E.T.A.-Hoffmann-Theater Bam­berg: Nora Gom­rin­ger liest „Hun­de­jah­re“ von Gün­ter Grass

Bis zum 16. März sind im Thea­ter­foy­er Radie­run­gen von Gün­ter Grass zu sehen, die 2010 ent­stan­den und sei­nen Roman Hun­de­jah­re illu­strie­ren. Im Kon­text die­ser Aus­stel­lung möch­ten wir mit einer Lesung im Treff the­ma­tisch anknüpfen.

Nora Gomringer. (c) Jürgen Bauer

Nora Gom­rin­ger. © Jür­gen Bauer

Der Roman, der zusam­men mit Die Blech­trom­mel und Katz und Maus zu der „Dan­zi­ger Tri­lo­gie“ des Autors gehört, wird aus der Sicht drei­er Prot­ago­ni­sten erzählt: Amsel, Matern und Lie­be­nau, die sich grob dem Sche­ma Opfer – Täter – Mit­läu­fer im Natio­nal­so­zia­lis­mus zuord­nen las­sen, aber auch die­se Gren­zen ver­wischt Grass. Der Titel Hun­de­jah­re bezieht sich auf die zen­tra­le Bedeu­tung des Hun­de-Motivs in dem Buch, das die NS-Ideo­lo­gie sati­risch behan­delt: So wird mehr­mals auf den Stamm­baum des Hun­des Prinz, der Adolf Hit­ler zum Geschenk gemacht wird, hin­ge­wie­sen – eine Anspie­lung auf die Bedeu­tung, die die Natio­nal­so­zia­li­sten der ras­si­schen Abstam­mung zuwiesen.

Nora Gom­rin­ger, Direk­to­rin des hie­si­gen Künst­ler­hau­ses Vil­la Con­cor­dia und inter­na­tio­nal tou­ren­de Dich­te­rin, wird im Treff einen Aus­zug aus dem Roman lesen. Das Buch gilt all­ge­mein als ein kom­ple­xe­res Werk als bei­spiels­wei­se Die Blech­trom­mel, wird von Grass selbst jedoch als das wich­ti­ge­re Buch ein­ge­stuft. Die Lesung im Thea­ter bie­tet eine will­kom­me­ne Gele­gen­heit, sich selbst eine Mei­nung dazu zu bilden.

Vor­stel­lung: 28. Febru­ar | 20:00 | Treff | Ein­tritt 6 € (3 € erm.)