Stadt Bam­berg ver­öf­fent­licht Anlei­tung für den Ein­bau von Boden­in­di­ka­to­ren im öffent­li­chen Raum

Tech­ni­scher Leit­fa­den für mehr Barrierefreiheit

Sozialreferent Ralf Haupt, Erika Mühlthaler Landesverkehrsbeauftragte des BBSB, Behindertenbeauftragte Nicole Orf, Oberbürgermeister Andreas Starke, Baureferent Thomas Beese

Sozi­al­re­fe­rent Ralf Haupt, Eri­ka Mühl­tha­ler Lan­des­ver­kehrs­be­auf­trag­te des BBSB, Behin­der­ten­be­auf­trag­te Nico­le Orf, Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, Bau­re­fe­rent Tho­mas Beese

Die Stadt Bam­berg setzt voll auf Bar­rie­re­frei­heit. Das städ­ti­sche Bau­re­fe­rat hat nun einen tech­ni­schen Leit­fa­den für den Aus­bau von Boden­in­di­ka­to­ren im öffent­li­chen Raum ver­öf­fent­licht. Bau­herrn und Pla­nern steht damit ab sofort ein ver­läss­li­cher Rat­ge­ber für mehr Bar­rie­re­frei­heit bei Bau­maß­nah­men zur Ver­fü­gung. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, Bau­re­fe­rent Tho­mas Bee­se, Sozi­al­re­fe­rent Ralf Haupt, die Behin­der­ten­be­auf­trag­te Nico­le Orf sowie die Lan­des­ver­kehrs­be­auf­trag­te des Baye­ri­schen Blin­den- und Seh­be­hin­der­ten­bun­des (BBSB) Eri­ka Mühl­tha­ler stell­ten den Rat­ge­ber der Öffent­lich­keit am Wil­helms­platz vor. Der Kreis­ver­kehr gilt als vor­bild­li­ches Bei­spiel für den Ein­bau von Boden­in­di­ka­to­ren und größt­mög­li­che Bar­rie­re­frei­heit. Bay­ern­weit liegt bis­her kein ver­gleich­ba­res Hand­buch vor.

Seit 2011 regelt die über­ar­bei­te­te DIN 32984:2011–10 den Ein­satz von Boden­in­di­ka­to­ren für blin­de und seh­be­hin­der­te Men­schen im öffent­li­chen Raum. Boden­in­di­ka­to­ren sind fühl­ba­re Ele­men­te im Boden­be­lag, die mit dem Blin­den­stock und den Füßen wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen. Weil die DIN bei Neu­pla­nun­gen und auch beim Bau­en im Bestand lei­der vie­le Fra­gen offen lässt, hat sich die Stadt Bam­berg ent­schlos­sen, einen Leit­fa­den für Pla­ner und alle am Bau Betei­lig­te mit klar ver­ständ­li­chen Zeich­nun­gen und System­skiz­zen zu veröffentlichen.

Die Stadt Bam­berg setzt sich seit lan­gem auf ver­schie­de­nen Ebe­nen für die gesell­schaft­li­che Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung ein. Ins­be­son­de­re als Auf­trag­ge­ber von Bau­maß­nah­men im öffent­li­chen Raum kommt der Stadt eine gro­ße Ver­ant­wor­tung bei der Schaf­fung einer bar­rie­re­frei­en Umge­bung zu. Mit der DIN 32984:2011–10 liegt zwar ein Regel­werk vor, wel­ches die Anfor­de­run­gen an den Ein­satz von Boden­in­di­ka­to­ren im öffent­li­chen Raum beschreibt und fest­legt, in der Pra­xis blei­ben beim Pla­nen und ins­be­son­de­re beim Bau­en im Bestand, unter den beson­de­ren Anfor­de­run­gen in einer Welt­erbe­stadt, jedoch häu­fig offe­ne Fra­gen bei der Umset­zung der Norm. Die Nach­fra­ge der Pla­ner und aller am Bau Betei­lig­ten nach leicht ver­ständ­li­chen Dar­stel­lun­gen zur Anwen­dung von Boden­in­di­ka­to­ren, sowie der Umstand, dass Bay­ern­weit noch kein ver­gleich­ba­res Hand­buch vor­liegt, war Anlass für den vor­lie­gen­den Leitfaden.

Für die Erstel­lung des Leit­fa­dens hat die Stadt Bam­berg den Sicher­heits­au­di­tor Edgar Göl­ler beauf­tragt, der sich als Mit­ar­bei­ter des Inge­nieur­bü­ro Höh­nen & Part­ner in Bam­berg seit lan­gem inten­siv mit dem The­ma Bar­rie­re­frei­heit im öffent­li­chen Raum beschäf­tigt. In Zusam­men­ar­beit mit Sil­ke Klot­zek vom Stadt­pla­nungs­amt sowie der Behin­der­ten­be­auf­trag­ten Nico­le Orf ent­stand der vor­lie­gen­de Leit­fa­den, der in Ergän­zung der DIN die Anord­nung von Boden­in­di­ka­to­ren im Detail und unter Berück­sich­ti­gung der bebau­ten Umge­bung auf­zeigt. Hier­zu wur­den die am häu­fig­sten auf­tre­ten­den ver­kehrs­räum­li­chen Situa­tio­nen detail­liert und gleich­zei­tig leicht ver­ständ­lich dar­ge­stellt. Ergän­zen­de Fotos ver­deut­li­chen die Beschreibungen.

Auf­grund des demo­gra­phi­schen Wan­dels nimmt die Zahl der blin­den, seh­be­hin­der­ten und mobi­li­täts­ein­ge­schränk­ten Men­schen ste­tig zu. Umso wich­ti­ger wird es, den öffent­li­chen Raum für die­se gro­ße Per­so­nen­grup­pe u. a. durch den Ein­bau von Boden­in­di­ka­to­ren bar­rie­re­frei­er zu gestal­ten und poten­zi­el­le Gefah­ren­stel­len zu minimieren.

Ziel ist es, die Bar­rie­ren für älte­re und behin­der­te Men­schen im öffent­li­chen Raum suk­zes­si­ve abzu­bau­en, um eine gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be am öffent­li­chen Leben als Vor­aus­set­zung einer inklu­si­ven Gesell­schaft zu erleichtern.