Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Prof. Dr. Vol­ker Ulm ist neu­er Lehr­stuhl­in­ha­ber für Mathe­ma­tik und ihre Didaktik

Symbolbild Bildung

Prof. Dr. Vol­ker Ulm hat zum Win­ter­se­me­ster 2013/14 den Lehr­stuhl für Mathe­ma­tik und ihre Didak­tik über­nom­men. Damit zäh­len Leh­rer­bil­dung und fach­di­dak­ti­sche For­schung im mathe­ma­tisch-natur­wis­sen­schaft­li­chen Bereich wei­ter­hin zu den For­schungs­schwer­punk­ten der Uni­ver­si­tät Bayreuth.

Prof. Dr. Volker Ulm

Prof. Dr. Vol­ker Ulm

Vol­ker Ulm stu­dier­te Mathe­ma­tik (Diplom) an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen sowie Mathe­ma­tik und Phy­sik für das Lehr­amt an Gym­na­si­en. In einem Gra­du­ier­ten­kol­leg ‚Mathe­ma­tik im Bereich ihrer Wech­sel-wir­kung mit der Phy­sik‘ pro­mo­vier­te er an der LMU Mün­chen. Fünf Jah­re arbei­te­te er als Gymnasiallehrer.

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth kennt er seit 2001, als er zur Mit­ar­beit im Pro­gramm SINUS und zur Ein­rich­tung des Zen­trums für mathe­ma­tisch-natur­wis­sen­schaft­li­chen Unter­richt (Z‑MNU) an den Lehr­stuhl für Mathe­ma­tik und ihre Didak­tik durch das Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um für fünf Jah­re abge­ord­net wur­de. Nach jeweils ein­jäh­ri­gen Tätig­kei­ten auf Pro­fes­su­ren an den Päd­ago­gi­schen Hoch­schu­len Hei­del­berg und Karls­ru­he nahm er im Jahr 2007 den Ruf der Uni­ver­si­tät Augs­burg auf den Lehr­stuhl für Didak­tik der Mathe­ma­tik an. In Augs­burg hat­te er u.a. das Amt des Dekans und des Stu­di­en­de­kans der Mathe­ma­tisch-Natur­wis­sen­schaft-lichen Fakul­tät sowie des Geschäfts­füh­ren­den Direk­tors des Insti­tuts für Mathe­ma­tik inne. Seit 1. Okto­ber 2013 ist der 42-Jäh­ri­ge an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth tätig.

Fach­di­dak­ti­sche Forschungsarbeit

Im Zen­trum der fach­di­dak­ti­schen For­schungs­ar­beit von Prof. Dr. Vol­ker Ulm steht die Wei­ter­ent­wick­lung von Mathe­ma­tik­un­ter­richt in sei­ner Grund­struk­tur. „Ein Haupt­ziel von Mathe­ma­tik­un­ter­richt ist die Ent­wick­lung der Denk­fä­hig­kei­ten aller Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Dazu ist es ent­schei­dend, wie der Unter­richt inhalt­lich und metho­disch gestal­tet wird“, erläu­tert der Wissenschaftler.

Um didak­ti­sche Kon­zep­te wie etwa ‚for­schen­des Ler­nen‘ im Schul­we­sen zu ver­an­kern, enga­giert sich Prof. Ulm seit vie­len Jah­ren in regio­na­len, natio­na­len und euro­päi­schen (Drittmittel-)Projekten zur Leh­rer­fort­bil­dung. „Lehr­kräf­te sind ent­schei­dend für Qua­li­tät im Unter­richt. Ihr Den­ken und Han­deln bestimmt das Ler­nen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler“, führt Prof. Ulm aus. Dazu lei­tet er aktu­ell ein von der Euro­päi­schen Uni­on bis Ende 2015 geför­der­tes Pro­jekt ‚Deve­lo­ping Key Com­pe­ten­ces by Mathe­ma­tics Edu­ca­ti­on (Key­Co­Math)‘, das auf die För­de­rung von Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen im Mathe­ma­tik­un­ter­richt abzielt. Auch das Lehr­amts-stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist in die­ses Pro­jekt ein­be­zo­gen, um künf­ti­ge Mathe­ma­tik­lehr­kräf­te auf Her­aus­for­de­run­gen in der Unter­richts­pra­xis vorzubereiten.

Digi­ta­le Medi­en im Mathematikunterricht

Einen wei­te­ren For­schungs­schwer­punkt am Lehr­stuhl für Mathe­ma­tik und ihre Didak­tik der Uni­ver­si­tät Bay­reuth stel­len digi­ta­le Medi­en im Mathe­ma­tik­un­ter­richt dar. Dazu wer­den u.a. die Soft­ware ‚Sket­cho­me­try‘ für gesten­ge­steu­er­tes Kon­stru­ie­ren am Tablet-PC sowie zuge­hö­ri­ge didak­ti­sche Kon­zep­te für den Unter­richt ent­wickelt, in der Schul­pra­xis genutzt und eva­lu­iert. Das Poten­ti­al digi­ta­ler Medi­en liegt dabei auch in der ein­her­ge­hen­den Wei­ter­ent­wick­lung der Unter­richts­kul­tur. Der Com­pu­ter und die ein­ge­setz­ten Medi­en sind Werk­zeu­ge, um selbst­stän­di­ges Arbei­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit mathe­ma­ti­schen Inhal­ten, gemein­schaft­li­ches For­schen und Ent­decken, Argu­men­tie­ren und Begrün­den sowie koope­ra­ti­ves Prä­sen­tie­ren und Dis­ku­tie­ren erar­bei­te­ter Resul­ta­te anzuregen.

För­de­rung beson­ders begab­ter Schü­le­rin­nen und Schüler

Ein gro­ßes Anlie­gen ist Prof. Dr. Ulm die För­de­rung beson­ders begab­ter Schü­le­rin­nen und Schü­ler. „Das Schul­we­sen ist für die mög­lichst opti­ma­le För­de­rung aller Kin­der und Jugend­li­chen da. Es gibt zwar eine Rei­he von Ein­zel­an­ge­bo­ten für beson­ders Begab­te, aller­dings feh­len hier­bei in Bay­ern eine gewis­se Syste­ma­tik, Kon­ti­nui­tät und flä­chen­decken­de Ver­brei­tung. Zudem besitzt der regu­lä­re Unter­richt im Schul­all­tag für wir­kungs­vol­le Begab­ten­för­de­rung die größ­te Bedeu­tung und ein Poten­ti­al, das der­zeit noch nicht aus­rei­chend genutzt wird“, stellt Prof. Dr. Vol­ker Ulm fest. Dazu sol­len von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth aus nach­hal­ti­ge Impul­se zur Wei­ter­ent­wick­lung des Leh­rens und Ler­nens in der Schu­le ausgehen.