Jetzt schon Nist­kä­sten auf­hän­gen: Vögel suchen bereits nach Brutquartieren

Jeder kann bei der Woh­nungs­su­che hel­fen – Erfolg ist nahe­zu garantiert

Bei den anhal­tend mil­den Tem­pe­ra­tu­ren ist kaum zu über­hö­ren, dass die Balz bei eini­gen Vögeln schon begon­nen hat. Der Lan­des­bund für Vogel­schutz (LBV) ruft des­halb dazu auf, jetzt Nist­kä­sten auf­zu­hän­gen und zu bau­en. Man­che Mei­sen und Sta­re stecken der­zeit schon in den Vor­be­rei­tun­gen für den Nest­bau. Doch auf der Suche nach einer pas­sen­den Blei­be haben vie­le Vögel mit einem zuneh­men­den Ver­lust an natür­li­chen Brut­plät­zen zu kämp­fen. Nist­hil­fen in Gär­ten und auf Bal­ko­nen schaf­fen erfolg­rei­chen Ersatz und bie­ten Natur­freun­den eine gute Mög­lich­keit für prak­ti­schen Natur­schutz mit hoher Erfolgsgarantie.

Der LBV schätzt das Poten­zi­al für Nist­hil­fen als sehr groß ein und ein Erfolg ist nahe­zu garan­tiert. „In 90 Pro­zent der Fäl­le wer­den die Nist­hil­fen auch ange­nom­men, und einen Vogel beim Nest­bau und bei der Füt­te­rung sei­ner Jun­gen beob­ach­ten zu kön­nen, ist ein wah­res Natur­schau­spiel“, so der LBV-Bio­lo­ge Alf Pil­le. Auf­grund des mil­den Win­ters ist bereits jetzt der rich­ti­ge Zeit­punkt zum Auf­hän­gen der Nist­kä­sten gekom­men. „Vie­le Vogel­ar­ten haben sich schon zu Paa­ren zusam­men gefun­den und ver­schaf­fen sich nun einen Über­blick über den Woh­nungs­markt“, so Pil­le weiter.

Grund­sätz­lich ist jeder Nist­ka­sten von Nut­zen, denn in kal­ten Näch­ten schla­fen Vögel ger­ne dar­in und suchen Schutz. Dabei ist die Band­brei­te der Nist­hil­fen weit­aus grö­ßer, als weit­hin bekannt. Neben den bekann­ten Halb­höh­len- und Höh­len­brü­ter­kä­sten für Gar­ten­vö­gel wie für Mei­sen und Sta­re, gibt es auch spe­zi­el­le Hil­fen für Klei­ber, Rot­schwanz oder Zaun­kö­nig. Wer noch Groß­vö­gel wie Eulen und Turm­fal­ke dazu­rech­net, kommt auf Dut­zen­de ver­schie­de­ner Nisthilfen.

“Wer einen Nist­ka­sten selbst bau­en möch­te, soll­te sich etwas beei­len“, erklärt Alf Pil­le. „Mit etwas hand­werk­li­chem Geschick und ohne gro­ßen finan­zi­el­len Auf­wand ist die neue Vogel­woh­nung aber im Nu zusam­men­ge­zim­mert.“ Gera­de für Kin­der und Jugend­li­che wird die hei­mi­sche Vogel­welt so direkt erleb­bar, da sich nach dem Auf­hän­gen des Nist­ka­stens in der Regel schnell ein Erfolgs­er­leb­nis einstellt.

Wer im Herbst ver­ges­sen hat, sei­ne Nist­kä­sten zu rei­ni­gen, soll­te dies nun umge­hend tun. Im Nor­mal­fall genügt Aus­keh­ren, Aus­wa­schen oder gar Des­in­fi­zie­ren ist nicht nötig. Dabei aller­dings etwas vor­sich­tig vor­ge­hen und vor­her sicher­stel­len, dass sich kein Tier dar­in befin­det, sonst kann man von Win­ter­un­ter­mie­tern wie dem Sie­ben­schlä­fer über­rascht wer­den. Eine kosten­lo­se Bro­schü­re und alle wei­te­ren wich­ti­gen Infos zu Stand­ort, Sicher­heit, Auf­hän­gung, Loch­grö­ßen und zahl­rei­che Bau­an­lei­tun­gen fin­den Natur­freun­de unter www​.lbv​.de/​N​i​s​t​k​a​s​ten.

Doch nicht nur Vögel, auch Fle­der­mäu­se und Insek­ten neh­men Nist­hil­fen ger­ne an. Am ein­fach­sten sind Wild­bie­nen­klöt­ze mit unter­schied­li­chen Bohr­loch­grö­ßen zu bau­en. Das Holz­stück dann an einer son­ni­gen, wind­ge­schütz­ten Stel­le im Gar­ten auf­ge­hängt und schon fin­den dort Bie­nen und Wes­pen ein Zuhau­se. „Auch ein Hum­mel­ka­sten ist nicht schwie­ri­ger als eine Halb­höh­le für Vögel zu bau­en“, erklärt Pil­le. Fle­der­maus­kä­sten benö­ti­gen etwas mehr Auf­wand, kön­nen jedoch meh­re­re Jah­re von den Tie­ren bewohnt werden.