Erz­bi­schof Lud­wig Schick: „Die Cari­tas ist Kirche“

Symbolbild Religion

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick bit­tet die Cari­tas mit Spen­den zu unter­stüt­zen. „Sie ver­wirk­licht die drit­te Auf­ga­be der Kir­che, die Lie­bes­tä­tig­keit“, sag­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te in der „Katho­li­schen Mor­gen­fei­er“ (10.35–11.00 Uhr) von Bay­ern 1 zum Caritas­sonn­tag (16. März).

Cari­tas gehe jeden an. Jeden Chri­sten müs­se es inter­es­sie­ren, sich zum Wohl der Men­schen ein­zu­set­zen. „Eine Kir­che, die nicht dient, dient zu nichts“, sag­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof. Jesus Chri­stus, der Sohn Got­tes sei in die Welt gekom­men, um die Fro­he Bot­schaft zu ver­kün­den und den Men­schen das „Leben in Fül­le“ (vgl. Joh 10,10) zu schen­ken. Die Kir­che neh­me ihren kari­ta­ti­ven Auf­trag in den Pfar­rei­en, durch die kirch­li­chen Orden und durch kirch­li­che Ver­bän­de, wie die Vin­zenz­kon­fe­ren­zen sowie vor allem durch die „Cari­tas­ver­bän­de“ wahr.

Bei aller berech­tig­ten und unbe­rech­tig­ten Kri­tik an den kari­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen und an der Kir­che sol­le gese­hen wer­den, dass die Cari­tas viel Gutes lei­ste. Bun­des­weit arbei­te­ten rund 600.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter für die Cari­tas, eine wei­te­re hal­be Mil­li­on Men­schen enga­gier­ten sich ehren­amt­lich. Cari­tas-Mit­ar­bei­ter sei­en in Bera­tungs­stel­len für Fami­li­en, in Kin­der­gär­ten oder in Schwan­ger­schafts-Bera­tungs­stel­len tätig. Sie hel­fen Asyl­be­wer­bern, Sozi­al­hil­fe­emp­fän­gern, Miss­brauchs­op­fern und Schuld­nern. Auch in der Hos­piz­be­we­gung sei die Cari­tas inzwi­schen unver­zicht­bar. „Die Cari­tas tut unse­rer Gesell­schaft gut, weil Sie Gutes tut.“ Es sei Auf­trag und Ver­hei­ßung, das zu tun, was Cari­tas mei­ne: „Für die Men­schen, beson­ders für die Armen zu wir­ken, damit allen Gerech­tig­keit, Frie­de und Freu­de zuteil wird!“

Die dies­jäh­ri­ge Jah­res­kam­pa­gne der Cari­tas lau­tet: „Weit weg ist näher, als du denkst!“ Cari­tas Inter­na­tio­nal küm­me­re sich bei Kata­stro­phen um die Men­schen, die von Tsu­na­mis, Hur­ri­kans und Erd­be­ben, von Ver­trei­bun­gen, Hun­gers­nö­ten und Krank­hei­ten heim­ge­sucht wür­den, so Erz­bi­schof Schick. Auf dem Mai­dan in Kiew hät­te die Cari­tas die Ver­letz­ten ver­sorgt und in der Tür­kei die Flücht­lin­ge aus dem benach­bar­ten Bür­ger­kriegs­land Syri­en. „Die­se Hil­fen ‚weit weg‘ gehen auch uns an. Wir brau­chen über­all Gerech­tig­keit und Frie­den, damit die Men­schen in Frie­den leben können.“

Cari­tas, dies habe Papst Fran­zis­kus in sei­nem Apo­sto­li­schen Schrei­ben „Evan­ge­lii gau­di­um“ deut­lich gemacht, bestehe nicht in Almo­sen der Rei­chen an die Armen. Dies wäre eine „Näch­sten­lie­be à la car­te“. Cari­tas bedeu­te viel­mehr, die Armen reich zu machen. Dies sei aber nur mög­lich, wenn „wir selbst bereit sind, ärmer zu wer­den“. Die Res­sour­cen die­ser Erde sei­en zwar begrenzt, aber reich­ten für alle – aller­dings nur dann, wenn die­se auch gerecht ver­teilt wür­den. Zunächst kön­ne die For­de­rung, ärmer zu wer­den zu Gun­sten der Not­lei­den­den in Afri­ka, Asi­en und Latein­ame­ri­ka Angst machen. „Aber wenn wir spü­ren, dass wir dadurch von einem Güter­wohl­stand zu einem Bezie­hungs­wohl­stand welt­weit kom­men, dann wird der Ver­zicht ein­fa­cher und sinn­voll“, sag­te Erz­bi­schof Schick.

Ziel der Cari­tas müs­se es sein, die Wür­de und Gleich­heit aller Men­schen zu ach­ten. Dies gel­te für Kin­der und Jugend­li­che eben­so, wie für alte und kran­ke Men­schen oder für Men­schen mit Behin­de­rung, „Cari­tas muss auf Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on hin­zie­len, damit jeder, ent­spre­chend sei­ner Mög­lich­kei­ten, am gesell­schaft­li­chen Leben teil­ha­ben kann.“

Die Cari­tas, so der Bam­ber­ger Ober­hir­te, habe einen Ver­kün­di­gungs­auf­trag, näm­lich in guten Taten die Lie­be Got­tes allen Men­schen zuteil wer­den zu las­sen und ihnen Frie­de und Freu­de zu brin­gen. „Die Cari­tas benö­tigt Ihre Unter­stüt­zung, damit sie ihr gutes Wir­ken in unse­rer Gesell­schaft und welt­weit wei­ter­füh­ren kann.“ Erz­bi­schof Schick bit­tet daher um eine Spen­de in der dies­jäh­ri­gen Cari­tas­sam­mel­wo­che. „Mögen Sie erfah­ren, dass die Hil­fe, die Sie ande­ren geben, Sie auch selbst rei­cher macht“, sag­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof abschließend.