Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge e.V.

Neu­bau B 470 Ele­men­ta­rer Eingriff 

BIWO-Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck hob in sei­nem Gruß­wort auf der ersten Jah­res­haupt­ver­samm­lung, die Unter­stüt­zung der poli­ti­schen Par­tei­en im Land­kreis Forch­heim, Bünd­nis 90/​Die Grü­nen, SPD und Jung­li­be­ra­len, her­vor. Karl Wald­mann stellt bereits im Mai an den neu­en Kreis­tag Forch­heim den Antrag: „Der Kreis­tag des Land­krei­ses Forch­heim spricht sich gegen die Fort­schrei­bung der B 470–03 O‑OU Forch­heim im BVWP 2015 aus……“ Begrün­dung unter ande­rem: „Alle Pro­jek­te, die bis 2015 noch nicht begon­nen sind, wer­den laut Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ster Dob­rindt (CSU) über­prüft, da allein 850 Pro­jek­te des „vor­dring­li­chen Bedarfs“ bei heu­ti­ger Finanz­la­ge mehr als 100 Jah­re für die Umset­zung in Anspruch neh­men wür­den. BIWO fol­gert dar­aus:Der Forch­hei­mer Kreis­tag müss­te daher, wenn ihm das Wohl und der Lärm­schutz sei­ner Bür­ger in Forch­heim, Gos­berg, Wie­sen­t­hau, Eber­mann­stadt etc. durch Ver­kehrs­ent­la­stung am Her­zen liegt , jetzt für sei­ne Bür­ger etwas tun und nicht auf den St. Nim­mer­leins­tag hof­fen, dass viel­leicht doch, beim Ver­bleib im BVWP 2015, in 2025 oder spä­ter der Neu­bau einer B 470 mög­lich sein könnte.

Und noch eine Hoff­nung, eine Zuver­sicht, für die Her­aus­nah­me aus dem BVWP 2015 hat BIWO-Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck in sei­ner Begrü­ßung den rund 50 akti­ven Mit­glie­dern der Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge e.V. auf der Jah­res­haupt­ver­samm­lung kund getan: Dr. Hans-Jür­gen Ditt­mann, Natur­schutz­be­auf­trag­ter und Vor­sit­zen­der des Lan­des­jagd­ver­ban­des der Kreis­grup­pe Forch­heim bestä­tigt: „Die neue Ost­span­ge mit Ver­le­gung der B 470 –vor­ge­plant bis hin­ter Reuth und gar bis Kirch­eh­ren­bach mit Brücken­bau­wer­ken und Durch­schnei­dung des unte­ren Wie­sent­ta­les – ist nach Lage der Din­ge ein nicht gerecht­fer­tig­ter ele­men­ta­rer Ein­griff in die Natur. Kei­ne der bis­her auf­ge­leg­ten Pla­nungs­va­ri­an­ten bzw. Orts­um­ge­hungs­mög­lich­kei­ten über­zeugt bzw. ist auch nur annä­hernd mit dem Blick auf das Schutz­ge­biet gerechtfertigt.“

Strei­chung aus BVWP 2015 gefordert

Die Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge e.V. ist seit 29.4.2013 sehr aktiv mit dem Ziel: kein Neu­bau einer B 470 durch das unte­re Wie­sent­tal. Sie for­dert die Strei­chung der Pro­jekt­an­mel­dung B 470–03 FO O‑OU Forch­heim für den Bereich der Bun­des­fern­stra­ßen in Bay­ern Stand 12. März 2013 . War­um? Es gibt, wenn poli­tisch gewollt, so der BIWO e.V., Alter­na­tiv­lö­sun­gen, wo nicht wert­voll­ste Acker­flä­chen mit bester Boni­tät und geschütz­te Wie­sen­flä­chen für ca. 5,3 km und die Ein­zig­ar­tig­keit unse­rer frän­ki­schen Land­schaft mit Beton und Asphalt unwie­der­bring­lich ver­nich­tet wer­den müssen.

Im Rück­blick des ersten Ver­eins­jahrs berich­tet BIWO Vor­sit­zen­der Kat­ten­beck von den zahl­rei­chen Ereig­nis­sen und ein­ge­lei­te­ten Gescheh­nis­sen zur Abwehr des Neu­baus einer B 470 der Süd­um­ge­hung Forch­heim und dank­te der Lokal­pres­se für die Ver­öf­fent­li­chun­gen der jewei­li­gen BIWO Aktio­nen, die dazu bei­getra­gen haben , dass der Öffent­lich­keit die Tra­gik des Ver­lu­stes eines Stückes lie­bens­wer­ter frän­ki­scher Hei­mat, die mit dem Neu­bau der 470 ein­her gin­ge, bewusst gemacht wurde.

Schatz­mei­ste­rin Hewig Eis­mann konn­te einen sehr guten Kas­sen­stand vor­tra­gen, so dass in 2014 wei­te­re Aktio­nen finan­zi­ell abge­si­chert sind. Ihre Bit­te: „Wei­te­re Mit­glie­der für die BIWO zu wer­ben ist Ehren­sa­che.“ Der­zeit sind es 70 akti­ve Mit­glie­der im BIWO e.V.. Ins­ge­samt wur­den bereits 1100 Unter­schrif­ten gesam­melt für die Peti­ti­on zur Her­aus­nah­me des Neu­baus der B 470 aus dem BVWP 2015. Ziel ist es 3000 bis 5000 Unter­schrif­ten zu errei­chen. Mit Akti­ons­stän­den in Wie­sen­t­hau und Kirch­eh­ren­bach wer­den am Sonn­tag, von 9 Uhr bis 15 Uhr wei­te­re Unter­schrif­ten für den Peti­ti­ons­an­trag gesammelt.

Unter­stüt­zung mit Kurzfilm 

Maria Greif erläu­ter­te, dass die BIWO mit Unter­stüt­zung der Film­pro­duk­ti­ons­fir­ma Fabel­zucker aus Ham­burg die­ses Unter­schrif­ten­ziel errei­chen kann. Fabel­zucker dreht einen Film mit dem Titel: „Das Wal­ber­la ist unse­re Natur“ und will die Inter­es­sen und Akti­vi­tä­ten der BIWO för­dern: ret­tet das Wie­sent­tal – kei­ne Renn­strecke zum Hei­li­gen Berg Wal­ber­la – Schutz der Hei­mat – Fin­ger weg vor Ver­nich­tung von Flo­ra und Fau­na im schön­sten Wies­ent­grun­de. Der Beschluss sich finan­zi­ell am Film zu betei­li­gen war ein­stim­mig. Bay­ern ist schön – Fran­ken ist schön – unse­re Frän­ki­sche Schweiz ist schön – doch immer mehr ver­sinkt die Schön­heit in einem Meer von Beton und Asphalt für Stra­ßen­bau­ten. Das darf nicht so wei­ter gehen, for­dert BIWO-Vor­sit­zen­der Kat­ten­beck. Und für die Süd­um­ge­hung Forch­heim: „Der Natur­sver­schleiß erscheint aber viel gerin­ger zu sein, wenn auf bei­den Sei­ten der Wie­sent im Bereich des Vor­han­de­nen bes­se­re Lösun­gen gesucht wer­den,“ zitiert er unter dem Applaus der Mit­glie­der eine Stel­lung­nah­me von Dr. Hans-Jür­gen Ditt­mann. Es bestand Einig­keit: Das Ver­kehrs­pro­blem kann anders gelöst wer­den, wenn der poli­ti­sche Wil­le aller Par­tei­en des Kreis­tags dahin­ter steht.

Die Spre­cher der Arbeits­ge­mein­schaft Damm-Modell, Tho­mas Hru­besch, Dirk Mer­en­sky, Koch Ger­hard, gaben einen Rück­blick von den Erschwer­nis­sen auf Geneh­mi­gung durch das Land­rats­amt. Ziel war es mit einem Trans­pa­rent in luf­ti­ger Höhe (6,50 m über dem Boden) auf die Pro­ble­ma­tik der Tras­sen­füh­rung vor den Toren Gos­bergs und der vom staat­li­chen Bau­amt Bam­berg vor­ge­stell­ten Kom­pro­miss­li­nie auf­merk­sam zu machen. Beschluss: nach zwei Anträ­gen kei­nen drit­ten Antrag mehr zu stel­len. Ersatz dafür sol­len Info­ta­feln werden.

Orts­um­ge­hung kein exi­sten­zi­el­ler Standortfaktor

Zum Besuch des Mini­ster­prä­si­den­ten Horst See­ho­fer in Wei­lers­bach und den Aus­sa­gen von Bür­ger­mei­ster Amon über die Ost­span­ge berich­te­ten Ernst Drum­mer über einen Brief an Horst See­ho­fer und Patrick Schroll als neu­ge­wähl­ter Gemein­de­rat in Wei­lers­bach: „ Es gibt Stim­men, die in der Rea­li­sie­rung der Ost­span­ge einen gro­ßen Stand­ort­vor­teil sehen. Ich bezweif­le das in der Gesamt­be­trach­tung sehr stark. Ein paar Minu­ten schnel­ler auf der Auto­bahn zu sein, heben bei Wei­tem nicht die Nach­tei­le auf, die mit der Rea­li­sie­rung der geplan­ten Tras­se durch das natur­träch­ti­ge Wie­sent­tal ver­bun­den sind, näm­lich: die unwie­deruf­li­che Zer­stö­rung und Zer­schnei­dung einer ein­ma­li­gen Kul­tur­land­schaft und unse­rer cha­rak­te­ri­sti­schen und gelieb­ten Natur­hei­mat auf Generationen.“

Die näch­ste öffent­li­che Mit­glie­der­ver­samm­lung der BIWO fin­det am Mon­tag, 14.7. um 19:30 Uhr Gast­haus Egel­seer, Wie­sen­t­hau statt mit einem Apell an die Kom­mu­nal­po­li­ti­ker: Wir müs­sen wis­sen, wel­chen hei­mat­li­chen Wert wir bereit sind auf­zu­ge­ben, wenn es den Neu­bau einer B 470 Süd­um­ge­hung im BVWP 2015 geben soll. Vie­le Men­schen von nah und fern wün­schen sich mehr Natur­flä­chen in unse­rem Land.