Leser­brief zur „KJR Bürgermeisterumfrage“

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Betr.: Jugend­ar­beit im Blick

Als Eltern und Jugend­li­che dan­ken wir dem KJR für sei­ne Umfra­ge, wir fra­gen uns aber, wie ein Bür­ger­mei­ster­kan­di­dat in Ober­tru­bach sein Amt ver­steht, wenn er sagt „es kann nicht Auf­ga­be der Kom­mu­ne sein“ was Jugend­li­che nach der Schu­le machen. Wir sind der Mei­nung dass es gera­de in unse­ren länd­li­chen Orten wich­tig ist den Jugend­li­chen eine Blei­be zu bie­ten. Hier muss auch die Poli­tik aktiv wer­den und darf nicht alles auf Ver­ei­ne und Eltern abschie­ben. Wenn bei der Fra­ge nach der Schaf­fung eines Jugend­treffs und der Jugend­po­li­tik kei­ner­lei Vor­stel­lun­gen eines BGM-Kan­di­da­ten exi­stie­ren – in Ober­tru­bach gibt es seit Jah­ren kei­nen selbst­ver­wal­te­ten Jugend­treff mehr – so ist das ein Armuts­zeug­nis. (Anm. d. Red.: Die Ant­wor­ten der Bür­ger­mei­ster­kan­di­da­ten auf die KJR-Umfra­ge fin­den Sie unter http://​www​.kjr​-forch​heim​.de/​w​a​h​l​/​k​a​n​d​i​d​a​t​e​n​c​h​e​ck/)

Mit all­ge­mei­nen Aus­sa­gen wie „Finan­zier­bar­keit, Null Alko­hol, … wel­che das wer­den, wird sich dann zei­gen … Soweit kann in unse­rer schnelllebi­gen Zeit kein Mensch vor­aus­blicken …“ wird die Poli­tik unse­ren Jugend­li­chen nicht gerecht. Wenn unse­re Regie­rungs­par­tei in 6 Jah­ren in die­sem Feld nichts bewegt hat, haben wir natür­lich gro­ße Zwei­fel ob das The­ma von den glei­chen Poli­ti­kern nun tat­säch­lich ange­packt wird. In ande­ren Orten und Gemein­den sind Treffs und auch Jugend­pfle­ger, die Ver­ei­ne, Kom­mu­ne und Jugend­li­che mit Sach­ver­stand unter­stüt­zen selbst­ver­ständ­lich. Bei jeder Stra­ßen­bau­maß­nah­me wer­den haupt­amt­li­che Inge­nieu­re bezahlt, für die Jugend bleibt in Ober­tru­bach nur „ein offe­nes Ohr“.

Wir emp­feh­len allen Jugend­li­chen und Bür­gern die­sen Ver­gleich der Kan­di­da­ten anzu­schau­en. Wir, die Jugend­li­chen und Eltern begrü­ßen kla­re Aus­sa­gen wie Musik­un­ter­richt vor Ort, Infor­ma­ti­ons­blatt, kla­res Bekennt­nis zum Wahl­recht ab 16, Ein­rich­tung einer Arbeits­grup­pe anstatt „Ein­la­dung zu (i.d.R. lang­wei­li­gen) Gemein­de­rats­sit­zun­gen“, kla­res Bekennt­nis zum Jugend­raum ohne gleich mit den übli­chen Ver­hin­de­rungs­ar­gu­men­ten wie „Alko­hol, Finan­zier­bar­keit …“ dage­gen zu schie­ßen. Viel­leicht haben sich die Poli­ti­ker mal über­legt ob nicht gera­de die­se „Inter­es­sen­lo­sig­keit der Poli­tik an der Jugend“ ein Grund für Alko­hol­ex­zes­se o.ä. ist. Wir plä­die­ren für Wert­schät­zung und Respekt gegen­über den Jugend­li­chen. Wenn die Jugend , so wie es ein BGM-Kan­di­dat abschlie­ßend aus­drückt, für ihn per­sön­lich eine „Inve­sti­ti­on in die Zukunft“ ist, hät­te er mehr in kla­re Vor­stel­lun­gen sei­ner Jugend­po­li­tik inve­stie­ren müs­sen. Wir, Eltern und Jugend­li­che erhof­fen hier von der Wahl einen kla­ren Wechsel.

Rena­te Thür­mer für die Eltern,
Eli­as und Jonas Thür­mer, Rick Diede­ring für die Jugendlichen