen dazu bei, dass die Men­schen die Welt wie­der als Hei­mat und Wohn­raum betrach­ten, anstatt sie als Res­sour­ce zu benut­zen und aus­zu­beu­ten. Auch im Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil vor 50 Jah­ren habe man das Pro­blem erkannt. „Das Kon­zil woll­te die Kul­tur auf dem Land erhal­ten“, erläu­ter­te der Ober­hir­te und zitier­te einen ent­spre­chen­den Text aus der Pasto­ral­kon­sti­tu­ti­on. Die Regie­run­gen sei­en aus­drück­lich dar­auf hin­ge­wie­sen wor­den, dass sie „in Bezug auf die Bevöl­ke­rungs­pro­ble­me in ihrem eige­nen Land Rech­te und Pflich­ten haben, z.B. bezüg­lich der Sozi­al- und Fami­li­en­ge­setz­ge­bung und der Landflucht“.

Das Jubi­lä­um 50 Jah­re fim­arc müs­se auch in uns Men­schen den Blick Got­tes auf Natur und Schöp­fung erneu­ern, füg­te Erz­bi­schof Schick hin­zu. Am Schluss des Schöp­fungs­be­rich­tes heißt es: „Gott sah alles an, was er gemacht hat­te. Es war sehr gut.“ Der Mensch, der die­sen Blick Got­tes habe, schät­ze die Natur und das Leben auf dem Land. Ein Bei­spiel kön­ne man sich an Jesus neh­men: „Er hat das Land­le­ben geschätzt, fast alle Gleich­nis­se sind aus dem Leben der Natur und Land­wirt­schaft genommen.“

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