Forch­hei­mer Kreis-Grü­ne for­dern von Spar­kas­se Offenheit

Nach der unse­li­gen Ver­quickung von Kom­mu­nal­po­li­tik und ört­li­cher Spar­kas­se im Land­kreis Mies­bach for­dert die grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on Kon­se­quen­zen für den Spar­kas­sen­ver­wal­tungs­rat der Ver­ei­nig­ten Spar­kas­sen Forchheim-Gräfenberg-Ebermannstadt.

„Ein erster Schritt für mehr Offen­heit ist die Offen­le­gung aller Ver­gü­tun­gen, die sowohl die Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­den als auch die gewähl­ten und bestell­ten Ver­wal­tungs­rä­te bekom­men“, for­dert der grü­ne Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Forch­hei­mer Kreis­tag Karl Wald­mann, „denn es geht z.B. bei den Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­den laut Baye­ri­scher Spar­kas­sen­ord­nung um Beträ­ge bis zu 25.000.- €.“ Vor­sit­zen­de sind im jähr­li­chen Wech­sel der Forch­hei­mer Ober­bür­ger­mei­ster und der Land­rat des Land­krei­ses Forch­heim. Dazu kom­men vier von der Ver­bands­ver­samm­lung gewähl­te Ver­wal­tungs­rä­te, zur Zeit die Kreis­rä­te Franz Josef Kraus (Eber­mann­stadt) und Micha­el Hof­mann (Eggols­heim) sowie die Forch­hei­mer Stadt­rä­te Rein­hold Otzel­ber­ger und Tho­mas Wer­ner. Bestell­te Ver­wal­tungs­rä­te waren die letz­ten sechs Jah­re der Forch­hei­mer Gün­ter Brin­ke und Georg Höt­ze­lein aus Wein­garts. „Gera­de weil die CSU durch den Lan­des­bank­skan­dal und die Vor­komm­nis­se in Mies­bach so viel Ver­trau­en ver­spielt hat, gleich­zei­tig aber auch bei der hie­si­gen Spar­kas­se über­pro­po­tio­nal ver­tre­ten ist, soll­te im Sin­ne der Spare­rin­nen und Spa­rer für abso­lu­te Trans­pa­renz und Kom­pe­tenz gesorgt wer­den“, so Wald­mann. Er habe in sei­ner Funk­ti­on als Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der auf eine Anfra­ge bei der Spar­kas­se nach der Höhe der Ver­gü­tun­gen bis­her kei­ne Aus­kunft erhal­ten. Auch Land­rat Glau­ber hat dazu gestell­te Fra­gen noch nicht beant­wor­tet.

UPDATE (11.3.2014): Klaus Wald­mann: „Heu­te um 11.46 Uhr habe ich von der Spar­kas­se Forch­heim Aus­kunft dar­über erhal­ten, dass die Ver­gü­tung des Ver­wal­tungs­rats im Jahr 2013 ins­ge­samt 84 T€ betra­gen hat. Eine Auf­schlüs­se­lung der ein­zel­nen Ver­gü­tun­gen nach Mit­glie­dern gewährt die Spar­kas­se, nach eige­ner Aus­sa­ge, aus recht­li­chen Grün­den nicht und beruft sich dabei auf das Han­dels­ge­setz­buch § 285 Nr. 9. Die Gesamt­sum­me über­trifft die von mir geschätz­te Gesamt­ver­gü­tung erheb­lich. Eine grö­ße­re Trans­pa­renz und Offen­heit ist dem­nach umso wünschenswerter.“

Die Grü­nen kün­di­gen an, die Neu­be­set­zung des Ver­wal­tungs­rats nach der Kom­mu­nal­wahl genau zu beob­ach­ten. Denn 2009 sei das Gesetz zur Stär­kung der Finanz­markt- und Ver­si­che­rungs­auf­sicht kon­kre­ti­siert wor­den. So müss­ten zukünf­tig Mit­glie­der in Auf­sichts­or­ga­nen die getä­tig­ten Geschäf­te nicht nur ver­ste­hen, son­dern auch Risi­ken beur­tei­len und nöti­gen­falls sogar Ände­run­gen durch­set­zen (Gesetz über das Kre­dit­we­sen). „Man darf gespannt sein, wem von den Par­tei­en die gefor­der­te Sach­kun­de bei der Neu­be­set­zung zuge­traut wird, denn die BaFin hat die Mess­lat­te dies­be­züg­lich sehr hoch gehängt“, mahnt Kreis­rä­tin Lisa Badum. Sie weist auch dar­auf hin, dass für die Ver­wal­tungs­rä­te kei­ner­lei Inter­es­sen­kon­flik­te z.B. zu ihrer wirt­schaft­li­chen Tätig­keit bestehen dür­fen, ganz abge­se­hen von der Annah­me eines frei­zü­gi­gen Spon­so­rings, wie im Fal­le des Mies­ba­cher Land­rats Kreidl und sei­nes Stellvertreters.