Neun­tes Tref­fen der frän­ki­schen Eulenschützer

Die­ser Tage fand in der Gast­stät­te Klo­ster­bräu in Ebrach der 9. „Frän­ki­sche Eulen­stamm­tisch“ statt. Ein­ge­la­den hat­ten zu die­sem jähr­li­chen Erfah­rungs­aus­tausch der nord­baye­ri­schen Eulen­schüt­zer Tho­mas Stahl und Mar­tin Wöl­ker von der Kreis­grup­pe Bam­berg des Lan­des­bun­des für Vogel­schutz (LBV).

Unterwegs im Sperlingskauzrevier: Interessiert lauschen die Eulenfreunde den fachkundigen   Erläuterungen von Dr. Sperber. Foto: Anne Schneider

Unter­wegs im Sper­lings­kauz­re­vier: Inter­es­siert lau­schen die Eulen­freun­de den fach­kun­di­gen Erläu­te­run­gen von Dr. Sper­ber. Foto: Anne Schneider

Vor der eigent­li­chen Ver­an­stal­tung wur­de den Teil­neh­mern eine inter­es­san­te Exkur­si­on in die Buchen­wäl­der um Ebrach gebo­ten. Dr. Georg Sper­ber, lang­jäh­ri­ger Lei­ter des Forst­am­tes Ebrach und weit­hin bekann­ter Wald­fach­mann, führ­te in den Lebens­raum des Sper­ling­kau­zes. Die­se Klein­eu­le galt bis vor kur­zem gemein­hin als typi­scher Bewoh­ner abge­stuf­ter Nadel­wäl­der. Vor gut 15 Jah­ren tauch­te der Kauz dann im Nord­stei­ger­wald auf, wo er zur Über­ra­schung vie­ler Eulen­ken­ner fast aus­schließ­lich alte Laub­wäl­der bezog. So konn­te Dr. Sper­ber den Exkur­si­ons­teil­neh­mern Brut­plät­ze des Sper­lings­kau­zes aus den Vor­jah­ren zei­gen; der Kauz nutzt als Höh­len­brü­ter vom Bunt- oder Mit­tel­specht gezim­mer­te Woh­nun­gen. Attrak­tiv sind für die zier­li­che Eule aber nur zwei­stu­fi­ge Bestän­de: Star­ke Alt­bu­chen oder ‑eichen stel­len die Höh­len­bäu­me, wäh­rend dar­un­ter eine nied­ri­ge­re Schicht aus eng­ste­hen­den Jung­bu­chen den Kauz als Schutz vor Wald­kauz, Habicht und Sper­ber dient. Lei­der ließ sich die Eule selbst nicht blicken, trotz der täu­schend echt nach­ge­mach­ten Pfif­fe des Exkursionsleiters.

In der Gast­stät­te Klo­ster­bräu gaben dann nach der Begrü­ßung durch Tho­mas Stahl die Eulen­schüt­zer der ein­zel­nen Kreis­grup­pen mit Kurz­be­rich­ten einen Ein­blick in ihre Akti­vi­tä­ten des abge­lau­fe­nen Jah­res. So refe­rier­ten die Kreis­grup­pen Neustadt/​Aisch, Rhön- Grab­feld, Bad Kis­sin­gen, Schwein­furt, Haß­ber­ge, Coburg, Bam­berg und Forch­heim über das Anbrin­gen von Nist­hil­fen für die ver­schie­de­nen Eulen­ar­ten bzw. über die Brut­er­geb­nis­se des Jah­res 2013 oder beson­de­re Beob­ach­tun­gen, wie z.B. eine Wald­ohr­eu­len­schlaf­ge­mein­schaft bei Erlan­gen. Ins­ge­samt war das „Eulen­jahr 2013“ ein schlech­tes Jahr gewe­sen, was v.a. auf den kal­ten Win­ter und das nas­se, mäu­se­ar­me Früh­jahr zurück­zu­füh­ren ist. So konn­ten z.B. im Land­kreis Forch­heim nur neun Jung­uhus beringt wer­den. Auch bei der Schlei­er­eu­le, der ein eige­ner Vor­trag für die Groß­re­gi­on Nürn­berg galt, war der Brut­er­folg gering. Zumin­dest was die Wit­te­rung anbe­langt, lässt das Eulen­jahr 2014 hof­fen; aller­dings feh­len in vie­len Gegen­den die Mäu­se – wich­tig­ste Nah­rungs­grund­la­ge für alle Eulenarten.

Die neue­ste Pro­duk­ti­on des Natur­fil­mers Georg Hem­pf­ling aus Schna­bel­waid – „Greif­vö­gel und Eulen“ – run­de­te den infor­ma­ti­ven und anre­gen­den Abend ab.

Anne Schnei­der