MdB Eli­sa­beth Schar­fen­berg: „Gip­fel der Unglaub­wür­dig­keit – CSU stopp­te Gen­mais nicht und ist jetzt doch dagegen“

Anläss­lich der Ankün­di­gung der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, eine Bun­des­rats­in­itia­ti­ve gegen Gen­mais star­ten zu wol­len, erklärt die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Eli­sa­beth Scharfenberg:

Das Kind ist bereits in den Brun­nen gefal­len. Auch auf­grund des Stimm­ver­hal­tens der CDU/CSU in Ber­lin kann es nun wie­der Gen­mais auf baye­ri­schen Fel­dern geben. Und zwar Gen­tech-Mais „1507“, eine Mais­sor­te, die ein hoch­wirk­sa­mes Insek­ten­gift selbst pro­du­ziert und die damit ihren in Deutsch­land ver­bo­te­nen Vor­gän­gen MON810 noch toppt. Es war die Gro­ße Koali­ti­on, die den Gen­mais in Brüs­sel nicht gestoppt hat. Dass sich die CSU in Bay­ern jetzt zu einer Initia­ti­ve im Bun­des­rat gegen Gen­mais auf­schwingt, ist der Gip­fel der Unglaubwürdigkeit.

Denn gera­de noch hat sich Deutsch­land in Brüs­sel ent­hal­ten, als es dar­um ging den Gen­mais in Euro­pa zu stop­pen. Die Emp­feh­lung für die­se Ent­hal­tung kam aus dem Deut­schen Bun­des­tag. Zustan­de kam sie mit den Stim­men der Gro­ßen Koali­ti­on und der des dama­li­gen CSU-Land­wirt­schafts­mi­ni­ster Fried­rich. Nur ein kla­res Nein Deutsch­lands hät­ten den Vor­marsch der Gen­tech­nik in Euro­pa gestoppt. Aber zu einem kla­ren Bekennt­nis fehl­te der CSU in Ber­lin der Mut. Da war der CSU die Jacke näher als die Hose, und das Frei­han­dels­ab­kom­men mit den USA wich­ti­ger als die hei­mi­schen Bauern.

Jetzt soll also ein biss­chen Repa­ra­tur betrie­ben wer­den. Ande­ren mutet man die Gei­ßel Gen­mais zu, mit allen unge­klär­ten Risi­ken, nur das Hei­mat­land des Land­wirt­schafts­mi­ni­sters soll ver­schont blei­ben. Ein ris­kan­tes Spiel, das die CSU da spielt, denn die gen­tech­nisch ver­än­der­ten Pol­len machen an Staats­gren­zen nicht Halt. Leid­tra­gen­de könn­ten die Bau­ern auch in Ober­fran­ken wer­den. Nur ein Nein in Euro­pa wäre der rich­ti­ge Weg gewe­sen. Die CSU hat das Ver­trau­en der Bau­ern nicht mehr verdient.