Ver­schol­le­ne Litho­gra­phien des „Klei­nen Prin­zen“ in Bayreuth

Aus­stel­lung in der Gale­rie von RW21 vom 4. März bis 14. April

Foto © Sammlung Michael-Andreas Wahle

Foto © Samm­lung Micha­el-Andre­as Wahle

„Man sieht nur mit dem Her­zen gut. Das Wesent­li­che ist für die Augen unsicht­bar.“ Die­ses Zitat aus dem Buch „Der Klei­ne Prinz“ ist welt­weit bekannt. Das 94seitige Büch­lein wur­de seit sei­nem Erschei­nen 1943 in rund 180 Spra­chen über­setzt und zählt zu den mei­st­über­setz­ten Wer­ken der Welt­li­te­ra­tur. Saint-Exu­pery betrach­te­te es als Gesamt­kunst­werk, in dem Text und Bild auf sei­nen aus­drück­li­chen Wunsch hin untrenn­bar zusam­men gehö­ren soll­ten. Die Stadt­bi­blio­thek im RW21 zeigt die­se zau­ber­haf­te und welt­be­rühm­te Geschich­te in zeich­ne­ri­schen Epi­so­den im Poe­sie-Monat März als Aus­stel­lung: Zu sehen sind in der Gale­rie vom 4. März bis 10. April 20 Ori­gi­nal-Litho­gra­phien auf Büt­ten-Papier in höch­ster Qua­li­tät. Jedes Blatt ist mit „Antoine de Saint-Exupéry“-Nachlass-Signatur gestempelt.

Zur Geschich­te

„Der klei­ne Prinz“ ist die Geschich­te eines Pilo­ten, dem nach einer Bruch­lan­dung in der Wüste ein gold­haa­ri­ger klei­ner Prinz begeg­net. Er stammt von einem klei­nen Stern und befragt den Pilo­ten zum Leben auf der Erde. In der Erzäh­lung „Le Petit Prin­ce“ mischen sich auto­bio­gra­phi­sche und mär­chen­haf­te Ele­men­te. Obwohl der Autor die Erzäh­lung für Kin­der geschrie­ben hat­te, wur­de sie mit ihrer phi­lo­so­phi­schen Betrach­tung und den all­ge­mein­gül­ti­gen Aus­sa­gen über die Welt vor allem von Erwach­se­nen geschätzt. Am 6. April 1943 erschien in New York die erste eng­li­sche, kurz dar­auf auch die erste illu­strier­te fran­zö­si­sche Ausgabe.

Zum Autor

Antoine de Saint-Exupé­ry wur­de am 29. Juni 1900 in Lyon gebo­ren. Er ver­lor früh den Vater und wur­de von der Mut­ter auf dem Schloss de La Mole erzo­gen. Er war Schü­ler in einem Jesui­ten­kol­leg, spä­ter Archi­tek­tur­stu­dent in Paris, Sol­dat bei der Luft­waf­fe, Han­dels­ver­tre­ter. In den zwan­zi­ger Jah­ren wur­de er Flie­ger und flog die Strecke Tou­lou­se-Casa­blan­ca-Dakar. Im Sep­tem­ber 1939 wur­de Saint-Exupé­ry Pilot in einer Auf­klä­rer-Staf­fel, im Dezem­ber 1940 ging er nach Ame­ri­ka, 1943 kam er an die Front in Nord­afri­ka. Am 31. Juli 1944 star­te­te er vom Flug­ha­fen Bor­go auf Kor­si­ka zu sei­nem letz­ten Auf­klä­rungs­flug. Er ist nie zurück­ge­kehrt. Das Wrack sei­ner Maschi­ne wur­de im Jahr 2000 auf dem Grund des Mit­tel­meers bei Mar­seil­le geor­tet und 2004 geho­ben und identifiziert.