28.387 neue Arbeits­plät­ze: Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft zeigt kla­ren Aufwärtstrend

28.387 neue Arbeits­plät­ze wur­den seit 2007 in Ober­fran­ken neu geschaf­fen, mel­det die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Damit waren 2013 ins­ge­samt 395.647 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­te tätig. Zu den gro­ßen Gewin­nern zäh­len das Gesund­heits­we­sen, der Bereich Erzie­hung und Unter­richt, der Ein­zel­han­del, der Maschi­nen­bau und der Sek­tor Unter­neh­mens­füh­rung und ‑bera­tung.

„Mit der Ent­wick­lung der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten der ver­gan­ge­nen Jah­re kön­nen wir sehr zufrie­den sein“, so IHK-Prä­si­dent Heri­bert Trunk. „Ein Beschäf­tig­ten­zu­wachs um 28.387 ist nicht von schlech­ten Eltern, ent­spricht dies doch der Beschäf­tig­ten­zahl eines Land­krei­ses Forch­heim oder Wun­sie­del.“ Ledig­lich im Kri­sen­jahr 2009 wur­de der seit 2005 anhal­ten­de Posi­tiv­trend unter­bro­chen, damals war die Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung rück­läu­fig, es gin­gen 3.274 Arbeits­plät­ze verloren.

„Dank inno­va­ti­ver Kurz­ar­bei­ter­geld­re­ge­lun­gen und einer hohen Robust­heit der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft hielt sich der Beschäf­tig­ten­ab­bau damals gott­lob in Gren­zen, ande­re Län­der lei­den heu­te noch unter den Ereig­nis­sen des Jah­res 2009“, so Trunk. Ins­be­son­de­re wäh­rend der Kri­se habe sich das hohe Ver­ant­wor­tungs- und Wer­te­be­wusst­sein der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men bewie­sen. „Vie­le Betrie­be haben ihre Beleg­schaf­ten gehal­ten und konn­ten des­halb nach der Kri­se von der Pole Posi­ti­on aus durch­star­ten. Mit die­ser Stra­te­gie haben sie gro­ßen Weit­blick bewie­sen“, so Trunk. Den höch­sten Beschäf­tig­ten­zu­wachs erreich­te Ober­fran­ken mit 10.832 im Jahr 2011, im abge­lau­fe­nen Jahr fiel der Zuwachs mit 2.100 Per­so­nen beschei­de­ner aus.

Kera­mik­in­du­strie ver­liert Arbeitsplätze

Inner­halb der ver­schie­de­nen Bran­chen ver­lief die Ent­wick­lung unter­schied­lich. Im Bereich Glas/​Keramik/​Steine und Erden ging die Beschäf­tig­ten­zahl seit 2007 um 2.079 zurück, bei den Tex­til­her­stel­lern um 1.365. Auch im Bereich Lage­rei und Ver­kehrs­dienst­lei­stun­gen ging die Beschäf­tig­ten­zahl um 1.399 zurück. „Gleich­zei­tig stieg aber die Beschäf­tig­ten­zahl im Wirt­schafts­sek­tor ‚Land­ver­kehr‘ um 1.793“, so Peter Beli­na, bei der IHK Ansprech­part­ner für das The­ma Wirt­schafts­be­ob­ach­tung. Dies ist einer­seits auf eine geän­der­te Zuord­nung der Unter­neh­men zu die­sen bei­den Bran­chen und ande­rer­seits auf eine Ver­schie­bung der Nach­fra­ge zurückzuführen.

Gesund­heits­we­sen legt deut­lich zu

Größ­ter Gewin­ner bei der Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung ist das Gesund­heits­we­sen, wo die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten um 4.209 gestie­gen ist. Aber auch in den Berei­chen Erzie­hung und Unter­richt, Ein­zel­han­del, Maschi­nen­bau, Unter­neh­mens­füh­rung und ‑bera­tung, Sozi­al­we­sen oder wirt­schafts­na­he Dienst­lei­stun­gen ist die Beschäf­tig­ten­zahl in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren jeweils um mehr als 2.000 gestie­gen. „Beson­ders auf­fäl­lig ist die Ent­wick­lung bei den wirt­schafts­na­hen Dienst­lei­stun­gen und der Unter­neh­mens­füh­rung und ‑bera­tung, wo sich die Mit­ar­bei­ter­zahl bin­nen sechs Jah­ren mehr als ver­dop­pelt hat“, so Trunk.

Ober­fran­ken mit hohem „krea­ti­ven Milieu“

Dass die Indu­strie in Ober­fran­ken eine über­durch­schnitt­li­che Rol­le spielt, ist bekannt – schließ­lich ver­zeich­net Ober­fran­ken die zweit­höch­ste Indu­strie­dich­te Euro­pas. Trunk: „Inzwi­schen gibt es aber auch im Dienst­lei­stungs­sek­tor Bran­chen, wo Ober­fran­ken über­durch­schnitt­lich vie­le Beschäf­tig­te auf­weist.“ Dazu zäh­len neben dem Ver­si­che­rungs­ge­wer­be „Anbie­ter von wirt­schaft­li­chen Dienst­lei­stun­gen“ wie Schreib­dien­ste, Call­cen­ter oder Aus­kunf­tei­en sowie „krea­ti­ve, künst­le­ri­sche und unter­hal­ten­de Tätig­kei­ten“, wie Thea­ter­en­sem­bles, Schrift­stel­ler, Künst­ler, Restau­ra­to­ren, selb­stän­di­ge Jour­na­li­sten, Thea­ter- und Kon­zert­ver­an­stal­ter oder Klein­kunst­büh­nen. „Gemes­sen an der Ein­woh­ner­zahl sind in die­sem Sek­tor dop­pelt so vie­le Men­schen tätig wie im Rest Bay­erns“, betont der IHK.-Präsident.