Kunst­mu­se­um Bay­reuth zeigt Ita­lie­ni­sche Holzschnitte

LA XILO­GRA­FIA ITA­LIA­NA (1912 – 2012): klas­si­sche, moder­ne und zeit­ge­nös­si­sche Ita­lie­ni­sche Holz­schnit­te aus öffent­li­chen Samm­lun­gen in La Spe­zia und aus Ita­lie­ni­schen Pri­vat­samm­lun­gen. Eröff­nung: Sonn­tag, 23.2.2014, 11 Uhr

Das Aus­stel­lungs­pro­gramm des Kunst­mu­se­um Bay­reuth steht in die­sem ersten Halb­jahr unter dem The­ma „Ita­li­en“. Nicht nur eröff­nen wir in die­sen Tagen eine Aus­stel­lung mit Holz­schnit­ten aus der Bay­reu­ther Part­ner­stadt La Spe­zia und im Som­mer eine gro­ße Schau mit Kunst, Archi­tek­tur, Design von Mar­cel­lo Moran­di­ni, auch die Lan­ge Muse­ums­nacht am 17.5. wird unter dem Mot­to „Ita­lie­ni­sche Nacht“ ste­hen und dazu ein bun­tes Pro­gramm für alle Besuchs­grup­pen anbieten.

Die Tra­di­ti­on die­ser wohl älte­sten Hoch­druck­tech­nik reicht weit zurück. Schon in Baby­lo­ni­en und Ägyp­ten und im Chi­na des 4. Jahr­hun­derts wur­den Holz­stem­pel ver­wen­det. Im 9. Und 10. Jahr­hun­dert ent­ste­hen dort und Japan bereits erste künst­le­ri­sche Holz­schnit­te – eine Tra­di­ti­on, die sich ab dem 18. Jahr­hun­dert auch in Euro­pa aus­wir­ken soll­te. Dort ent­fal­tet sich die Tech­nik des Holz­schnitts mit dem Sie­ges­zug des Buch­druckes im 15. Jahr­hun­dert und war damals die ein­zi­ge Art, Bil­der zu repro­du­zie­ren und zu vervielfältigen.

Land­läu­fig wird die Holz­schnitt-Tech­nik vor allem mit dem deut­schen Expres­sio­nis­mus in Ver­bin­dung gebracht, mehr noch, der Holz­schnitt gilt als die wohl deut­sche­ste Kunst­rich­tung des zwan­zig­sten Jahr­hun­derts. In der Dr. Hel­mut und Con­stan­ze Mey­er Kunst­stif­tung bewahrt das Kunst­mu­se­um Bay­reuth zahl­rei­che Wer­ke die­ser Zeit. „LA Xilo­gra­fia Ita­lia­na“ zeigt, dass es in Ita­li­en eine inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit der Holz­schnitt-Tech­nik gibt. Beein­flusst durch die Zeit­schrift „L‘Eroica“, die 1911 in La Spe­zia erschien, und durch die Aus­stel­lung in Levan­to von 1912, an der bekann­te Künst­ler teil­nah­men, ent­wickel­te sich bis heu­te eine leben­di­ge Kunst­sze­ne um das Medi­um Holzschnitt.

Erst­mals in Deutsch­land sind nun im Bay­reu­ther Kunst­mu­se­um die gan­ze Viel­falt und der gan­ze Reich­tum der klas­si­schen, moder­nen und zeit­ge­nös­si­schen ita­lie­ni­schen Holz­schnit­te zu sehen. Vie­le bekann­te Namen – wie Bar­bie­ri, Da Caro­lis, Guar­ne­ri, Man­tel­li oder Moroni sind dort zu fin­den, die in der Zeit der gro­ßen inter­na­tio­na­len Kunst­aus­stel­lung in Levan­to 1912 bis heu­te im künst­le­ri­schen Umfeld der Zeit­schrift „L’Eroica“ gear­bei­tet haben.

Natür­lich gibt es auch etli­che Neu­ent­deckun­gen. Das Bild­pro­gramm der Aus­stel­lung reicht von Buch­il­lu­stra­tio­nen und Exli­bris bis zu Por­traits und frei­en Arbei­ten und vom Jugend­stil über die Abstrak­ti­on bis zur Pit­tu­ra Meta­fi­si­ca und zur gesti­schen Form: Bis zum heu­ti­gen Tage wird die­se uralte Tech­nik immer wie­der neu gese­hen und verwendet.

Die Aus­stel­lung ent­stand zwi­schen dem Kunst­mu­se­um Bay­reuth und den Isti­tu­zi­o­ne Per I Ser­vi­zi Cul­tu­ra­li Del­la Spe­zia als ein Pro­jekt der „Gemellag­gio“, der gemein­sa­men Städte-Partnerschaft.

Ein umfang­rei­ches muse­ums­päd­ago­gi­sches Pro­gramm mit Vor­trä­gen, Füh­run­gen und prak­ti­schen Ange­bo­ten und spe­zi­ell für Schul­klas­sen, Kin­der­Kunst­Kur­se und Senio­ren beglei­tet die Aus­stel­lung. (Pro­gramm als PDF-Datei zum Her­un­ter­la­den)