Forch­hei­mer Krie­ger­brun­nen wird öster­lich geschmückt

Forchheimer Kriegerbrunnen

Forch­hei­mer Kriegerbrunnen

Der Brauch des Oster­brun­nen­schmückens ist eine Beson­der­heit der Regi­on. Auf­grund der Was­ser­ar­mut in den höher gele­ge­nen Orten in der Frän­ki­schen Schweiz wur­de den Brun­nen dort eine hohe Wert­schät­zung ent­ge­gen gebracht. Nach dem Win­ter wur­den die Brun­nen gesäu­bert und dann geschmückt. Im Volks­mund spricht man vom „Brun­nen put­zen“. Das „Put­zen“ des Krie­ger­brun­nens vor dem Forch­hei­mer Rat­haus orga­ni­sie­ren Robert Gräb und Stef­fi Luber, Leh­rer an der Rit­ter-von-Trait­teur Mit­tel­schu­le. Behin­der­te Mit­ar­bei­ter der Lebens­hil­fe Werk­stät­ten Forch­heim gestal­ten die Bäch­la-Quel­le in der Fußgängerzone.

Als Schmuck die­nen aus­ge­bla­se­ne Eier, die ein­far­big bemalt oder ver­ziert sind. In Forch­heim wer­den künst­le­risch gestal­te­te Pla­stikei­er ver­wen­det, weil die­se van­da­len- und wet­ter­re­si­stent sind. Wei­ter gehö­ren zum Schmuck ein­zel­ne oder zu Büscheln gebun­de­ne gel­be und rote Papier­bän­der, sog. „Pen­sa­la“. Gir­lan­den und Fich­ten­zwei­ge wer­den um Brun­nen­trö­ge gewun­den oder zu Gerü­sten und Kro­nen gefloch­ten, an wel­chen die Eier befe­stigt wer­den. In man­chen Ort­schaf­ten ziert zusätz­lich ech­ter Blu­men­schmuck die Brunnen.

Eine zeit­li­che Fixie­rung des Oster­brun­nen­schmückens ist nicht genau mög­lich. Münd­li­che Über­lie­fe­run­gen datie­ren den Brauch auf den Anfang des 20. Jahr­hun­derts zurück. Bei­spiels­wei­se in Auf­seß schmück­te man um 1909 den ersten Oster­brun­nen, in Engel­hardsberg begann die­ser Brauch nach­weis­lich 1913. Anfang der 50er Jah­re setz­te der Rück­gang die­ses Brau­ches ein, ver­mut­lich auf­grund der nun über­all instal­lier­ten zen­tra­len Was­ser­ver­sor­gung. In Fol­ge der in den 80er Jah­ren neu erwach­ten Hei­mat- und Brauch­tums­pfle­ge erfuhr das Oster­brun­nen­schmücken eine inten­si­ve Neu­be­le­bung. Die Oster­brun­nen sind ein belieb­tes Rei­se­ziel für Besu­cher der Frän­ki­schen Schweiz. Die Tou­rist-Infor­ma­ti­on der Stadt Forch­heim bie­tet Rund­fahr­ten zu den schön­sten Oster­brun­nen an in der Zeit vom 13. bis 27. April 2014. (Mehr Infor­ma­tio­nen unter www​.forch​heim​.de)