MdB Andre­as Schwarz zur Gefäng­nis­stra­fe von Uli Hoeneß

Der Bam­berg-Forch­hei­mer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Schwarz (SPD) begrüßt das Urteil des Münch­ner Land­ge­richts gegen den frü­he­ren Fuß­ball­ma­na­ger Uli Hoeneß.

Die Höhe der Haft­stra­fe sei für ihn zwar durch­aus über­ra­schend gewe­sen, gleich­wohl habe das Gericht aber nach dem Pro­zess­ver­lauf „kei­ne ande­re Wahl“ gehabt. „Wer eine unvoll­stän­di­ge Selbst­an­zei­ge abgibt und die unglaub­li­che Sum­me von 27,2 Mio. Euro hin­ter­zieht, muss mit einer Stra­fe auch in die­ser Höhe rech­nen. Das hohe Straf­maß war unaus­weich­lich“, so der für die The­men Steu­er­hin­ter­zie­hung und Steu­er­kri­mi­na­li­tät ver­ant­wort­li­che Abge­ord­ne­te der SPD-Bundestagsfraktion.

Es stim­me nach­denk­lich, dass ein so erfolg­rei­cher Geschäfts­mann wie Uli Hoe­neß bei sei­nen Spe­ku­la­ti­ons­ge­schäf­ten nach eige­ner Aus­sa­ge offen­bar „jedes Maß ver­lo­ren“ habe und sei­nen Steu­er­be­trug auch dann nicht anzeig­te, als längst ande­re pro­mi­nen­te Steu­er­hin­ter­zie­her durch den Ankauf von Steuer-CD’s über­führt wor­den sind. „Uli Hoe­neß hat es über vie­le Jah­re ver­säumt, rei­nen Tisch zu machen. Jetzt muss er die für ihn bit­te­ren Kon­se­quen­zen tra­gen“, beton­te Andre­as Schwarz am Don­ners­tag in Berlin.

Uli Hoe­neß sei offen­bar jah­re­lang davon aus­ge­gan­gen, nicht ent­deckt zu wer­den. Als er sich ent­schlos­sen habe zu han­deln, sei es für Reue zu spät gewe­sen. Schwarz rief alle noch unent­deck­ten Steu­er­hin­ter­zie­her zur Umkehr auf. „Das Gericht hat mit dem Urteil deut­lich gemacht, das Steu­er­be­trug kein Kava­liers­de­likt ist. Mein Appell rich­tet sich an all die­je­ni­gen, die Zins­ge­win­ne im Aus­land bis­lang nicht ver­steu­ert haben: offen­ba­ren sie sich den Steu­er­be­hör­den und zah­len Sie die hin­ter­zo­ge­nen Steu­ern umge­hend nach. Nur so kön­nen sie Straf­ver­fol­gung ver­mei­den und mög­li­cher­wei­se einer Haft­stra­fe ent­ge­hen“, bekräf­tig­te das Mit­glied des Finanz­aus­schus­ses des Deut­schen Bundestages.

Andre­as Schwarz ver­wies auf den Koali­ti­ons­ver­trag zwi­schen Uni­on und SPD von Dezem­ber 2013, in dem auf Druck der SPD eine Ver­schär­fung der Rechts­la­ge für Steu­er­be­trug ver­ein­bart wor­den ist. Aktu­ell dis­ku­tie­ren die Finanz­mi­ni­ster von Bund und Län­dern hier­zu über kon­kre­te Maß­nah­men. „Es ist nach der­zei­ti­gem Stand davon aus­zu­ge­hen, dass die Rechts­la­ge ent­schie­den ver­schärft und Steu­er­hin­ter­zie­hung noch teu­rer wird. Die Luft für Steu­er­be­trü­ger wird immer dünner.“

Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te schloss mit dem Appell: „Steu­er­hin­ter­zie­hung lohnt sich nicht. Nur wer sich ehr­lich macht, kann den Kon­se­quen­zen, wie sie Uli Hoe­neß jetzt zu tra­gen hat, entgehen.“