Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Neue Ver­fah­ren für die Lebens­mit­tel­ana­ly­tik – kosten­gün­stig und effizient

Symbolbild Bildung

Das For­schungs­zen­trum für Bio-Makro­mo­le­kü­le der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und die ALNu­Med GmbH, eine Aus­grün­dung die­ses For­schungs­zen­trums, prä­sen­tie­ren der­zeit neue Ver­fah­ren der Lebens­mit­tel­ana­ly­tik auf der Ana­ly­ti­ca 2014 in Mün­chen. Am Gemein­schafts­stand von Bay­ern Inno­va­tiv (Hal­le A3, Stand 317) zei­gen sie, wie die magne­ti­sche Kern­re­so­nanz­spek­tro­sko­pie (NMR) auf hoch­ef­fi­zi­en­te Wei­se dazu beträgt, Inhalts­stof­fe und Her­künf­te von Lebens­mit­teln auf­zu­klä­ren. Die Ana­ly­ti­ca ist eine inter­na­tio­na­le Mes­se für Labor­tech­nik, Ana­ly­tik und Bio­tech­no­lo­gie und dau­ert noch bis ein­schließ­lich 4. April 2014.

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth betreibt eines der welt­weit größ­ten Zen­tren für NMR-Spek­tro­sko­pie und setzt die­se Tech­no­lo­gie ins­be­son­de­re im Bereich der Lebens­mit­tel- und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten ein. Mit neu­en NMR-basier­ten Ver­fah­ren kön­nen Fleisch, Honig und pflanz­li­che Pro­duk­te – wie bei­spiels­wei­se Gewür­ze, Gemü­se oder Tee – in nur weni­gen Minu­ten zuver­läs­sig ana­ly­siert wer­den. Inhalts­stof­fe las­sen sich sowohl iden­ti­fi­zie­ren als auch quan­ti­fi­zie­ren, ohne dass sie vor­her auf­wän­dig getrennt wer­den müs­sen. In der Ent­wick­lung befin­den sich Schnell­test-Platt­for­men für umfas­sen­de Inhalts­stoff­pro­fi­le (iMetabo­no­mics), Metho­den zum Nach­weis von Pro­dukt­pi­ra­te­rie und Ver­fah­ren zum Schutz von Her­kunfts­be­zeich­nun­gen und Her­stel­lungs­ver­fah­ren („mole­ku­la­res Eti­kett“). Der Mes­se­stand der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf der Ana­ly­ti­ca 2014 bie­tet inter­es­sier­ten Unter­neh­men die Gele­gen­heit, aus erster Hand mehr über die­se Inno­va­tio­nen zu erfahren.

„In den ersten bei­den Mes­se­ta­gen konn­ten wir bereits zahl­rei­che neue Kon­tak­te zu Unter­neh­men der Lebens­mit­tel­bran­che knüp­fen“, berich­tet Prof. Dr. Ste­phan Schwar­zin­ger, der Geschäfts­füh­rer der ALNu­Med. „Wie kei­ne ande­re Metho­de erlaubt die NMR-Spek­tro­sko­pie den Nach­weis unbe­kann­ter Ver­fäl­schun­gen. Auf die­se Wei­se kön­nen Her­stel­ler und Han­del die Kon­su­men­ten­si­cher­heit deut­lich erhö­hen – eben­so schnell wie kosten­gün­stig. Sie stei­gern damit die Wert­schöp­fung ihrer Pro­duk­te und ver­mei­den etwa­ige Lebens­mit­tel­skan­da­le.“ Das gilt nicht zuletzt für fleisch­ver­ar­bei­ten­de Betrie­be, die in der Ver­gan­gen­heit unwis­sent­lich durch fal­sche Dekla­rie­run­gen irre­ge­führt wur­den. Mit­hil­fe der NMR-Spek­tro­sko­pie las­sen sich Rind‑, Schweine‑, Geflü­gel- und ande­re Fleisch­sor­ten auch in gerin­gen Bei­men­gun­gen ein­deu­tig identifizieren.

Ein beson­de­res High­light des Mes­se­stands ist eine neue Ent­wick­lung im Bereich der Wie­ge­tech­nik. Honig und ähn­li­che zähe Sub­stan­zen abzu­wie­gen war bis­her eine anspruchs­vol­le und zeit­rau­ben­de Tätig­keit. Die gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Unter­su­chungs­ver­fah­ren, bei­spiels­wei­se für die Bestim­mung der Leit­fä­hig­keit (DIN 10753) oder des Gehal­tes an frei­er Säu­re in Honig (DIN 10756), erfor­dern die exak­te Ein­waa­ge von Honig. In Zusam­men­ar­beit mit der Fir­ma Mett­ler-Tole­do ist es der ALNu­Med gelun­gen, die­sen Vor­gang durch die Ver­net­zung unter­schied­li­cher Mess- und Daten­über­tra­gungs­ge­rä­te zu auto­ma­ti­sie­ren. Die Vor­be­rei­tung von Honig-Pro­ben, bei­spiels­wei­se für NMR-spek­tro­sko­pi­sche Authen­ti­zi­täts­prü­fun­gen, wird auf die­se Wei­se um mehr als das Dop­pel­te beschleunigt.